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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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angarakanischer Kaufmann, der größere Handelsabkommen anstrebt. Er reist viel und gibt sehr viel Geld aus. Mein Wirtschaftsberater meint, er sei ein Agent von König Urgit. Nun, da Zakath die Bergbaugebiete im östlichen Cthol Murgos besetzt hat, braucht Urgit verzweifelt Geld, um seinen Krieg dort unten zu finanzieren.«
    Silk schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Naradas ist ein malloreanischer Grolim. Es wäre unwahrscheinlich, daß er für den König der Murgos arbeitet.«
    An der Tür ertönte ein respektvolles Klopfen.
    »Ja?« rief Varana.
    Die Tür öffnete sich, und Lord Morin, der Kaiserliche Hausmeier, trat ein. Er war ein hagerer Greis mit weißem Haar und wächserner Altershaut, und er bewegte sich sehr langsam.
    »Der drasnische Botschafter, Eure Majestät«, meldete er mit zittriger Stimme. »Er sagt, er habe Information von größter Dringlichkeit für Euch – und Eure Gäste.«
    »Dann bittet ihn herein, Morin.«
    »Er ist in Begleitung einer jungen Dame, Eure Majestät«, fügte Morin hinzu. »Eine drasnische Edle, glaube ich.«
    »Bittet sie beide herein.«
    »Wie Ihr wünscht, Eure Majestät.« Morin verbeugte sich schwerfällig.
    Als der greise Hausmeier den Botschafter und seine Begleiterin hereinführte, blinzelte Garion erstaunt. »Seine Exzellenz Fürst Khaldon, Botschafter des Königshofes von Drasnien«, meldete Morin, »und Ihre Ladyschaft, die Markgräfin Liselle, eine – uh…« Er stockte.
    »Spionin, Eure Exzellenz«, sagte Liselle mit Aplomb.
    »Ist das eine offizielle Bezeichnung, Eure Ladyschaft?«
    »Es spart eine Menge Worte, Exzellenz.«
    Morin seufzte. »Wie die Welt sich doch ändert. Soll ich Eure Ladyschaft dem Kaiser wirklich als offizielle Spionin ankündigen?«
    »Ich glaube, das hat er inzwischen bereits verstanden, Lord Morin«, sagte sie und strich voll Zuneigung über seine dünne Hand.
    Morin verbeugte sich und verließ zittrig den Saal.
    »So ein netter alter Mann«, murmelte Liselle.
    »Hallo, Vetter«, sagte Silk zu dem Botschafter.
    »Vetter«, antwortete Fürst Khaldon kühl.
    »Seid ihr verwandt?« fragte Varana.
    »Entfernt, Eure Majestät«, antwortete Silk. »Unsere Mütter waren Basen zweiten Grads – oder war es dritten Grads?«
    »Vierten, glaube ich«, sagte Khaldin. Er musterte seinen rattengesichtigen Verwandten. »Du siehst etwas heruntergekommen aus«, bemerkte er. »Als ich dich das letzte Mal sah, warst du mit Gold und Edelsteinen überladen.«
    »Ich bin in Verkleidung, Vetter«, erklärte ihm Silk sanft. »Du solltest mich ja auch nicht erkennen.«
    »Ah«, murmelte Khaldon. Er wandte sich an den Kaiser. »Bitte verzeiht unsere Sticheleien, Eure Majestät. Kheldar und ich können uns schon seit unserer Kindheit nicht ausstehen.«
    Silk grinste. »Es war Haß auf den ersten Blick«, bestätigte er. »Wir könnten einander gar nicht mehr verachten, als wir es tun.«
    Khaldon lächelte flüchtig. »Als wir Kinder waren, versteckte man jedesmal alle Messer, wenn unsere Familien einander besuchten.«
    Silk blickte Liselle neugierig an. »Was machst du in Tol Honeth?«
    »Das ist streng geheim.«
    »Sammet brachte einige Schreiben von Boktor«, erklärte Khaldon, »und bestimmte Anweisungen.«
    »Sammet?«
    »Lächerlich, nicht wahr?« Liselle lachte. »Aber sie hätten sich ja auch einen noch blöderen Decknamen einfallen lassen können.«
    »Er ist jedenfalls besser als einige, die mir gerade einfallen«, bestätigte Silk.
    »Benimm dich, Kheldar!«
    »Ihr habt etwas, das wir wissen sollten, Fürst Khaldon?« fragte Varana.
    Khaldon seufzte. »Es schmerzt mich, Euch mitteilen zu müssen, daß die Kurtisane Bethra ermordet wurde, Eure Majestät.«
    »Wa-as?«
    »Als sie gestern nacht von einem geschäftlichen Treffen durch eine verlassene Straße nach Hause ging, wurde sie überfallen. Die Meuchler hielten sie für tot, aber es gelang ihr, sich zu unserem Tor zu schleppen und uns noch etwas mitzuteilen, ehe sie starb.«
    Silks Gesicht war kreidebleich geworden. »Wer hat es getan?«
    »Wir ermitteln noch, Kheldar«, antwortete sein Vetter. »Wir haben natürlich einen Verdacht, aber noch keine Beweise, mit denen wir vor den Magistrat treten könnten.«
    Des Kaisers Gesicht war umschattet, als er sich erhob. »Einige Leute müssen davon erfahren«, sagte er grimmig. »Würdet Ihr mitkommen, Fürst Khaldon?«
    »Selbstverständlich Eure Majestät.«
    »Bitte entschuldigt uns«, wandte Varana sich an die anderen. »Dies ist eine Sache,

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