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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Als Adrian näher kam, wich er ängstlich zurück und blickte ihn aus seinen schwarzen Knopfaugen an mit einer Mischung aus Neugierde und Angst.
    „Unwiderstehlich“, befand er und streichelte das Tier.
    Miltons kehliges Lachen ging in einen Lachanfall über, als der Kleine kräftig in Adrians rechten Zeigefinger biss.
    „Autsch!“, schrie der erschrocken und sah, wie Mummtaz den Kopf schräg legte, mit den Flügeln schlug und anschließend ein paar gurrende Laute hören ließ.
    „Okay“, nahm Peter Milton den Faden wieder auf. „Wie haben Sie das gerade gemeint mit der Verschärfung?“
    „Ich frage mich, was die Terroristen mit dem Sprengstoff Ihrer Meinung nach in diesem verlassenen Winkel der Erde ausrichten können, dass es ein solches Alarmsystem rechtfertigt“, sagte Adrian von Zollern.
    „Ach so. Ein paar Säcke haben sie ja schon in Washington gesprengt. Mit verheerender Wirkung. Aber wir wissen ja, dass sie drei Tonnen davon besitzen. Wie Dangeon uns vorhin erklärt hat, reicht diese Menge aus, um eine Kleinstadt in die Luft zu jagen“, sagte Milton.
    „Worauf wollen Sie hinaus?“
    „Das Zeug war in Säcke verpackt; man könnte auch sagen, portioniert!“, fuhr Milton fort.
    „Jetzt verstehe ich! Sie glauben, die verteilen den Sprengstoff?“
    „Genau. Und zwar nicht in Brasilien, sondern …“, Milton zögerte,
    „… an anderen, wichtigeren Plätzen“, ergänzte Adrian von Zollern und nickte.
    „Mit Sicherheit bekommen die Vereinigten Staaten etwas ab.“
    „Ja“, wandte Adrian von Zollern ein. „Aber Hunderte Säcke könnten auf Ziele in der ganzen Welt verteilt worden sein …“ Sorgenvoll nippte Adrian an seinem Kaffee. „Vielleicht liegt der Schlüssel dazu ebenfalls in der Chronik. Die Geschichte der Bande zeigt, dass sie ihre Attentate sich nicht auf bestimmte Länder beschränken. Wir finden Tatbeschreibungen aus vielen Teilen Europas. Und wenn sie jetzt zum letzten Schlag ausholen, dann wird es schlimmer als die bisherigen Verbrechen …“
    „Machen Sie weiter!“, schien der Blick des SAC zu sagen.
    „Also nicht ein oder zwei Tote, sondern … viele!“
    Milton nickte wieder.
    „Die Frage lautet daher: Wie kann man mit vielen kleineren Sprengsätzen einen möglichst großen Schaden anrichten? Und wieso erschafft man sich ein autarkes Resort am Ende der Welt, fernab von jeder Zivilisation?“
    „Hmm.“ Der Amerikaner runzelte nachdenklich die Stirn. Dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. „Vielleicht wollen sie sich durch die abgelegene Lage vor den Folgen ihrer Tat schützen …“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Mir fallen zum Beispiel Viren ein. Oder Radioaktivität. Möglicherweise Chemikalien. Alles Dinge, deren Verbreitung nicht beherrschbar beziehungsweise nicht zu kontrollieren ist.“
    Milton schwieg. „Aber wie können wir das mit der großen Menge von Sprengkörpern zusammenbringen?“
    In diesem Moment gefror SAC Peter Miltons Gesichtsausdruck zu einer Maske. „Die wollen viele Ziele in die Luft jagen und großflächig Lebensraum vernichten! Das passt am besten zu der paranoiden Wahnvorstellung von einer schlechten Welt, die zerstört werden muss! Sie jagen alles in die Luft und überleben das, was sie dabei anrichten, in ihrer versteckten Enklave …“
    Adrian von Zollern nickte. „Das sehe ich genauso, aber ich will einen wichtigen Aspekt herausstellen: Wenn die Sache unmittelbar bevorsteht, dann bedeutet das, die Vorbereitungen dazu müssen abgeschlossen sein, besonders, wenn wir von einer weltweiten Aktion ausgehen. Gleichzeitig wissen wir aus der Chronik, dass die Ostrogóns sehr zentralistisch denkende Menschen sind beziehungsweise waren. Denn sie haben immer lange Zeit vom selben Ort aus agiert und ihr Netz von dort aus gesponnen. Deshalb bin ich sicher, dass nun alle Fäden in Brasilien zusammenlaufen. Ein gezielter Schlag ins Herz, und wir haben vielleicht eine Chance …“

Deutschland
    Klaus Wenzel machte seine Runde wie immer. Seit der Inbetriebnahme im Jahre 1984 hatte er beinahe sein ganzes Berufsleben im Sicherheitsteam der Anlage verbracht.
    Vor ihm lagen nur noch vier Monate Arbeit, ein überschaubarer Zeitraum bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand.
    Jetzt, gegen Mitternacht, befand sich nur die Kernmannschaft auf dem Gelände. Michael gehörte nicht dazu, und so wunderte Wenzel sich, als er ihn kurz vor Mitternacht nach einem Routinecheck der Kühlkreisläufe entdeckte.
    „Michael, was treibst du denn hier?“, rief Klaus

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