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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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wollen ihn doch wohl nicht foltern?“, fragte Adrian streng.
    Der Amerikaner schaute zunächst verwirrt, doch dann dachte er über die Worte nach. Anschließend nickte er schuldbewusst. „Irgendeine bessere Idee?“
    „Vielleicht … Haben Sie sich den Mann angeschaut? Ich selbst kenne keine Terroristen. Jedenfalls entspricht Shriver nicht der Vorstellung, die ich von ihnen habe. Auf mich wirkt er unsicher und ängstlich. Klar, ich kann mich täuschen. Es ist mehr so ein Gefühl.“
    „Und?“
    Adrian von Zollern antwortete nicht. Stattdessen trat er zu Shriver und zog sein Handy aus der Tasche. Er klickte sich zum Ordner mit den Tatortfotos durch, die in Zusammenhang mit Ostrogóns Gruppe standen, und zeigte dem Mann die Bilder der Ermordeten.
    „Das sind die Verbrechen Ihres Anführers!“, sagte Adrian eindringlich. Für ihn stand fest, dass Shriver bei dem Schusswechsel Menschen getötet hatte und trotzdem das Unrecht erkannte, das sich hinter den Verbrechen auf den Fotos verbarg. Mit der Präzision des Mathematikers setzte er dem Mann auseinander, um welche Art von Organisation es sich handelte und dass sie im Begriff war, ungeheuren Schaden auf der Welt anzurichten. „Glauben Sie tatsächlich“, fragte er, „dass Ostrogón mehr in Ihnen sieht als seinen Sklaven? Was hat er denn für Sie getan? Er schleppt Sie ans Ende Welt und lässt Sie die Drecksarbeit erledigen. Dafür leben Sie nun bis an Ihr Lebensende in völliger Abhängigkeit und in einer völlig unsicheren Zukunft …“
    Shriver schien mit sich zu kämpfen.
    „Für Sie ist es sowieso gelaufen“, fuhr Adrian fort. „Sie landen vor Gericht. Wenn Sie kooperieren, kann ich vielleicht etwas für Sie tun …“
    Shrivers Gesicht zuckte nervös und er schien ins Leere zu starren.
    Milton kam hinzu.
    Dann redete Shriver.
    Sie fragten nach Details über die Siedlung, und er antwortete ihnen. Doch Adrian von Zollern wurde das Gefühl nicht los, dass Shriver nicht alles sagte, was er wusste. Trotzdem erfuhren sie Einzelheiten, die auf den Satellitenbildern nicht zu erkennen waren, insbesondere über die Eingänge der Siedlung. Darüber hinaus sagte er ihnen, dass vier Gruppen unterwegs waren, die in drei Stunden zur Basis zurückkehren sollten. Zuletzt überzeugten die beiden Agenten ihn, dass er die eingehenden Lagerundrufe seines Bosses beantworten sollte. Dann schwieg Shriver.
    ***6***: 29
    „Okay, wir legen beide Gruppen zusammen und dringen gemeinsam von Osten her ein“, schlug Milton vor.
    „Ja, wenn die versteckte Tür bei den Silos wirklich so leicht geknackt werden kann, wie Shriver behauptet.“
    SAC Peter Milton informierte die Marine-Führer über die neue Lage. Wenig später schlossen sich die Gruppen zusammen und erhöhten das Marschtempo. Das GPS gab an, dass es noch eineinhalb Stunden waren bis zum Ziel.
    Die Dunkelheit brach überraschend schnell herein. Plötzlich verloren die Augen jene Anhaltspunkte, die zuvor eine Stütze bei der Orientierung gewesen waren. Bäume, Sträucher und Geäst verschwammen, nur der wilde Chor fremdartiger Laute blieb. Von überall her drangen die unterschiedlichsten Rufe irgendwelcher Tiere zu ihnen. Den Männern wurde ihre Umgebung von Minute zu Minute unheimlicher.
    Dann setzte tropischer Regen ein. Schon bald klebte ihnen die Kleidung schwer auf der Haut. Das auf die Männer niederprasselnde Wasser machte das Vorwärtskommen immer beschwerlicher. Der Boden weichte auf, und sie kamen immer langsamer voran.
    Als die Geräte anzeigten, dass sie fast am Ziel waren, hob Milton den Arm. Die Soldaten blieben sofort stehen. Sie holten die dunkelgrünen Spezialanzüge aus dem Marschgepäck, die mit einer speziellen Beschichtung zur Geräuschdämpfung versehen waren, und zogen sie über die Kampfkleidung.
    ***6***: 45
    Wie ein unüberwindliches Hindernis zeichneten sich die Umrisse der gewaltigen Mauer ab, die das Gelände vom Urwald abschottete. Zwischen dem Regenwald und der Mauer verlief eine etwa drei Meter breite Trasse. Siebzig Kämpfer sollten, im Dickicht vor dem Eingangstor verborgen, den zurückkehrenden Spähtrupps auflauern und sie außer Gefecht setzen. Im Schutz des Urwalds robbten die Männer an der Mauer entlang bis zum Tor und suchten ein geeignetes Versteck. Sie schraubten die Schalldämpfer auf ihre Waffen und warteten.
    Adrian von Zollern setzte sich mit SAC Peter Milton an die Spitze der restlichen Kampfgruppe. Aus dem Gebüsch beobachteten sie die Mauer.
    Milton aktivierte die

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