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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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blickte Belgarath an, der sich zurückverwandelt hatte. »Irgendwelche Einwände?« »Ich habe nichts gesagt.« »Da bin ich aber froh.«
    »Ihr hättet ihn töten sollen, bevor er seine Gestalt gewandelt hat«, knurrte eine vertraute Stimme aus einem Dickicht hinter ihnen. Beldin saß auf einem geknickten Stamm und kaute an einem rohen Stück Fleisch, in dem noch Federn steckten.
    »Ich nehme an, du hast bloß nicht daran gedacht, daß du uns helfen könntest«, fragte Belgarath bissig.
    »Ihr habt eure Sache doch recht gut gemacht«, entgegnete der Bucklige. Er rülpste und warf die Überreste seines Frühstücks der Wölfin zu.
    »Vielen Dank«, sagte sie höflich, und ihre Zähne schlossen sich um den halbaufgezehrten Kadaver. Garion war nicht sicher, ob Beldin sie verstand, aber es war wahrscheinlich.
    »Was macht ein Eldrak hier in Mallorea?« fragte Belgarath.
    »Es ist kein richtiger Eldrak«, entgegnete Beldin und spuckte ein paar nasse Federn aus.
    »Na gut, aber woher wußte ein malloreanischer Grolim, wie ein Eldrak aussieht?«
    »Du hast nicht zugehört, alter Mann. Es gibt ein paar dieser Kreaturen hier in den Bergen. Es sind Artverwandte der Eldrakyn, unterscheiden sich aber doch ein wenig von ihnen. Sie sind erstens einmal nicht so riesig und zweitens nicht so schlau.«
    »Ich dachte, daß alle Ungeheuer in Ulgoland ihr Unwesen treiben.«
    »Benutz den Kopf, Belgarath! Trolle gibt es in Cherek, Algroths unten in Arendien und Dryaden in Südtolnedrien. Dann ist da noch die Drachin. Niemand weiß, woher sie stammt. Ungeheuer gibt es überall. In Ulgoland nur eben ein bißchen mehr auf einem Haufen.« »Du hast wohl recht«, gestand ihm Belgarath zu. Er wandte sich an Zakath. »Wie habt Ihr gesagt, nennt Ihr diese Bestien?« »Affenbären. Das ist wohl nicht allzu bezeichnend, aber die Menschen, die hier leben, sind ja auch etwas hinterwäldlerisch.« »Wo ist Naradas jetzt?« fragte Silk den verwundeten Grolim.
    »Ich habe ihn in Balasa gesehen. Wohin er sich von dort aus begeben hat, weiß ich nicht.« »War Zandramas bei ihm?«
    »Ich habe sie nicht gesehen, aber das hat nichts zu sagen. Die Heilige Zauberin zeigt sich nicht mehr sehr oft.«
    »Wegen der Lichtpünktchen unter ihrer Haut?« fragte der kleine Mann mit dem Wieselgesicht.
    Das Gesicht des Grolims wurde noch bleicher. »Es ist uns verboten, darüber zu reden, selbst unter uns«, antwortete er verängstigt. »Das ist schon in Ordnung, Freund.« Silk lächelte ihn an und zog einen seiner Dolche. »Ihr habt meine Erlaubnis.« Der Grolim schluckte schwer, dann nickte er.
    »Guter Mann.« Silk klopfte ihm auf die Schulter. »Wann sind diese Lichtpünktchen erschienen?«
    »Genau weiß ich es nicht. Zandramas war lange Zeit mit Naradas im Westen. Als sie zurückkehrte, waren die Lichter schon da. Einer der Priester in Hemil, er war ein richtiger Quatschkopf, pflegte zu sagen, daß es eine Art Pest ist.« »War ein Quatschkopf? Ist er es nicht mehr?«
    »Sie hat es erfahren und ihm das Herz herausschneiden lassen.«
    »Das ist die Zandramas, wie wir sie kennen und lieben.«
    Tante Pol kam den in den Schnee getrampelten Pfad herauf, dichtauf gefolgt von Ce'Nedra und Sammet. Sie versorgte wortlos die Wunden des Grolims, während Durnik und Toth zu dem Unterschlupf zurückkehrten, die Pferde herausführten und das Zelttuch einpackten. Als sie mit den Pferden bei den anderen ankamen, ging Sadi zu seinem Sattelbeutel und öffnete das rote Lederkästchen. »Nur um sicherzugehen«, sagte er zu Garion, als er ein kleines Fläschchen herausnahm. Garion zog eine Braue hoch.
    »Es wird ihm nicht weh tun«, versicherte ihm der Eunuch, »nur ein bißchen umgänglicher machen. Außerdem, da Ihr offenbar gerade Eure mitleidige Phase habt, kann ich Euch beruhigen, daß es auch den Schmerz betäubt.«
    »Es gefällt Euch nicht, daß wir ihn am Leben gelassen haben, oder sollte ich mich täuschen?«
    »Ich halte es für unklug, Belgarion«, antwortete Sadi ernst. »Tote Feinde können einem nicht mehr schaden, ganz im Gegensatz zu lebenden. Aber es ist natürlich Eure Entscheidung.«
    »Ich mache ein Zugeständnis«, entgegnete Garion. »Paßt auf ihn auf. Sollte er zur Gefahr werden, dann tut, was Ihr für nötig haltet.« Sadi lächelte leicht. »Viel besser«, lobte er. »Ihr werdet doch noch zumindest die Anfangsgründe praktischer Politik lernen.« Sie führten die Pferde den steilen Hang zum Karawanenweg hinauf und saßen dort auf. Der Sturm hatte den

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