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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Dafür ist es hier.«
    »Wie habt Ihr das herausgefunden?« fragte Garion sie.
    Sie zuckte die Schultern. »Es gehörte Bethra. Sie weihte Javelin in seine Geheimnisse ein.«
    Silk seufzte. »Selbst im Grab hilft sie uns noch.«
    Paarweise wurden sie zu einem schmalen Sandstrand mit Weidendickicht im Hintergrund übergesetzt. Als Sammet als letzte ankam, war es etwa drei Stunden nach Mitternacht. »Die Ruderer werden unsere Abdrücke im Sand verwischen«, erklärte sie. »Das gehört zum Kundendienst.«
    »Hat das alles sehr viel gekostet?« erkundigte sich Silk.
    »Eine sehr beachtliche Summe, aber die drasnische Botschaft bezahlt sie. Deinem Vetter gefiel das gar nicht, aber ich konnte ihn schließlich dazu überreden.«
    Silk grinste schadenfroh.
    »Wir haben noch ein paar Stunden, bis es hell wird«, fuhr Sammet fort. »Hinter den Weiden ist ein Feldweg, der etwa eine Meile flußab in die Reichsstraße mündet. Wir sollten im Schritt reiten, bis wir außer Hörweite der Stadt sind. Die Legionäre am Südtor würden vielleicht neugierig, wenn sie Galopp hörten.«
    In der nassen Dunkelheit saßen sie auf und ritten durch die Weiden zum völlig aufgeweichten Feldweg. Garion lenkte sein Pferd dicht an Silks. »Was ging in dem Haus vor?« fragte er ihn neugierig.
    »Fast alles, was du dir nur vorstellen kannst.« Silk lachte. »Und wahrscheinlich noch so einiges mehr. Es ist ein sehr interessantes Haus, mit aller möglichen Unterhaltung für Leute mit genug Geld, die sie sich leisten zu können.«
    »Hast du irgend jemanden erkannt?«
    »Mehrere – einige sehr hochgeachtete Angehörige des Reichsadels.«
    Ce'Nedra, die unmittelbar hinter ihnen ritt, rümpfte die Nase. »Ich verstehe nicht, wie irgendein Mann ein solches Haus besuchen kann!«
    »Die Kunden sind nicht nur Männer, Ce'Nedra«, entgegnete Silk.
    »Das kann nicht wahr sein!«
    »Eine beachtliche Zahl der hochgeborenen Damen von Toi Honeth fanden allerlei interessante Möglichkeiten, etwas gegen ihre Langeweile zu unternehmen. Sie tragen natürlich Gesichtsmasken, aber nicht viel anderes. Ich erkannte trotzdem eine Gräfin – eine der Säulen der Horbits.«
    »Wenn sie eine Maske trug, wie konntest du sie dann erkennen?«
    »Sie hat ein unverwechselbares Muttermal – an einer Stelle, wo selten jemand es sieht. Vor einigen Jahren kamen sie und ich uns näher, und sie zeigte es mir.«
    Nach langem Schweigen sagte Ce'Nedra prüde: »Ich glaube nicht, daß ich mehr darüber hören möchte!« Sie lenkte ihr Pferd an ihnen vorbei und schloß sich Polgara und Sammet an.
    »Schließlich hat sie gefragt«, brummelte Silk gekränkt. »Du hast es selbst gehört, Garion, nicht wahr?«
    Mehrere Tage ritten sie in aufklarendem Wetter dahin. Das Erastidefest verging so gut wie unbemerkt für sie, und Garion bedauerte es. Seit seiner frühesten Kindheit hatte dieser Mittwinterfeiertag für ihn zu den Höhepunkten des Jahres gehört. Ihn einfach so verstreichen zu lassen, erschien ihm fast wie die Verletzung von etwas Heiligem. Er wünschte sich, es wäre ein wenig Zeit gewesen, daß er etwas Hübsches für Ce'Nedra hätte kaufen können, doch so mußte ein zärtlicher Kuß ein Geschenk ersetzen.
    Einige Meilen oberhalb von Tol Borune begegneten sie einem prunkvoll gewandeten Paar, das von einem Dutzend livrierten Lakaien begleitet zur Reichshauptstadt ritt. »He, du da, Bursche«, rief der Mann Silk zu, der gerade an der Spitze ritt. »Was gibt es für Neuigkeiten aus Tol Honeth?«
    »Die üblichen, Eure Lordschaft«, antwortete Silk unterwürfig. »Anschläge, Komplotte und Intrigen – die normale Belustigung der Hochgeborenen.«
    »Mir gefällt dein Ton nicht, Bursche«, schnaufte der Edle.
    »Und mir gefällt nicht, ›Bursche‹ genannt zu werden!«
    »Wir haben erstaunliche Geschichten gehört«, rief die Edelfrau atemlos. »Stimmt es, daß tatsächlich jemand versucht, alle Honether zu töten? Es sollen ganze Familien in ihren Betten gemordet worden sein!«
    »Balera«, sagte ihr Gemahl verärgert. »Du plapperst da nur wilde Gerüchte nach! Was könnte ein so heruntergekommener Bursche wissen, was in der Hauptstadt wirklich passiert ist? Ich versichere dir, wenn diese verrückten Geschichten wahr wären, hätte Naradas es uns gesagt.«
    »Naradas?« Silk blickte ihn plötzlich interessiert an. »Ein angarakanischer Kaufmann mit farblosen Augen?«
    »Du kennst ihn?« fragte der Edle überrascht.
    »Ich habe von ihm gehört, Eure Lordschaft«, antwortete Silk

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