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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Wenzel ihm zu.
    Erschrocken fuhr Michael herum und starrte ins Halbdunkel. „Ach Klaus, du bist es“, sagte er erleichtert, als er den Kollegen sah.
    „Ja, ich bin es. Also, was machst du da?“
    Michael kroch zwischen den Rohren hervor und blickte sich suchend um. „Hast du Max gesehen?“, fragte er dann.
    „Du hast doch nicht etwa deinen Köter mitgebracht? Das ist gegen die Vorschriften!“, entgegnete Klaus Wenzel scharf.
    „Na ja, ich bin vor dem langen Wochenende noch mal reingekommen, weil ich was vergessen habe. Und schwups, springt der Kleine aus dem Auto …“
    Klaus Wenzel blickte Michael argwöhnisch an. Irgendetwas stimmte nicht. Er nahm seine Pistole so zwischen die wie zum Gebet gefalteten Hände, dass sie nach oben zeigte.
    „Nimm die Hände hoch und komm langsam zu mir“, befahl er dem Kollegen.
    „Aber Klaus …“
    „Sofort!“, rief Klaus Wenzel in noch schärferem Ton.
    Nach so vielen Dienstjahren zog er nun zum ersten Mal seine Waffe. Es behagte dem alten Mann nicht, ganz besonders, weil es sich gegen einen Kollegen richtete. Doch die verdächtigen Umstände ließen ihm keine Wahl.
    Michael stand nun direkt vor ihm und versuchte ein kumpelhaftes Lächeln.
    „Dreh dich um! Hände über dem Kopf, Beine auseinander!“
    Michael gehorchte.
    In einer Hand die Waffe haltend, durchsuchte Klaus Wenzel mit der anderen Michaels Kleidung. „In Ordnung“, sagte er dann,
    „du kannst die Hände wieder runternehmen.“
    Michael ließ langsam die Arme sinken, holte unvermittelt mit der rechten Hand aus und schlug den Älteren mit Wucht ins Gesicht. Wenzel ließ die Pistole fallen und sackte zusammen vor Schmerz. Michael trat ihn mehrmals in die Seite, packte ihn dann unter den Achseln und zog ihn zum Fuß der Wendeltreppe, die das Untergeschoss mit der Eingangsebene verband. Mit dumpfem Knirschen schlug er Klaus Wenzels Kopf gegen die unterste Stufe, bis es knackte.
    Klaus Wenzel blieb röchelnd liegen, er bestand nur noch aus dumpfem, pochendem Schmerz. Mühsam tastete er nach dem Jagdmesser, das er unter der Hose am Unterschenkel trug, zog es langsam heraus, und als Michael sich über ihn beugte und nach Klaus Wenzels Puls tastete, rammte Klaus Wenzel ihm die Klinge tief in den Hals.
    Michael taumelte zurück. Wenige Meter von Wenzel entfernt brach er zusammen.
    In Michaels leerer Wohnung fand die Polizei nur den winselnden Max neben einem Flugticket nach Brasilien.

Brasilien
    ***4***: 77
    ***4.0***: 0
    Zum ersten Mal seit er sich erinnern konnte, kämpfte Braulio Ostrogón mit sich selbst. Pierino hatte versagt. Dann war Akemis Einsatz misslungen, wahrscheinlich wegen des verdammten Tsunami, vermutete Braulio. Und nun blieb eine weitere Meldung eines Elitemitglieds aus. Noch dazu handelte es sich dabei um Deutschland, eine besonders wichtige Säule der Erlösung! Seine Nerven spielten verrückt.
    Braulio dachte angestrengt nach.
    Siebenundsiebzig Mitglieder hatten sich ordnungsgemäß gemeldet, und niemand zeigte einen Fehler an. Am besten sollte er die drei Ausfälle einfach vergessen, denn es war nicht mehr zu ändern. Doch der Zweifel nagte an ihm. Man war ihm auf den Fersen. Der Versuch, die zwei Deutschen in Florenz auszuschalten, war gescheitert. Was hatten die vor?
    Doch er hatte einen starken Verbündeten: die Zeit. Das beruhigte ihn etwas. Selbst wenn ein Elitemitglied ihn verraten hätte, blieben den Verfolgern nur noch wenige Stunden. Und niemand, außer ihm selbst, kannte den gesamten Plan.
    Aber was, wenn diese Schnüffler aus eigener Kraft viel weiter gekommen waren, als er dachte? Doch auch in diesem Fall verhinderte sein straffer Zeitplan, dass die Verfolger noch handeln konnten.
    Aber allein darauf wollte Braulio Ostrogón sich nicht verlassen. Nachdem die vier herbeibefohlenen Gruppenführer im Hauptquartier vor ihm standen und ehrfürchtig auf die Konsole mit dem roten Schalter starrten, erklärte er: „Ihr bildet vier Gruppen mit jeweils fünfzig Personen!“ Dann wies er jedem eine Himmelsrichtung zu. „Im Umkreis von zehn Meilen durchkämmt ihr den Dschungel. Wenn ihr auf Fremde stoßt, schießt ihr sofort. Keine Gefangenen, keine Ausnahme!“
    Vor einer Stunde waren die Agenten von Helikoptern mitten im Urwald abgesetzt worden auf einer winzigen gerodeten Fläche mit mehreren Militärzelten. Hier sollten sie mit den amerikanischen und den deutschen Elitekämpfern zusammentreffen, die ebenfalls auf dem Weg waren.
    Weltweit waren zuvor die zuständigen Behörden

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