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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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den Boden und schob sich an den beiden Wachen vorbei bis in den Innenhof. Dort lagen weitere sechs Männer. David schlich zurück und informierte seinen Vater und Rubén. Acht Wachen waren außer Gefecht, doch sie mussten auf die verbleibenden fünf achten.
    Vom Innenhof aus nahmen sie die schmale Treppe ins erste Stockwerk. An der hölzernen Tür zum Innenraum lag ein Wachsoldat und murmelte im Schlaf. Als sie ihn wegtrugen, murmelte er lauter. Einen Moment lang schlug der Mann die Augen auf und schürzte die Lippen, als wolle er jemanden küssen. Dann schloss er die Augen wieder und schlief weiter. Yago öffnete vorsichtig die Tür. Sie standen in den Wohnräumen des reichsten Mannes der Welt!
    Auf dem breiten Flur, der hinter der Holztür ins Innere führte, schliefen drei Männer, deren Waffen über den Gang verstreut lagen. Ein Wächter befand sich noch irgendwo im Palast.
    Hoffentlich ist Fugger im Haus, dachte Rubén.
    Vorsichtig durchsuchten sie das Gebäude. Vor der nächsten Ecke ging David in die Hocke und spähte den Gang hinunter.
    Er drehte sich um und flüsterte: „Mist! Am Ende des Gangs ist eine große Tür.“
    „Das Schlafgemach des Fürsten.“
    „Davor wacht ein Riese.“
    „Wie weit ist es bis dorthin?“
    „Zu weit. Er wird uns auf jeden Fall bemerken.“
    Rubén starrte Yago an. „Du musst es tun! Wir dürfen nicht riskieren, dass der Kerl den Fugger warnt!“
    Yago nickte. Nun hing alles von ihm ab. Obwohl er eigentlich zu alt war für Dinge, die eine ruhige Hand und Geschicklichkeit erforderten. David war ebenfalls ein guter Werfer, aber ihm fehlte die Reife für einen solchen Wurf.
    Yago legte sich ganz flach auf den Boden, rückte ein wenig vor und spähte um die Ecke.
    Der Hüne stand unbeweglich neben der Tür.
    Yago zog sich wieder hinter die schützende Ecke zurück.
    Langsam, als berechnete er jeden Zoll der Flugbahn aufs Genaueste, griff Yago in seinen Beutel mit den drei Messern. Seine Bewegungen strahlten große Ruhe aus. Rubén und David hielten den Atem an.
    „Wenn dein Vater geworfen hat, rennen wir sofort los. Nimm dein Messer in die Hand!“, flüsterte Rubén.
    David nickte.
    Yago schloss die Augen und drehte sich auf den Rücken. Sein Messer hielt er, die Klinge nach oben gerichtet und beide Hände um den Griff geschlossen, vor der Brust. Mit einer geschmeidigen Körperdrehung rollte er sich auf die linke Seite. Yago umfasste die Messerspitze mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, um die Verteilung des Gewichts der Waffe zu spüren. Dann stieß Yago, seit acht Wochen fünfundsechzig Jahre alt, sich mit ungeheurer Kraft vom Boden ab und schnellte um die Ecke, das Messer zum Wurf erhoben.
    Als der Wärter einen Warnschrei ausstoßen wollte, durchbohrte ihm das Messer bereits die Kehle. Mehr als tonloses Gurgeln brachte der Mann nicht mehr hervor.
    Yago landete unsanft und rappelte sich hoch.
    „Ein Meisterwurf!“, flüsterte Rubén.
    „Dafür ist jetzt keine Zeit.“ Er deutete zur Tür. „Dort ist unser Ziel.“
    Als sie ins Schlafgemach traten, blickte Jakob Fugger der Reiche
    sie vollkommen überrascht an.
    Yagos böse funkelnde Augen trafen dessen Blick. Wieder griff er in den Beutel, nahm eines der verbliebenen Messer und schaute sich die Gravur an. Ja, das war die treffende Losung!
    Mit Entsetzen beobachtete Jakob Fugger das Treiben des Fremden, doch er brachte kein Wort hervor. Yago machte einen Schritt auf ihn zu, schaute ihm in die Augen und sagte: „Abschaum!“
    Mit einem Stich ins Herz endete Jakob Fuggers Leben.
    „ Ultor .“
    „Nun leg den Ring dorthin!“ Rubén zeigte auf den Teppich.
    David tat, wie ihm geheißen. Anschließend beugte er sich über den Toten und wollte das Messer aus dem Herzen ziehen. Doch Yago hielt ihn zurück. „Nein, ich habe es mir anders überlegt. Es bleibt dort.“
    „Aber Vater, wir wollten es mitnehmen. Es könnte den Schergen des Feindes einen Hinweis geben.“
    „Ich will, dass sie etwas zum Nachdenken haben“, sagte der Vater.
    Schon nach kurzer Suche fanden sie das Privatkontor.
    „Rubén, du durchsuchst den rechten Schrank, David, du den linken!“, befahl Yago. Er selbst durchwühlte das Regal neben den Fenstern. Eine Weile war nichts zu hören, außer dem Rascheln von Papieren, leisem Fluchen und Schubladengeklapper.
    Rubén fand, was sie suchten. „Yago, hier sind sie!“ Er hob drei
    gesiegelte Papiere in die Höhe.
    „Lass mich sehen.“ Yago trat zu ihm und studierte die Dokumente. Dann grinste

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