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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Garion nahm sich keine Zeit zum Überlegen. Er warf seine Lanze von sich, zog Eisenfausts Schwert, mahnte das Auge, sich ja nicht zu verraten, und stürmte los.
    Der Grolim war offenbar so von seinem religiösen Wahnsinn besessen, daß er weder sah noch hörte, als Chretienne auf ihn zudonnerte. Die Soldaten warfen einen erschrockenen Blick auf Garion, ließen die Waffen fallen und flohen. Ihre Flucht besänftigte seinen Grimm jedoch offenbar nicht. Unerbittlich verfolgte er sie. Sein Grimm war jedoch nicht so unbeherrscht, daß er Unbewaffnete getötet hätte. Statt dessen ritt er sie nieder, einen nach dem anderen. Als der letzte unter den Hufen des großen Grauen gestürzt war, wirbelte Garion herum, befreite die Gefangenen und galoppierte zur Straße zurück.
    »Findest du nicht, daß das etwas übertrieben war?« empfing ihn Belgarath zornig.
    »Nein, nicht unter den Umständen«, entgegnete Garion heftig. »So kann ich zumindest einigermaßen sicher sein, daß wenigstens ein Trupp Soldaten keine wehrlosen Zivilisten mehr zu einem Altar schleppt – jedenfalls nicht, ehe ihre gebrochenen Knochen wieder heil sind.« Belgarath schnaubte abfällig und drehte sich um.
    Immer noch wütend funkelte Garion Polgara an. »Und?« fragte er herausfordernd.
    »Ich habe nichts gesagt, Liebes«, entgegnete sie mild. »Aber meinst du nicht, daß du deinen Großvater wenigstens das nächste Mal einweihen solltest, was du vorhast? Er liebt diese kleinen Überraschungen nicht.« Beldin kam angeflogen. »Was ist da draußen passiert?« erkundigte er sich neugierig, nachdem er seine eigene Gestalt wieder angenommen hatte. Er deutete auf die ächzenden Soldaten auf dem Feld.
    »Mein Pferd brauchte etwas Auslauf«, antwortete Garion tonlos. »Diese Soldaten gerieten ihm in den Weg.« »Was ist mit dir los?« »Es ist alles unsinnig!«
    »Natürlich, aber bereite dich auf noch mehr davon vor. Wir kommen gleich zur Grenze von Rengel, und da drüben ist es nicht besser als hier.«

3
    A n der Grenze hielten sie an, um zu beraten. Der Grenzposten war verlassen, aber schwarze Rauchsäulen stiegen von brennenden Ortschaften auf, und deutlich konnten sie große Gruppen von Menschen sehen, winzig aus dieser Entfernung, die sich durch die Gegend bewegten. »Hier ist man ein bißchen besser organisiert«, berichtete Beldin. »So gut wie alles, was wir in Voresbo sahen, waren kleine Trupps, und die waren mehr an Beute denn am Kämpfen interessiert. Hier sind die Trupps größer, und es gibt fast etwas wie Disziplin. Ich glaube nicht, daß es uns gelingen wird, uns auf ähnliche Weise durch Rengel zu bluffen wie durch Voresbo.« Toth machte eine Reihe eigenartige Gesten. »Was hat er gesagt?« fragte Belgarath Durnik.
    »Er schlägt vor, daß wir des Nachts reisen«, antwortete Durnik.
    »Das ist absurd, Toth«, protestierte Sadi. »Wenn es schon tagsüber gefährlich ist, wird es nachts noch zehnmal gefährlicher sein.«
    Wieder gestikulierte Toth. Aus irgendeinem Grund hatte Garion das Gefühl, daß er fast verstand, was der hünenhafte Stumme auszudrücken versuchte.
    »Er sagt, daß Ihr Euch die Idee noch nicht richtig durch den Kopf habt gehen lassen, Sadi«, übersetzte Durnik. »Wir haben gewisse Vorteile.« Der Schmied runzelte leicht die Stirn, als er seinen Freund anblickte. »Woher weißt du davon?« fragte er ihn. Wieder machte Toth einige Gebärden.
    »Oh!« Durnik nickte. »Ich nehme an, sie muß es wohl wissen.« Er wandte sich den anderen zu. »Er sagt, daß Belgarath, Pol und Garion uns in ihrer anderen Gestalt führen können. Die Dunkelheit ist kein so großes Problem für ein paar Wölfe und eine Eule.«
    Belgarath zupfte nachdenklich an einem Ohr. »Das hat etwas für sich«, sagte er zu Beldin. »Auf diese Weise könnten wir so gut wie allen da draußen aus dem Weg gehen. Soldaten marschieren selten in der Dunkelheit.«
    »Aber sie stellen Posten auf«, erinnerte ihn der Bucklige.
    »Garion, Pol und ich dürften keine Schwierigkeiten haben, sie aufzuspüren. Dann können wir die übrigen um sie herumführen.«
    »Wir werden nur langsam vorankommen«, gab Sammet zu bedenken. »Wir können nicht galoppieren und müssen einen Umweg um jeden Posten machen, auf den wir stoßen.«
    »Weißt du«, sagte Silk, »wenn ich es jetzt recht überlege, halte ich es für gar keine so schlechte Idee. Es gefällt mir sogar.«
    »Es macht dir immer Spaß, im Dunkeln herumzuschleichen, Kheldar!« »Dir etwa nicht?«
    »Also…« Da mußte sie

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