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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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kameradschaftlich.
    „Ich bin SAC Peter Milton. Danke, dass Sie so schnell kommen!“, begrüßte der Mann ihn und ließ ein kehliges Lachen hören. „Wenn wir noch eine Bestätigung gebraucht haben, wie dringend es ist, dann war es der Raketenangriff, nicht wahr?“
    „Allerdings“, bestätigte Adrian von Zollern.
    In diesem Moment ertönte leise und blechern die amerikanische Nationalhymne. Einen Augenblick lang glaubte Adrian von Zollern, es gelte seiner Ankunft. Doch dann bemerkte er, dass es Miltons Handy war. Milton ging ran, die Musik brach ab. Er wurde ernst.
    „Was ist das für ein Krach bei Ihnen im Hintergrund?“
    „JFK-Flughafen. Von Zollern ist angekommen“, antwortete Peter Milton knapp.
    „Fahren Sie zurück ins Büro und schalten Sie auf Videokonferenz!“, befahl Pierce Dangeon und legte auf.
    „Das war Pierce Dangeon, der Chief of Staff höchstpersönlich. Wahrscheinlich hat das Hauptquartier das Rätsel um Brasilien und den Sprengstoff in Belgien gelöst.“
    Auf der Fahrt zum Büro tauschten die beiden Agenten ihr Wissen aus. Den Amerikaner interessierten besonders das Flugticket nach Brasilien aus Moligatis Wohngruft und die Geschichte der Attentate in der Chronik. Die deutschen Elitesoldaten unter Generalmajor Paulers Befehl wurden vom Kommandanten der amerikanischen Kollegen empfangen und zu einem Stützpunkt außerhalb der Stadt gebracht.
    „Hmm“, brummte er, als er in die Tiefgarage fuhr. „Wenn dahinter kein Muster steckt, dann will ich George W. heißen! Wir stehen unmittelbar vor dem entscheidenden Attentat!“
    Im Konferenzraum tranken Adrian von Zollern und Peter Milton einen Kaffee und warteten darauf, dass der Chief of Staff sich in die Videokonferenz einschaltete. Schließlich erschien der markante Schädel Dangeons auf dem Videoschirm.
    Adrian von Zollern wunderte sich, in welchem Tempo der Mann durch die Themen peitschte.
    „Wow, Homeland Security aktiviert, das National Operations Center involviert und das Grundstück in Brasilien lokalisiert …“, sagte Milton, als sie auf das in der Konferenz angekündigte Dossier mit Details warteten.
    „Aber eines wissen wir immer noch nicht: Was haben diese Terroristen vor?“, gab Adrian von Zollern zu bedenken.
    Dann kam die eMail mit dem Dossier.
    Die Agenten betrachteten die Satellitenaufnahmen. Sie zeigten ein Areal von der Größe mehrerer Dutzend Fußballfelder. Es wurde von einer vier Meter hohen Mauer gegen den dichten Urwald abgeschirmt, der sich ringsum endlos zu erstrecken schien. Aus den beigefügten Daten verfestigte sich der Eindruck, dass es sich um ein autarkes Gebilde handelte, das mehr als fünfhundert Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt lag. Nur der Hubschrauberlandeplatz in der Mitte des Geländes zeugte von einer Verbindung zur Außenwelt.
    „Sehen Sie dort, sie nutzen Sonnenenergie“, bemerkte Peter Milton und deutete auf ein Areal mit Solarzellen. „Das ist größter als drei Shopping Malls. Und hier …“ Nun zeigte er auf weitere Bereiche. „Das sind wahrscheinlich Bohrungen zum Anzapfen der Erdwärme. Und dort entnehmen sie Wasser aus dem Fluss und bereiten es auf.“
    „Da. Das könnten Weiden sein. Dahinter befinden sich Gärten“, vermutete Adrian von Zollern.
    Der Amerikaner nickte.
    Plötzlich stutzte Adrian. „Was ist das denn?“
    Milton folgte Adrians Finger auf dem Satellitenbild. Nun sah er es ebenfalls. Innen an der Mauer schien ein Steg, eine Art Wehrgang, von etwa einem Meter Breite angebracht worden zu sein.
    Milton grinste nervös. „Diese Mauer ist ein Verteidigungswall!“
    „Bestimmt sind sie bis an die Zähne bewaffnet. Wenn ich mir die Wohngebäude dort anschaue“, dabei zeigte er auf einen Komplex mit zahllosen Flachbauten, „können dort Hunderte Menschen leben. Mit so vielen Menschen können die den Wehrgang um die Anlage lückenlos besetzen.“
    Schließlich sagte Adrian: „Die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen in Ihrer Heimat scheint mir bei all dem gerechtfertigt.“
    Verwirrt blickte Milton von dem Satellitenbild auf. „Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.“
    „Ähhhrrrlööösung“, krähte es plötzlich.
    Der Special Agent in Charge brach in sein kehliges Lachen aus. „Ich habe ganz vergessen, Ihnen zu sagen, dass wir Atakamos Vogel Mummtaz einstweilen hierhaben.“
    Der rauchgraue Vogel saß auf einem behelfsmäßigen Gestänge, das wohl einmal ein Garderobenständer gewesen war, und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere.

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