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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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brauchten etwa eine Viertelstunde, ihre Zelte abzubrechen und jegliche Fußabdrücke zu verwischen, die die Soldaten darauf aufmerksam machen könnten, daß jemand an diesem abgeschiedenen Ort die Nacht verbracht hatte. Als Silk sich noch einmal vergewisserte, daß nichts mehr hier auf sie deuten könnte, kehrten Durnik und Toth zurück.
    »In der Mitte des Gestrüpps ist eine freie Stelle mit Platz für uns alle«, berichtete der Schmied. »Wenn wir mit den Pferden vorsichtig hineinsteigen, dürften wir keine Spuren hinterlassen.«
    »Und was ist, wenn sie von dort oben hinuntersehen?« fragte Garion und deutete auf den Felsen.
    »Wir können den freien Platz mit Gestrüpp überdecken«, antwortete Durnik. »Das ist sicher schnell getan.« Erblickte Silk an. »Was meinst du, wieviel Zeit haben wir noch? Wie nahe sind die Soldaten?«
    »Ich schätze, sie können in einer Stunde hier sein.«
    »Also gut«, sagte Belgarath. »Gehen wir es an. Ich verstecke mich sowieso lieber, als daß ich davonrenne.«
    Sie mußten einige Dornbüsche zur Seite schieben, um die Pferde in die Mitte des Gestrüpps führen zu können. Während Garion und Silk die wirren Zweige wieder zurechtzogen, um den Wildpfad zu verbergen, der sie zu dem Versteck geführt hatte, schnitten Durnik und Toth reichlich dornige Ranken, um sie als Dach über die offene Mitte zu breiten. Mitten in dieser Arbeit hielt Toth plötzlich inne, sein Blick wurde abwesend, als lausche er auf etwas. Er sah kurz aus, als wolle er jemandem widersprechen, dann seufzte er.
    »Was hast du denn, Toth?« fragte ihn Durnik.
    Der Hüne zuckte die Schultern und arbeitete weiter.
    »Großvater, wenn die Soldaten Grolims bei sich haben, werden sie uns dann nicht mit dem Geist suchen?« fragte Garion.
    »Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Soldaten von Grolims begleitet werden«, antwortete Silk statt Belgarath. »Das ist ein verhältnismäßig kleines Unternehmen, und Armee und Kirche kommen in Mallorea nicht sehr gut miteinander aus.«
    »Sie sind schon ziemlich nahe, Vater«, rief Polgara.
    »Wie weit sind sie noch entfernt?«
    »Etwa eine Meile.«
    »Komm, kriechen wir zum Rand des Dickichts«, forderte Silk Garion auf. »Ich möchte sehen, was sich tut.« Er legte sich auf den Bauch und wand sich vorsichtig zwischen den dornigen Büschen hindurch.
    Nach ein paar Metern murmelte Garion saftige Verwünschungen. Egal wie er sich drehte, den spitzen Dornen gelang es immer, empfindliche Stellen zu finden.
    »Ich unterbreche ja deine Andacht nicht gern«, wisperte Silk, »aber jetzt wäre eine leisere angebracht.«
    »Kannst du was sehen?« flüsterte Garion zurück.
    »Noch nicht, aber es ist deutlich zu hören, daß sie am Klammeingang sind. Malloreanern fällt es immer schwer, sich leise zu verhalten.«
    Garion konnte nun deutlich hören, daß mehrere Männer miteinander sprachen. Ihre Stimmen, durch den Widerhall von den kurvigen Felswänden verzerrt, kamen eigenartig stoßweise. Und dann wurde Hufschlag auf den Steinen am Ufer des rauschenden Baches laut, als die Malloreaner begannen, die schmale Klamm zu durchsuchen.
    Dieser Suchtrupp bestand aus zwölf Soldaten. Sie trugen die üblichen roten Waffenröcke und saßen steif auf ihren Pferden, als fühlten sie sich im Sattel nicht wohl.
    »Hat überhaupt jemand gesagt, warum wir diese Leute suchen müssen?« fragte einer verdrossen.
    »Du bist doch lange genug bei der Truppe, daß du es besser wissen müßtest, Brek«, antwortete ein Kamerad. »Sie sagen einem nie, warum. Wenn ein Offizier dir befiehlt zu springen, fragst du ja auch nicht, warum, höchstens wie weit.«
    »Offiziere!« sagte Brek verächtlich. »Sie kriegen von allem immer das Beste, und sie brauchen nie zu arbeiten. Eines Tages werden die einfachen Soldaten wie du und ich genug davon haben, dann sollen die feinen Generäle und Hauptleute sich hüten!«
    »Das ist Meuterei, Brek!« warnte sein Kamerad und schaute sich nervös um. »Wenn der Hauptmann das hört, läßt er dich auf der Stelle kreuzigen!«
    Breks Gesicht verfinsterte sich noch mehr. »Sie sollen sich nur hüten, das ist alles«, murmelte er. »Ein Mann läßt nur so lange und nicht länger auf sich herumtrampeln!«
    Die rotberockten Soldaten ritten ahnungslos durch den Lagerplatz, auf dem Garion und die anderen alle Spuren verwischt hatten, und weiter am Ufer des Teichs entlang.
    »Sergeant« sagte Brek verdrossenen Tons zu dem kräftigen Mann an der Spitze. »Ist es nicht endlich Zeit für eine

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