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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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Waschlappen in die Wanne, zog ihn wieder heraus und rieb ihn dann mit Seife ein, bis er genug schäumte, um zehn Männer damit einzuseifen. Sie klatschte den Lappen auf seinen Rücken und begann ihn dann gar nicht zimperlich, sondern mit aller Kraft zu schrubben. Er sagte kein Wort, doch als sie die roten Striemen auf seinem Rücken sah, tat er ihr beinahe leid.
    Sie schrubbte ihn nun nicht mehr ganz so energisch und bemerkte erstaunt, wie ihre Wut sich allmählich verflüchtigte. Fasziniert beobachtete sie die Gänsehaut, die er bekam, wenn sie empfindliche Stellen an seinem Körper berührte, und die Seifenblasen, die auf seiner bronzenen Haut zer-platzten. Der Waschlappen war so dünn, nur ein Hauch zwischen ihrer Hand und Haut, und ohne es zu merken, rieb sie immer wieder über die gleiche Stelle.
    Plötzlich passierte es: Das Essen, das sie hastig in der Kombüse hinuntergeschlungen hatte, als sie auf sein heißes Wasser wartete, gurgelte in ihrem Magen, und keinen Augenblick bezweifelte sie, daß es die Anzeichen einer wasch-echten Seekrankheit waren. Doch lieber würde sie sterben, als sich nochmals in seiner Gegenwart zu übergeben.
    Was kann ich denn dafür, wenn mir jedesmal übel wird, wenn Sie mir zu nahe kommen? Das würde schon wieder vorübergehen. Es mußte.
    »Fertig, Sir?« damit reichte sie ihm den Waschlappen.
    Er nahm ihn nicht. »Noch nicht ganz, mein Junge. Was ist mit weiter unten?«
    Ihre Augen wanderten seinen Rücken hinab bis zu der Stelle, wo sich sein Hintern zu wölben begann, und sie überlegte, ob sie ihn dort schon gewaschen hatte. Egal, sie schrubbte auch diesen Teil seines Körpers und war nur froh, daß das Badewasser sich nun doch getrübt hatte und ihr tiefere Einblicke ersparte. Sie machte ihre Arbeit gründlich, damit er nicht wieder etwas auszusetzen hatte, und fuhr mit der Hand sogar unter Wasser, um seinen Rücken hinunter bis zu Steißbein zu waschen. Sie mußte sich weit über den Wannenrand beugen, kam ihm sehr nahe und konnte den Duft seiner Haare riechen, seinen nackten, sauberen Körper
    - und hörte ein unterdrücktes Stöhnen.
    Wie elektrisiert zuckte sie zurück und taumelte gegen die Wand. Im gleichen Moment drehte auch er sich um und starrte sie mit funkelnden Augen an.
    »Verzeihung«, keuchte sie erschrocken. »Ich wollte Ihnen nicht wehtun, das schwöre ich.«
    »Beruhige dich, Georgie.« Er drehte sich wieder um und ließ den Kopf auf seine angezogenen Knie sinken. »Es ist nur eine kleine, eh ... Verspannung. Das kannst du ja nicht wissen. Nun geh schon, ich komm jetzt alleine zurecht.«
    Irritiert nagte sie an ihrer Unterlippe und überlegte, denn es hatte geklungen, als ob er Schmerzen hätte. Darüber könnte sie sich ja eigentlich freuen - tat es aber nicht. Aus ir-gendeinem unerfindlichen Grund verspürte sie das Bedürfnis, zu ... ja, was? Seinen Schmerz zu lindern? Jetzt war sie wohl völlig verrückt geworden. Sie drehte sich auf dem Absatz um und flog förmlich aus seiner Kabine.
    17. Kapitel
    James trank bereits sein zweites Glas Brandy, als Georgie in die Kabine zurückkehrte. Er hatte seine Gefühle wieder unter Kontrolle und dachte schmunzelnd daran, wie sehr ihn die unbeabsichtigte Berührung dieses Mädchens erregt hatte. Ja, ja, wer anderen eine Grube gräbt ... Eigentlich sollte sie ihn nur abduschen, ihm das Handtuch reichen und ihm in den Bademantel helfen - dabei wollte er ihre zarten Wangen erröten sehen. Statt dessen war er es, der ums Haar mit schamrotem Gesicht vor ihr gestanden hätte, wenn er sich in diesem Moment aus der Wanne hätte erheben müssen. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich der natürlichen Reaktion seines Körpers geschämt, auch diesmal nicht. Doch sie mußte ja annehmen, daß seine Erregung von einem Knaben ausgelöst worden war!
    Verdammt, das Spielchen schien doch nicht so einfach zu sein, wie er es sich vorgestellt hatte. Immerhin war er im Vorteil, während sie zwischen Wind und Wasser hing, wie man so schön sagte. Ihre Position war weitaus verzwickter.
    In seiner Phantasie hatte er es sich so schön ausgemalt, sie mit seiner Männlichkeit derart zu locken und zu erregen, bis sie, von heißer Begierde überwältigt, ihre Mütze vom Kopf reißen und ihn anflehen würde, sie zu lieben. Welch aufreizende Vorstellung: Er würde natürlich den Unschuldigen markieren, den ahnungslosen Mann, der von seinem lüsternen Schiffsjungen verführt wird. Er würde sich wehren - sie würde sich nach seinem Körper

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