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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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Zehntausend, Schätzchen, und ich habe herausgefunden, daß sie ihr Geld lieber ausgeben, wenn sie sich dabei wie zu Hause fühlen.« Und dann hatte er gelacht. »Die unteren Klassen können sich meine Preise nicht leisten, die kommen nicht mal bis zur Tür.«
    »Ich verstehe«, hatte sie erwidert, obwohl sie es keineswegs verstand. Männer nahmen sich ihr Vergnügen wohl, wo sie es bekommen konnten, und Häuser mit schlechtem Ruf gab es überall in London. Das war nur zufällig eins der teureren.
    Bevor er ging, hatte er noch einmal betont. »Du verstehst doch dieses Arrangement, in das du eingewilligt hast, und inwiefern es sich von einem normalen Arrangement dieser Art unterscheidet, oder?«
    »Ja.«
    »Auch daß du nichts für dich selbst bekommst, abgesehen von den Geschenken, die dein Gentleman dir während der Zeit gibt, die du mit ihm verbringst?« Sie hatte genickt, aber er wollte es ihr so eindringlich klarmachen,
    daß
    er
    weiterredete:
    »Eine
    Mindestsumme
    wird angesetzt, genau in der Höhe, wie sie dein Onkel braucht, und diese Summe wird an ihn gehen. Von allem, was darüber hinaus bezahlt wird, bekomme ich einen Anteil, weil ich den Verkauf arrangiert habe. Aber du erhältst überhaupt kein Geld.«
    Sie wußte das und betete, daß möglichst viel Geld geboten würde, zumindest genug, um ihre Familie über Wasser zu halten, bis Onkel Elliott eine neue Stelle gefunden hatte, bei der er dann auch blieb. Sonst hätte dieses Opfer nur eine zeitweilige Verschiebung der Katastrophe bewirkt. Allerdings hatte ihr Onkel ihr auf dem Weg nach London geschworen, daß er eine Stelle finden und auch daran festhalten würde, ganz gleich, ob sie seinen Ansprüchen gerecht wurde oder nicht, und daß er alles daransetzen wollte, nie wieder in eine so mißliche Lage zu kommen.
    Da sie jedoch wußte, wie hoch Elliotts Schulden waren, machte sie sich Sorgen, und so fragte sie Lonny schließ-
    lich: »Glauben Sie wirklich, daß jemand eine so hohe Summe zahlt?«
    »Aber natürlich«, entgegnete er im Brustton der Überzeugung. »Diese reichen Nabobs wissen gar nicht, wie sie ihr Geld sonst ausgeben sollen. Pferde, Frauen und Spielen sind ihre Hauptvergnügen. Und von diesen drei Dingen kann ich ihnen glücklicherweise zwei bieten, und dazu noch jedes andere Laster, außer Mord.«
    »Jedes Laster?«
    Er hatte geschmunzelt. »Schätzchen, du wärst überrascht, was manche dieser Herren – und Damen – verlangen. Da ist zum Beispiel eine Gräfin, die mindestens zweimal im Monat hierherkommt und mich dafür bezahlt, daß ich ihr jedesmal einen anderen Herrn be-schaffe, der sie auspeitscht – vorsichtig, natürlich – und sie wie die niedrigste Sklavin behandelt. Sie trägt eine Maske, damit sie niemand erkennt. Die Gentlemen, die ich ihr schicke, nehmen wahrscheinlich an, daß sie eins von meinen Mädchen ist. Ich würde ihr selbst gern meine Dienste anbieten, sie ist nämlich mindestens so hübsch wie du, aber das will sie nicht. Sie braucht den Kitzel, daß sie die meisten persönlich kennt, von ihnen aber nicht erkannt wird. Bei gesellschaftlichen Anlässen sieht sie die Männer dann wieder, tanzt mit ihnen, spielt mit ihnen Karten und kennt ihre schmutzigen kleinen Geheimnisse.«
    Kelsey war über und über rot geworden. Was er sagte, verschlug ihr die Sprache. Diese Leute machten wirklich solche Sachen – und bezahlten dafür! Das hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nie vorstellen können!
    Da sagte Lonny auch schon geringschätzig: »Komm, jetzt rot zu werden, mag ja ganz in Ordnung sein, aber du gewöhnst dich besser an solche Gespräche, Mädchen.
    Es wird von nun an deine Aufgabe sein, dem Mann, der dich kauft, Sex zu geben, wie er ihn haben will, verstehst du? Ein Mann tut Dinge mit seiner Mätresse, die er mit seiner Frau nie machen würde. Dazu ist eine Mätresse da. Ich schicke dir eins meiner Mädchen, damit sie es dir genauer erklärt, denn dein Onkel hat sich ja anscheinend nicht darum gekümmert.«
    Und zu Kelseys großer Bestürzung hielt Lonny Wort.
    Eine junge, hübsche Frau namens May war spät am Abend gekommen, hatte ihr das auffällige Kleid mitgebracht, das Kelsey jetzt trug, und hatte ihr stundenlang etwas über die Tatsachen des Geschlechtslebens erzählt.
    May hatte nichts ausgelassen, vom Verhindern unge-wollter Schwangerschaften bis hin zu jeder nur vorstell-baren Methode, einem Mann Vergnügen zu bereiten, in ihm Lust zu erwecken; und sie schilderte sogar Methoden, wie eine Frau das

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