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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Diese Welle der Dunkelheit und auch die Feuerkugel sollten nur von dem Schatten am Rand seines Blickfelds ablenken.
    Die Zauberin von Darshiva lächelte eisig. »Auch gut.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich wollte dich nur auf die Probe stellen, kleiner buckliger Possenreißer. Lach ruhig weiter, Beldin. Ich habe es gern, wenn Leute glücklich sterben.«
    »Wahrlich«, stimmte er zu. »Lächle selbst ein bißchen, Schätzchen, und sieh dich noch einmal um. Vielleicht möchtest du der Sonne Lebewohl sagen, wenn du schon dabei bist, ich glaube nicht, daß du sie noch viel länger sehen wirst.«
    »Sind diese Drohungen wirklich nötig?« fragte Belgarath müde.
    »Es ist so üblich«, versicherte ihm Beldin. »Beleidigungen und Prahlerei sind der Auftakt zu ernsteren Schritten. Außerdem hat sie damit angefangen.« Er blickte hinunter auf Zandramas' Grolims, die begonnen hatten, sich drohend in Marsch zu setzen. »Aber ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, hinunterzusteigen und einen großen Topf Grolimhaschee vorzubereiten. Ich mag meines besonders fein gehackt.« Er streckte die Hand aus, schnippte mit den Fingern und legte sie um den Schaft eines Ulgomessers mit der Hakenklinge. Mit Garion an der Spitze schritten sie entschlossen zur Treppe und stiegen hinunter, während die Grolims mit unterschiedlichen Waffen in den Händen auf den Fuß der Treppe zueilten.
    »Zurück!« zischte Silk Sammet an, die sich ihnen mit einem ihrer Dolche in der Hand angeschlossen hatte.
    »Kommt nicht in Frage«, antwortete sie fest. »Ich muß meine Anlage schützen.« »Was für eine Anlage?«
    »Darüber können wir uns später unterhalten. Ich bin jetzt beschäftigt.«
    Der Grolim an der Spitze war ein Hüne und fast so groß wie Toth. Er schwang eine schwere Axt, und aus seinen Augen leuchtete der Wahnsinn. Als er noch etwa fünf Fuß von Garion entfernt war, trat Sadi neben den rivanischen König und warf dem die Treppe empor Steigenden eine Handvoll seltsam buntes Pulver ins Gesicht. Der Grolim schüttelte den Kopf, rieb sich heftig die Augen und nieste. Dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen, und er schrie gellend. Vor Angst heulend, ließ er schließlich die Axt fallen, wirbelte herum und raste die Treppe hinunter, wobei er seine Begleiter auf den Stufen über den Haufen rannte. Er hielt auch im Amphitheater nicht an, sondern floh zur See, watete in das hüfthohe Wasser und trat über den Rand einer Terrasse, die unter der Wasseroberfläche nicht zu sehen war. Es hatte nicht den Anschein, als könne er schwimmen.
    »Ich dachte, dieses Pulver wäre Euch ausgegangen«, sagte Silk zu Sadi, während er gleichzeitig in hohem Bogen einen seiner Dolche warf. Ein Grolim zerrte an dem Dolchgriff, der aus seiner Brust ragte, dabei stolperte er rückwärts von der Stufe und stürzte die Treppe hinab.
    »Ich behalte immer ein bißchen für Notfälle«, antwortete Sadi, duckte sich unter ein Schwert, das nach ihm schwang, und schnitt mit dem Giftdolch geschickt über den Bauch seines Gegners. Der Grolim erstarrte und taumelte über die Seite der Treppe. Mehrere Schwarzgewandete, die sie von hinten überraschen wollten, kletterten an den Seiten der Treppe hinauf. Sammet kniete sich nieder und stieß einen ihrer Dolche in das Gesicht eines Grolims, der fast oben angelangt war. Mit einem heiseren Aufschrei langte er nach seinem Gesicht, dabei kippte er nach hinten und riß im Fallen mehrere seiner Gefährten von der Wand.
    Dann raste die blonde Drasnierin zur anderen Treppenseite und schüttelte ihre Seidenkordel aus. Sie schlang sie geschickt um den Hals eines Grolims, der gerade dabei war, auf die Treppe zu klettern. Rasch trat sie unter seine um sich schlagenden Arme, bis sie Rücken an Rücken mit ihm war, dann beugte sie sich nach vorn und riß die Füße des hilflosen Grolims von der Stufe. Er griff mit beiden Händen nach dem Strick um seinen Hals. Seine Füße traten verzweifelt die Luft, bis sein Gesicht sich blau färbte und er erschlaffte. Sammet drehte sich um, löste ihre Kordel und stieß den Toten über den Rand.
    Durnik und Toth hatten sich außen an die Seite von Garion und Zakath begeben, und die vier schritten nun unaufhaltsam Stufe um Stufe die Treppe hinunter und hieben und schmetterten auf die Schwarzgewandeten ein, die ihnen entgegenstürmten. Durniks Hammer wütete kaum weniger furchtbar als das Schwert des rivanischen Königs. Toth schlug mit Durniks Axt zu, und er wirkte dabei so unbewegt wie ein Mann, der

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