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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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setzten sich an die Riemen. Jeweils nach zwei Schlägen hielten sie inne, während ein Mann im Bug das Lot auswarf.
    »Es geht zwar langsam«, sagte Silk leise, während sie alle an Deck standen, »aber dafür lautlos. Wir wissen nicht, wer sich auf dem Riff aufhält, und ich möchte sie lieber nicht auf uns aufmerksam machen.«
    »Es wird seichter, Käpt'n«, meldete der Lotgast so leise wie nur möglich. Die offensichtlich kriegerischen Vorbereitungen Garions und seiner Freunde hatten die Notwendigkeit, unbemerkt zu bleiben, besser als Worte deutlich gemacht. Wieder warf der Seemann die Lotleine aus. Schier endlos schien das Schiff über dem Lotblei dahinzugleiten, dann meldete der Mann an der Leine: »Es wird zunehmend seichter, Käpt'n. Hier sind es nur noch zwei Faden.« »Riemen streichen!« befahl Kapitän Kresca leise. »Weiter können wir nicht«, erklärte er seinen Passagieren. Dann wandte er sich an seinen ersten Maat. »Sobald wir mit dem Beiboot in sicherer Entfernung sind, zieht ihr euch ein Stück zurück und ankert dort. Wir pfeifen, wenn wir zurückkommen – das übliche Signal.« »Aye, aye, Käpt'n.«
    »Ihr habt das schon mal gemacht, wie ich sehe«, sagte Silk zu Kresca. »Schon mehrmals.«
    »Wenn heute alles gutgeht, sollten wir zwei uns unterhalten. Ich habe einen geschäftlichen Vorschlag, der Euch vielleicht interessiert.«
    »Ist das alles, woran du je denkst?« fragte ihn Sammet.
    »Eine Gelegenheit, die man nicht beim Schopf faßt, Liselle, entgeht einem für immer«, erwiderte er ein wenig von oben herab. »Du bist unverbesserlich!« »Nun, so könnte man wohl sagen.«
    Ein ölgetränkter Rupfenlappen in der Klüse dämpfte das Rasseln der Ankerkette, als der schwere Eisenhaken durch das dunkle Wasser sank. Garion spürte mehr, als er es hörte, wie die Fluken des Ankers über die Felsen unter der schweren Dünung scharrten. »Steigen wir ins Beiboot«, sagte Kresca. »Meine Männer werden uns dann hinunterlassen.« Mit einem entschuldigenden Blick fügte er hinzu: »Ich fürchte allerdings, daß Ihr und Eure Freunde mit dem Pullen helfen müßt. Im Beiboot haben keine Ruderer mehr Platz.« »Selbstverständlich, Käpt'n.«
    »Ich begleite Euch und sorge dafür, daß Ihr sicher an Land kommt.«
    »Käpt'n«, sagte Belgarath, »bringt das Schiff ein Stück hinaus, sobald wir auf dem Felsen sind. Wir signalisieren Euch, wenn wir abgeholt werden wollen.« »In Ordnung.«
    »Wenn Ihr bis morgen früh kein Signal gesehen habt, dann fahrt heim, denn wir werden dann nicht mehr zurückkommen.« Krescas Gesicht war sehr ernst, als er fragte: »Ist Euer Vorhaben auf dem Riff so gefährlich?«
    »Wahrscheinlich noch gefährlicher«, antwortete Silk. »Wir haben uns alle sehr bemüht, nicht daran zu denken.«
    Es war gespenstisch, über das ölig wirkende dunkle Wasser zu rudern, während sich graue Nebelschwaden aus der schweren Dünung hoben. Garion erinnerte sich plötzlich an die nebelige Nacht in Sthiss Tor, als sie den Schlangenfluß überquerten und sich nur auf den unfehlbaren Richtungssinn des einäugigen Assassinen Issus verlassen konnten. Während er ruderte, fragte sich Garion, was wohl aus Issus geworden war.
    Etwa nach jedem zehnten Schlag bedeutete ihnen Käpt'n Kresca, der am Heck am Ruder stand, anzuhalten. Dann legte er den Kopf schief und lauschte der Brandung. »He«, zischte er dem Seemann am Bug zu, der eine Lotleine hielt, »paß aufs Lot auf! Ich will nicht auflaufen. Gib Bescheid, wenn es seichter wird!« »Aye, aye, Käpt'n.«
    Das Beiboot kroch durch Dunkelheit und Nebel zu dem noch unsichtbaren Strand, wo die Wellen auf dem groben Kies ein merkwürdiges Scharren verursachten, wenn sie die kleineren Kiesel vom Strand hoben, um sie bis an den Rand des Landes zu tragen und sie dann, mit scheinbar melancholischem und bedauerndem Rauschen zurückzubringen, als betrauere die immer hungrige See, daß sie nicht das ganze Land verschlingen und die ganze Welt in einen endlosen Ozean verwandeln könne.
    Die dichte Nebelbank im Osten begann sich aufzuhellen, als der Morgen über den dunklen dunstverborgenen Wellen anbrach. »Noch hundert Meter«, sagte Kresca angespannt.
    »Wenn wir ankommen, Käpt'n«, wies ihn Belgarath an, »dann laßt Eure Männer im Beiboot. Es ist ihnen ohnehin nicht gestattet, an Land zu gehen. Es ist besser, wenn sie es gar nicht erst versuchen. Wir schieben Euch hinaus, sobald wir ausgestiegen sind.« Kresca schluckte schwer und nickte.
    Garion konnte die

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