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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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Kletterei.
    Alisha hatte sehr schnell bemerkt, dass Julia dieses Thema ebenfalls nicht ausstehen konnte und nicht die Bohne davon verstand. Deshalb versuchte Alisha sich selbst besonders eifrig an den endlosen Gesprächen zu beteiligen, um bei den Männern Eindruck zu schinden und Julia eins reinzuwürgen..
    »Morgen wollen wir mit einem Boot mal um die gesamte Insel fahren. Wollt ihr mitkommen?«, fragte Jens strahlend in die kleine Gruppe.
    »Wozu denn das?«, maulte Julia los und stieß heftig den inhalierten Rauch ihrer Zigarette aus. »Ich würde lieber in Valletta shoppen gehen. Es soll dort irre Boutiquen geben.«
    »Wir sehen die Insel mal von einer ganz anderen Warte aus und gleichzeitig können wir Ausschau halten…«
    »Ausschau wonach?« fragte Julia mit gerunzelter Stirn.
    Alisha wusste warum sich Julia so gegen die Bootsfahrt sträubte. Schon auf der großen Fähre war ihr speiübel gewesen, wie sollte es dann erst auf einem kleinen Boot werden. Und irgendwie freute sie sich schon auf die abwechslungsreiche Fahrt. Hatte sie endlich ihren Axel auch am Tag durchgehend für sich.
    Der nächste Tag lief genauso ab, wie Alisha es erwartet hatte. Bis zum kleinen Hafen von Sliema sah es noch so aus, als würde es eine Fahrt zu viert werden. Beim Buchen der Inselumrundung war schon klar, dass Julia nicht mitkommen würde, trotz des hohen Preises, den sie bezahlen musste, da sie das Boot für vier gebucht hatten. Als sie dann ablegten, waren Alisha und Axel allein mit einem bärtigen, alten Schiffer auf einem bunt bemalten, ehemaligen Fischkutter. Genüsslich winkte sie einer strahlenden Julia und einem missmutig dreinschauenden Jens zu, als sie mit aufbrummendem Motor den Hafen hinter sich ließen.
    Sie hatten einen traumhaften Februartag erwischt. Die Sonne wärmte sie angenehm und in Axels Armen genoss sie den Ausblick auf die malerische Küste. Zuerst ging es Richtung Nord-West, vorbei an der St. Paul’s Bay, zur Meerenge zwischen Comino, Gozo und Malta.
    Die beiden anderen Inseln waren gut zu erkennen und zeigten die gleiche braungelbe Färbung wie Malta – und wirkten genauso baumleer und übersät mit weißgetünchten Häusern. Als sie an der immer noch gut erhaltenen Filmkulisse von »PopeyeVillage« vorbeischipperten, kugelten sie sich förmlich vor Lachen, so ulkig wirkte diese Sehenswürdigkeit mit ihren kleinen Häuschen auf sie.
    Ansonsten bemerkte Alisha sehr wohl, dass die Blicke von Axel weniger auf die Naturschönheiten ausgerichtet waren. Ihn schienen an den Küstenstreifen nur die Stellen zu interessieren, an denen ideale Klettertouren möglich waren. Er hatte eine Karte der Insel auf seinen Knien liegen und machte sich unentwegt Notizen. Als sie nach mehreren Stunden die Küste Richtung Süd-Osten entlang fuhren und so in etwa auf der Höhe Mdina waren, jubelte Axel begeistert auf. Unentwegt zeigte er auf die steil aufragende Küste, die er optimal zum Klettern fand. Obwohl es Alisha etwas nervte, genoss sie trotzdem die gemeinsamen Stunden mit ihrem Freund.
    »Das sind die Dingli-Klippen«, erklärte sie ihm, »so ungefähr fünf Kilometer Luftlinie landeinwärts liegt Rabat. Dort hab’ ich vor Jahren zehn Monate bei einer Gastfamilie gelebt. Ich bin damals einige Male zu diesen Klippen gelaufen und hab’ dann stundenlang aufs Meer hinaus geschaut. Aber allzu nahe bin ich nie rangegangen. Zu steil – zu gefährlich«, »Wie hoch wird das wohl sein?«
    »Über 200 Meter, schätze ich.«
    »Sind die Klippen aus Kalk, Granit oder porösem Vulkangestein?«
    »Wie ich hier in der Schule gelernt habe, muss es sich um Kalksandstein handeln«, erklärte sie und begann sich unwohl zu fühlen. »Ihr wollt doch wohl nicht an dieser Klippe klettern?«
    »Warum nicht? Und wenn schon, dann an den ganz hohen, steilen Stellen. Das wäre wirklich mal eine Herausforderung.«
    Sie war entsetzt. Sie hatte es befürchtet. »Klar. Aber eine bekloppte. Schatz, das ist viel zu gefährlich! Ihr könnt außerdem an dieser Küste nirgends anlanden. Wollt ihr denn bis hierher schwimmen? Wie wollt ihr da hochklettern?« Axel lachte so laut auf, dass sich der Schiffer erstaunt umdrehte. Freundlich nickte er in ihre Richtung und rief ihnen im reinsten Maltesisch zu: »Ja, ja. Die Klippen der unglücklich Verliebten haben es auch euch angetan, stimmt’s?«
    »Wieso werden diese Klippen so genannt?«, fragte Alisha auf Maltesisch.
    Der bärtige, alte Schiffer war so überrascht, von einer jungen Touristin in seiner

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