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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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um die ich mich sofort selbst kümmern muß.« Er führte den drasnischen Botschafter aus dem Saal.
    »Mußte sie sehr leiden?« fragte Silk das Mädchen, das jetzt Sammet genannt wurde.
    »Sie haben sich der Messer bedient, Kheldar«, sagte sie. »Das ist nie schmerzlos.«
    »Ich verstehe.« Sein Frettchengesicht verhärtete sich. »Konnte sie euch irgendwelche Hinweise auf den Grund geben?«
    »Ich schloß, daß es mehrere Gründe gab. Sie erwähnte, daß sie Kaiser Varana einmal vor einem Anschlag auf seinen Sohn warnte.«
    »Die Honeths!« knirschte Ce'Nedra.
    »Wie kommst du darauf?« fragte Silk.
    »Garion und ich waren hier, als sie Varana warnte. Das war gleich nach der Bestattung meines Vaters. Bethra kam heimlich in den Palast und erzählte, daß zwei Honether – Graf Elgon und Baron Kelbor – planten, Varanas Sohn zu ermorden.«
    »Danke, Ce'Nedra«, sagte Silk mit steinernem Gesicht.
    »Da ist noch etwas, was du wissen solltest, Kheldar«, sagte Sammet leise. Sie blickte die anderen an. »Das wird doch unter uns bleiben, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich«, versicherte ihr Belgarath.
    Sammet wandte sich wieder an Silk. »Bethra war Jäger.«
    »Jäger? Bethra?«
    »Schon seit mehreren Jahren. Als der Machtkampf über die Thronfolge hier in Tolnedra ausbrach, beauftragte König Rhodar Javelin, Schritte zu unternehmen, daß der Mann, der nach Ran Borune Kaiser würde, jemand war, mit dem die Alorner auskommen konnten. Javelin reiste nach Tol Honeth und rekrutierte Bethra, damit sie sich darum kümmere.«
    »Entschuldigt«, unterbrach Belgarath sie, und seine Augen glitzerten vor Neugier. »Aber was genau ist dieser ›Jäger‹?«
    »Unser geheimster Geheimagent«, antwortete Sammet. »Nur Javelin kennt die Identität Jägers, und Jäger befaßt sich lediglich mit den heikelsten Situationen – mit Fällen, in die sich die drasnische Krone nicht offen einmischen kann. Jedenfalls, als offensichtlich wurde, daß der Großherzog Noragan aus dem Hause Honeth der nächste Kaiser werden würde, trat König Rhodar mit einem bestimmten Vorschlag an Javelin heran. Ein paar Monate später aß Noragon verdorbene Meeresfrüchte – sehr verdorbene.«
    »Das hat Bethra getan?« fragte Silk staunend.
    »Sie war außergewöhnlich einfallsreich.«
    »Markgräfin Liselle?« Ce'Nedra hatte die Augen nachdenklich zusammengekniffen.
    »Ja, Eure Majestät?«
    »Wenn die Identität Jägers das geheimste Staatsgeheimnis in Drasnien ist, wieso kanntet Ihr es dann?«
    »Ich wurde mit bestimmten Anweisungen für sie von Boktor hierhergeschickt. Mein Ohm weiß, daß er mir vertrauen kann.«
    »Aber Ihr habt es jetzt uns verraten, nicht wahr?«
    »Nachdem es keines mehr ist, Eure Majestät. Bethra ist tot. Nun wird jemand anders Jäger sein. Jedenfalls, ehe sie starb, sagte uns Bethra, daß jemand ihre Rolle beim Tod des Großherzogs Noragon herausgefunden und diese Information weitergegeben hat. Sie glaubt, daß das der Auslöser für ihre Ermordung war.«
    »Das deutet immer mehr auf die Honeths hin, nicht wahr?« sagte Silk.
    »Es ist kein sicherer Beweis, Kheldar«, warnte ihn Sammet.
    »Mir ist er sicher genug.«
    »Du wirst doch nicht etwas Überstürztes tun?« rief sie. »Das würde Javelin nicht gefallen!«
    »Das ist Javelins Problem.«
    »Wir haben keine Zeit, uns mit tolnedrischer Politik zu befassen, Silk«, sagte Belgarath fest. »So lange bleiben wir nicht hier.«
    »So lange brauche ich auch nicht.«
    »Ich muß Javelin mitteilen, was du beabsichtigst, Kheldar«, warnte Sammet.
    »Natürlich. Aber ich werde es ausgeführt haben, ehe dein Bericht in Boktor ankommt.«
    »Es ist sehr wichtig, daß du uns nicht in eine peinliche Lage bringst, Kheldar.«
    »Verlaß dich auf mich.« Silk verließ den Saal.
    »Es macht mich immer nervös, wenn er das sagt«, murmelte Durnik.
    Früh am nächsten Morgen verließen Belgarath und Garion den Kaiserpalast, um sich zur Universitätsbibliothek zu begeben. Es war kalt auf den breiten Straßen von Tol Honeth, und ein schneidender Wind pfiff vom Nedrane herbei. Die paar Händler, die zu dieser Stunde unterwegs waren, eilten in Pelzumhänge gehüllt dahin, und einfach gekleidete Arbeiter hasteten durch die ärmeren Stadtviertel, mit gesenkten Köpfen und den Händen tief in ihrer Kleidung vergraben.
    Garion und sein Großvater überquerten den verlassenen Marktplatz und gelangten alsbald zu einem großen Gebäudekomplex innerhalb einer Marmormauer. Durch das Tor mit dem kaiserlichen

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