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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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alarmiert worden. Im Fokus stand die Sicherung von Objekten wie Munitionsdepots, Chemiefabriken, Atomkraftwerken, Staudämmen und zahllosen weiteren, von denen eine besondere Bedrohung ausgehen konnte.
    .„Das wird ein strammer Marsch“, sagte SAC Peter Milton und zeigte nach Westen. „Zwanzig Meilen durch unberührten Regenwald. Bin gespannt, ob die Jungs von den Marines wirklich so geländegängig sind.“ Wieder stieß er sein kehliges Lachen aus.
    „Da mache ich mir schon eher Sorgen um uns. Und ob die Pioniere es tatsächlich hinkriegen, eine Bresche zu schlagen, ohne den ganzen Urwald aufzuschrecken“, ergänzte Adrian von Zollern zweifelnd, als er in das grüne Dickicht blickte.
    Skeptisch blickte Adrian in die grüne Hölle, die ihn nur ein paar Meter weiter erwartete und die ihre lebensfeindliche Wand vor ihm aufzubauen schien. Er versuchte, die Bilder von der Flora und vor allem der Fauna des Urwalds zu verdrängen. Doch in seinem Kopf kreisten die Gedanken um alles, was hier herumkroch, Fäden spann oder Gift versprühte.
    Am frühen Nachmittag startete Braulio Ostrogón den ersten Rundruf.
    „Gruppe 1, kommen!“
    „Gruppe 1: kein Feindkontakt.“
    „Gruppe 2, kommen!“
    „Gruppe 2: kein Feindkontakt.“
    „Gruppe 3, kommen!“
    „Gruppe 3: kein Feindkontakt.“
    „Gruppe 4, kommen!“
    „Gruppe 4: kein Feindkontakt.“
    Zufrieden lehnte er sich zurück und schaute auf den Kontrollmonitor.
    ***5***: 77
    ***5.0***: 0
    Kein weiterer Ausfall und keine Fehler, dachte er.
    Einhundertzwanzig Soldaten, vierundzwanzig Pioniere und zwei Agenten brachen auf zum Marsch durch den Urwald. Jeweils sechzig Soldaten und zwölf Pioniere gehörten zu einer Gruppe. Bereits nach wenigen hundert Metern floss den Agenten der Schweiß in Strömen über den Körper, obwohl die härteste Arbeit von den Pionieren geleistet wurde, die den anderen einen Weg bahnten. Milton hatte darauf bestanden, dass Adrian von Zollern einen Kampfanzug der Marines anlegte, und der Deutsche hatte sich diesem Wunsch gebeugt. Nun fluchte Adrian von Zollern leise, weil ihm in diesem Anzug immer heißer wurde.
    Einhundertsechsundvierzig Männer kämpften sich durch die feindliche Natur ins Ungewisse.
    Jede Stunde wiederholte Braulio Ostrogón den Lagerundruf. Zweimal war das nun schon geschehen. Vor ihm schimmerte die mattweiße Konsole im Dunkel des Raums. Als er den roten Knopf betrachtete, legte sich ein diabolisches Grinsen über seine Züge. Bald, sehr bald würde er drücken. Netking hatte es so eingerichtet, dass dieser Knopf hell aufleuchtete, wenn die festgelegten Bedingungen eingetreten waren. Von diesem Moment an konnte Braulio die Katastrophe auslösen.
    Er öffnete das Programm und wählte ein Untermenü mit den Eingabefeldern. Seine Zähne knirschten missbilligend, als er „80“ mit „77“ überschrieb. In drei Stunden mussten alle Elitemitglieder Stufe 6 ausgeführt haben. Braulio Ostrogón erwartete, dass die 77 Meldungen im Lauf der nächsten Stunde planmäßig auf dem Kontrollmonitor erscheinen würden. Bei diesem Gedanken zuckte sein Zeigefinger unwillkürlich.
    Je weiter sie in den Dschungel vordrangen, desto mehr traten die Strapazen durch das Klima in den Hintergrund. Der Gedanke an die vor ihnen liegende Aufgabe beanspruchte jede Faser. Peter Milton und Adrian von Zollern gingen den Ablauf mehrmals miteinander durch.
    Neun Meilen vor dem Ziel tönte die Stimme des Führers des Pioniertrupps aus Miltons Funkgerät.
    „Die Pioniere haben da vorn was gefunden“, sagte Milton zu Adrian von Zollern. „Sie beide da, mitkommen!“, befahl er und deutete auf zwei Soldaten.
    Sofort stellten sich die beiden Männer schützend vor die Agenten. Dann rückte die Gruppe in Richtung der Pioniere vor. Adrian sah, wie die Mitglieder der Pioniertruppe am Ende der frisch geschlagenen Bresche standen und wie versteinert auf eine Stelle im dichten Unterholz starrten. Er ging zu ihnen und zuckte zurück, als er die menschlichen Knochen sah. Vor ihnen lagen vier verweste Leichen, die nicht mehr ganz vollständig waren.
    „Das müssen die vermissten Kontrolleure sein, von denen Dangeon gesprochen hat“, sagte Peter Milton.
    „Vier weitere Morde“, bemerkte Adrian von Zollern.
    Milton ging in die Hocke. Bei einem Opfer fehlten mehrere Rippen, die vermutlich von Raubtieren gefressen worden waren. Er griff mit einer Hand zum Brustkorb und zog einen Gegenstand heraus.
    Adrian nahm den Dolch in Augenschein und nickte. „Ja, genau wie

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