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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Polgara. »Ich glaube, ich kehre zurück und sehe nach, was die drasnischen Lanzer machen. Irgendwie glaube ich nicht, daß wir es gern hätten, wenn sie uns in den Rücken fielen.« Dann breitete er die Arme aus, duckte sich und wurde zum Falken.
    Vella starrte ihm ungläubig nach, als er davonsegelte. »Wie hat er das gemacht?« keuchte sie.
    »Er ist sehr begabt«, erwiderte Silk.
    »Das ist er wahrhaftig.« Mit feurigen Augen fuhr sie zu Yarblek herum. »Warum hast du zugelassen, daß ich so zu ihm rede? Du weißt doch, wie wichtig der erste Eindruck ist. Jetzt wird er nie ein anständiges Angebot für mich machen.«
    »Du siehst doch selbst, daß er kein Geld hat.«
    »Es gibt auch noch anderes als Geld!«
    Yarblek schüttelte den Kopf und ging brummelnd weg.
    Ce'Nedras Augen waren hart wie grüner Achat. »Garion«, sagte sie mit bedrohlich ruhiger Stimme. »Eines Tages werden wir uns über diese Schenke unterhalten, die du da erwähnt hast – und über Tänzerinnen – und noch ein paar andere Dinge.«
    »Das ist alles schon lange her, Liebes«, sagte er rasch.
    »Keineswegs lange genug!«
    »Hat irgend jemand was zu essen?« Vella schaute sich im Kreis um. »Ich bin so hungrig wie eine Wölfin mit zehn Jungen.«
    »Ich kann wahrscheinlich etwas für Euch finden«, sagte Polgara.
    Vella blickte sie an, und ihre Augen weiteten sich langsam. »Seid Ihr, wer ich glaube, daß Ihr seid?« fragte sie fast ehrfürchtigen Tons.
    »Das hängt davon, was Ihr glaubt, Liebes.«
    »Ich habe gehört, daß Ihr tanzt«, warf Ce'Nedra mit eisiger Stimme ein.
    Vella zuckte die Schultern. »Alle Frauen tanzen. Ich bin nur die Beste, das ist alles.«
    »Ihr scheint mir sehr von Euch überzeugt zu sein, Frau Vella.«
    »Ich stelle lediglich Tatsachen fest.« Vella musterte Ce'Nedra. »Du bist aber winzig! Bist du denn schon erwachsen?«
    »Ich bin die Königin von Riva«, erwiderte Ce'Nedra und richtete sich zur vollen Größe auf.
    »Gut für dich, Mädchen«, sagte Vella warm und klopfte ihr auf die Schulter. »Ich freue mich immer, wenn eine Frau es zu was bringt.«
    Am Vormittag eines grauen, wolkigen Tages stieg Garion auf einen Berg und blickte über ein weites Tal auf das beeindruckende Rheon. Die Stadt stand auf einem steilen Berg, und ihre Mauer reckte sich hoch aus dem dichten Ginster der Hänge ringsum.
    »Nun«, sagte Barak, der sich zu Garion gesellte. »Da ist sie!«
    »Ich wußte nicht, daß ihre Mauer so hoch ist«, gestand Garion.
    »Sie haben sie aufgestockt.« Barak deutete. »Man kann sehen, wo die neuen Steine anfangen.«
    Herausfordernd flatterte die scharlachrote Fahne des Bärenkults, mit den schwarzen Umrissen eines Bären in der Mitte, im eisigen Wind. Aus irgendeinem Grund weckte sie fast unnatürlichen Zorn in Garion. »Ich will, daß dieses Ding herunterkommt!« knirschte er.
    »Deshalb sind wir ja hier«, erinnerte ihn Barak.
    Mandorallen in seiner brünierten Rüstung schloß sich ihnen an.
    »Das wird nicht leicht sein, was meint ihr?« Garion blickte die beiden an.
    »So schwer auch nicht, sobald Hettar erst hier ist.«
    Mandorallen hatte mit geschultem Blick die Befestigungen der Stadt studiert. »Ich sehe keine unüberwindlichen Schwierigkeiten«, meinte er voll Zuversicht. »Sobald die hundert Mann zurück sind, die ich ausschickte, aus dem Wald ein paar Meilen nördlich von hier Holz zu holen, fange ich mit dem Bau von Belagerungsmaschinen an.«
    »Kann man wirklich Steine schleudern, die groß genug sind, ein Loch in eine so dicke Mauer zu brechen?« fragte Garion zweifelnd.
    »Nicht der einzelne Einschlag bricht sie, Garion«, erwiderte der Ritter, »sondern die stete Wiederholung. Ich werde die Stadt mit Maschinen umgeben und Steine auf sie hageln lassen. Bestimmt haben wir bereits ein oder zwei Breschen geschlagen, ehe Hettar eintrifft.«
    »Glaubst du nicht, daß die Leute diese Breschen schließen werden, sobald ihr sie schlagt?« fragte Garion.
    »Nicht, wenn man sie mit anderen Katapulten mit brennendem Pech eindeckt«, erwiderte Barak. »Es ist äußerst schwierig, sich auf etwas zu konzentrieren, wenn man in Flammen steht.«
    Garion zuckte unwillkürlich zusammen. »Ich setze ungern Feuer gegen Menschen ein.« Er erinnerte sich flüchtig an Asharak den Murgo.
    »Es ist die einzige Möglichkeit, Garion«, entgegnete Barak ernst. »Ohne sie würdest du eine Menge gute Leute verlieren.«
    Garion seufzte. »Na schön, fangen wir an.«
    Verstärkt durch Yarbleks Fallensteller bezogen die

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