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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Höhlenöffnung sieht, ist es ziemlich hell.« Undeutlich sah Garion ein rußig rotes Glühen ein Stück am Hang eines wuchtig wirkenden Berges, der aus dem Meer ragte. Die anderen Felsen, die das Riff bildeten, wirkten wie schlanke Spitztürme, während der mittlere eine andere Form hatte. Irgendwie erinnerte er Garion an den abgeflachten Berg des fernen Prolgu im Ulgoland. »Niemand hat mir je zufriedenstellend erklären können, wie es dazu kommen konnte, daß der Gipfel des Berges auf diese Weise abgetrennt werden konnte«, sagte Kresca.
    »Das ist wahrscheinlich eine lange Geschichte«, entgegnete Silk. Der kleine Mann fröstelte. »Es ist noch ein bißchen kalt hier draußen. Wie wär's, wenn wir wieder hinuntergehen?«
    Garion schritt neben Belgarath her. »Was verursacht dieses Licht, Großvater?« fragte er leise.
    »Ganz bin ich mir nicht sicher«, antwortete Belgarath, »aber es könnte der Sardion sein. Wir wissen ja, daß er sich in der Höhle befindet.« »Das wissen wir?«
    »Natürlich. Bei der Begegnung müssen das Aldursauge und der Sardion ebenso gemeinsam anwesend sein wie du und Zandramas. Dieser melcenische Gelehrte, der den Sardion stahl – der, von dem Senji uns erzählt hat –, segelte um die Südspitze von Gandahar und verschwand in diesen Gewässern. Das paßt alles zu gut zusammen, als daß es bloßer Zufall sein könnte. Der Sardion lenkte den Gelehrten, und der Gelehrte brachte den Stein zu genau dem Ort, wohin der Sardion wollte. Er wartet wahrscheinlich bereits seit über fünfhundert Jahren in dieser Höhle auf uns.«
    Garion blickte über die Schulter. Der Griff seines Schwertes war von der Lederhülle bedeckt, dennoch vermeinte er das gedämpfte Glühen des Auges zu sehen. »Aber reagiert das Auge denn üblicherweise nicht auf die Anwesenheit des Sardions?«
    »Dafür sind wir vielleicht noch nicht nahe genug, außerdem befinden wir uns auf See. Offenes Gewässer verwirrt das Auge. Es könnte natürlich auch sein, daß es sich vor dem Sardion verbergen will.«
    »Kann es wirklich so komplex denken? Gewöhnlich ist es ziemlich kindisch, finde ich.« »Unterschätze es nicht, Garion.«
    »Dann fügt sich jetzt alles zusammen, nicht wahr?«
    »Das muß es, Garion. Sonst könnte das, was morgen geschehen wird, nicht geschehen.«
    »Nun, Vater?« fragte Polgara, als sie in die Kajüte zurückkehrten.
    »Es ist wirklich irgendeine Art von Feuer in dieser Höhle«, antwortete er. Seine Finger erzählten ihr jedoch etwas anderes: Wir unterhalten uns ausführlicher darüber, sobald der Kapitän gegangen ist. Er wandte sich an Kresca. »Wann ist die nächste Ebbe?«
    Kresca kniff die Augen zusammen und rechnete nach. »Wir haben soeben eine verpaßt, die nächste ist kurz vor Tagesanbruch. So, aber jetzt verlasse ich euch, damit ihr euch ausruhen könnt. Ich nehme an, daß ihr morgen einen anstrengenden Tag haben werdet.« »Danke, Kapitän Kresca.« Garion schüttelte dem Seemann die Hand.
    »Schon gut, Garion.« Kresca grinste. »Der König von Peldane hat mich fürstlich für diese Fahrt bezahlt. Hilfreich zu sein kostet mich demnach nichts.«
    Garion grinste. »Es freut mich immer, wenn Freunde es zu etwas bringen.«
    Der Kapitän lachte und verließ die Kajüte mit einem herzlichen Winken.
    »Wovon hat er geredet?« erkundigte sich Sadi. »Was ist eine Nipptide?«
    »Sie kommt nur ein paarmal im Jahr vor«, erklärte Beldin. »Es ist ein außerordentlich geringer Wasserstand. Das hat mit der Stellung von Sonne und Mond zu tun.«
    »Alles scheint darauf hinzuwirken, den morgigen Tag zu einem besonderen Datum zu machen«, bemerkte Silk.
    »Also gut, Vater«, sagte Pol. »Was ist mit dem Feuer in der Höhle.«
    »Ganz sicher kann ich es nicht sagen, Pol, aber ich nehme nicht an, daß es sich um eine Seeräuberbande handelt – nicht nach all der Mühe, die sich die Prophezeiungen gemacht haben, Menschen von der Höhle fernzuhalten.« »Und was glaubst du, daß es ist?« »Wahrscheinlich der Sardion.« »Meinst du, er glüht rot?« Belgarath zuckte mit den Schultern. »Das Auge glüht blau. Ich nehme an, es ist logisch, daß der Sardion in einer anderen Farbe glüht.« »Warum nicht grün?« fragte Silk.
    »Grün ist eine Mischfarbe«, erklärte ihm Beldin. »Eine Mischung von Blau und Gelb.«
    »Ihr seid eine wahre Goldmine von nutzlosem Wissen, Beldin, wißt Ihr das.«
    Beldin schüttelte tadelnd den Kopf. »Es gibt kein nutzloses Wissen, Kheldar.«
    »Also gut«, sagte Zakath, »wie

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