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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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oder nicht.«
    »Wie kommt es, daß ich immer Frauen um mich herum haben muß, die nicht tun, was ich sage?«
    Ihre Augen weiteten sich. »Weil wir Euch lieben, Unsterblicher«, erklärte sie schamlos. »Ihr seid die Erfüllung jedes Mädchentraums, und wir folgen Euch aus blinder Verehrung.«
    »Jetzt reicht es aber, kleines Fräulein!« sagte er drohend. »Du kommst nicht mit, und dabei bleibt es!«
    Weißt du, sagte die trockene Stimme in Garions Kopf nachdenklich. Ich glaube, jetzt ist mir endlich klar, was das eigentliche Problem war, das ich immer mit Belgarath hatte! Es ist seine absolu te Halsstarrigkeit! Er hat absolut keinen Grund für seinen Wider spruchsgeist. Er will mich damit bloß ärgern!
    »Willst du damit sagen, daß sie dazu bestimmt ist mitzukommen?« Garion war so überrascht, daß er es laut hinaussprudelte.
    Natürlich! Warum, glaubst du, hätte ich mir sonst soviel Mühe gemacht, sie nach Tol Honeth zu bringen, ehe ihr weiterzieht? Sag es ihm!
    Belgaraths Miene drückte jedoch deutlich aus, daß Garions unbeabsichtigter Ausruf ihm bereits verraten hatte, daß er überstimmt war.
    »Du hörst wohl wieder mal die Stimme, vermute ich?« fragte er etwas geknickt.
    »Ja, Großvater«, antwortete Garion.
    »Sie kommt also mit?«
    Garion nickte.
    Es bereitet mir ein großes Vergnügen, seine Miene zu sehen, wenn er den kürzeren zieht, sagte die Stimme selbstzufrieden.
    Polgara lachte.
    »Was ist so komisch, Pol?« fragte Belgarath scharf.
    »Nichts, Vater«, antwortete sie mit Unschuldsmiene.
    Plötzlich warf er die Arme in die Höhe. »Macht nur so weiter!« rief er verärgert. »Ladet meinetwegen ganz Tol Honeth ein mitzukommen. Was schert es mich?«
    »O Vater«, sagte Polgara, »sei doch nicht so ein Brummbär!«
    »Brummbär? Pol, achte auf deine Zunge!«
    »Das ist ein schwieriges Verlangen, und es würde bestimmt lächerlich aussehen, wenn man es versuchte. Ich glaube, wir sollten uns einen Plan einfallen lassen. Während wir anderen uns umziehen und packen, könntest du mit Garion zu Varana gehen und ihm sagen, daß wir wegmüssen. Denkt euch eine passende Ausrede aus. Ich halte es nicht für nötig, daß er von Silks nächtlichen Unternehmen erfährt.« Sie blickte überlegend zur Decke. »Durnik, Eriond und Toth werden sich natürlich um die Pferde kümmern. Und für dich habe ich einen besonderen Auftrag, Kheldar.«
    »Oh?«
    »Nimm ein Bad!«
    »Ich sollte auch meine Sachen waschen lassen«, bemerkte er mit einem Blick auf sein Wams und das Beinkleid.
    »Nein, Silk, nicht waschen – verbrennen!«
    »Wir können heute nacht nicht mehr aufbrechen, Lady Polgara«, gab Ce'Nedra zu bedenken. »Alle Stadttore sind geschlossen, und die Legionäre öffnen sie für niemanden – außer auf Befehl des Kaisers persönlich.«
    »Ich weiß noch eine andere Möglichkeit«, sagte Sammet zuversichtlich.
    »Welche?« fragte Belgarath.
    »Vertraut mir.«
    »Ich wünschte, das würde man nicht ständig zu mir sagen!«
    »Oh, übrigens«, fuhr sie fort. »Ich habe heute einen alten gemeinsamen Freund am Südtor gesehen.« Sie blickte Silk an. »Du mußt den Honethern schöne Angst eingejagt haben, Kheldar. Sie hatten ein ganzes Bataillon Soldaten um sich geschart, damit du nicht an sie herankommst. Na ja, aber ich wollte sagen, daß in ihrer Mitte, jeder Zoll ein tolnedrischer Edelmann, der Malloreaner Harakan ritt!«
    »Wenn das nicht interessant ist!«
    »Kheldar, bitte«, sagte Sammet freundlich, »geh jetzt ins Bad – oder komm mir zumindest nicht so nahe!«

6
    K alter Nebel stieg vom Fluß auf und verhüllte Tol Honeths breite Prunkstraßen. Der Schnee war dem Regen gewichen, der durch den Nebel nieselte. Dächer und Gärten schimmerten zwar noch weiß, doch brauner Matsch, von Wagenspuren kreuz und quer durchzogen, bedeckte die Straßen. Es war fast Mitternacht, als Garion und seine Gefährten den Palasthof verließen. Die Nachtschwärmer, denen sie in kleinen Gruppen begegneten, hatten viel zu viel getrunken, als daß sie ihnen Beachtung geschenkt hätten.
    Sammet, die auf einer Fuchsstute ritt und in einem dicken grauen Umhang vermummt war, führte sie vorbei an den Marmorfassaden der Häuser reicher Handelsfürsten über den leeren Marktplatz zu den ärmeren Vierteln im Süden der Stadt. Als sie um eine Straßenecke bogen, erschallte eine gebieterische Stimme aus dem Nebel: »Halt!«
    Sammet zügelte ihr Pferd und wartete, bis ein Trupp mit Lanzen bewaffneter Legionäre aus dem nassen Nebel

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