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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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würde heute sterben, und er prägte sie sich alle ein, damit er sich bis an das Ende seiner Tage an den würde erinnern können, der das Opfer brachte. Er blickte Zakath an. Sein malloreanischer Freund hatte sich den kurzen Bart abgeschabt. Seine von Natur aus leicht bräunliche Haut war nicht mehr bleich, sondern jetzt von einer tiefen gesunden Sonnenbräune, von den etwas helleren Flecken an Kinn und Backen abgesehen. Er trug jetzt einfache Kleidung wie Garion, da sie beide, sobald sie das Riff erreichten, ihre Panzerrüstung anziehen würden.
    Toth mit dem unbewegten Gesicht war gekleidet wie immer: Lendentuch, Sandalen, die ungebleichte Wolldecke über eine Schulter geschlungen. Aber im Gegensatz zu sonst hielt er nicht seinen schweren Stab, sondern hatte Durniks Axt auf dem Schoß liegen. Die Seherin von Kell war unverändert. Ihr weißer Kapuzenumhang schimmerte, und ihre Augenbinde bedeckte faltenlos wie immer die Augen. Garion fragte sich müßig, ob sie die Binde beim Schlafen wohl abnahm. Da kam ihm ein Gedanke, der ihn erschaudern ließ. Könnte es sein, daß es Cyradis war, die sie heute verlieren würden? Sie hatte für ihre Aufgabe alles geopfert. Gewiß konnten die beiden Prophezeiungen doch nicht so grausam sein, auch noch das Leben dieses zierlichen Mädchens zu fordern. Belgarath war natürlich unverändert und unveränderbar. Er trug noch die beiden verschiedenen Stiefel, das geflickte Beinkleid und den rostfarbenen Kittel wie damals, als er auf Faldors Hof aufgetaucht war und sich als Geschichtenerzähler Wolf ausgegeben hatte. Der einzige Unterschied bestand darin, daß der alte Mann keinen Bierkrug in der freien Hand hielt. Beim Abendessen hatte er sich beinahe abwesend einen Krug mit dem schäumenden Bier gefüllt. Fast ebenso abwesend hatte ihm Poledra diesen aus der Hand genommen und aus einem Bullauge geleert. Garion befürchtete, daß Belgaraths Trinkerei ein ziemlich abruptes Ende gefunden hatte. Er dachte, daß es recht erfrischend sein mochte, ein längeres Gespräch mit seinem Großvater zu führen, wenn der alte Mann einmal völlig nüchtern war.
    Sie aßen ihr Frühstück schweigsam, denn es gab nichts mehr zu besprechen. Ce'Nedra fütterte pflichtbewußt den Welpen, dann blickte sie Garion wehmütig an. »Sorg gut für ihn«, bat sie. Jedes Wort wäre sinnlos. Sie war so völlig überzeugt, sie würde diesen Tag nicht überleben, daß man es ihr einfach nicht ausreden konnte. »Vielleicht schenkst du ihn Geran«, fügte sie hinzu. »Jeder Junge sollte einen Hund haben, um für ihn zu sorgen, es wird unseren Sohn Verantwortung lehren.« »Ich habe nie einen Hund gehabt.«
    »Das war aber nicht nett von Euch, Tante Pol.« Unbewußt – oder auch nicht – benutzte Ce'Nedra diese Anrede.
    »Er hätte keine Zeit gehabt, sich um ihn zu kümmern, Ce'Nedra«, erwiderte Polgara. »Unser Garion hatte ein ausgefülltes Leben.« »Hoffen wir, daß ich ein bißchen mehr Zeit habe, wenn das alles vorüber ist«, sagte Garion.
    Nach dem Frühstück trat Kapitän Kresca mit einer Karte in der Hand ein. »Sie ist leider nicht sehr genau«, entschuldigte er sich. »Wie ich schon gestern sagte, konnte ich um den abgestumpften Gipfel herum nie richtig loten. Wir können uns dem Strand bis auf etwa hundert Meter nähern, dann müssen wir das Beiboot nehmen. Dieser Nebel wird alles noch erschweren, fürchte ich.«
    »Gibt es an der Ostseite dieses Berges einen Strand?« fragte ihn Belgarath.
    »Einen sehr schmalen«, antwortete Kresca. »Aber die Nipptide wird ein wenig mehr davon freilegen, nehme ich an.«
    »Gut. Wir möchten ein paar Dinge mit an Land nehmen.« Belgarath deutete auf die zwei schweren Segeltuchsäcke, die Garions und Zakaths Panzer enthielten.
    »Ich werde sie von ein paar Männern ins Boot laden lassen.«
    »Wann können wir aufbrechen?« fragte Ce'Nedra ungeduldig. »In etwa zwanzig Minuten, kleine Dame.« »Erst?« Er nickte. »Außer Ihr kennt eine Möglichkeit, die Sonne früher aufgehen zu lassen.« Ce'Nedra blickte rasch zu Belgarath. Er schüttelte mit tadelnder Miene den Kopf.
    »Käpt'n«, bat Poledra, »würdet Ihr dafür sorgen, daß sich jemand um unseren vierbeinigen Freund kümmert? Er ist noch nicht sehr gut erzogen, und wir möchten nicht, daß er zur unrechten Zeit zu heulen anfängt.«
    »Selbstverständlich, meine Dame.« Kresca hatte offenbar nicht genug Zeit an Land verbracht, um einen Wolf zu erkennen, wenn er einen sah.
    Die Seeleute hißten die Anker und

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