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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Hinein mit ihm, ins tiefe Wasser!“

New York, vor einiger Zeit
    Yasuhiro wurde von Angst gepackt.
    Braulio Ostrogón war nicht in der Lage, zwischen gut und böse, richtig und falsch, moralisch und unmoralisch zu unterscheiden. Wahrscheinlich glaubte er wirklich, dass seine Organisation für eine gerechte Sache stand. Für ihn stand hingegen fest, dass der Wahnsinnige eine Horde befehligte, die er mit wirren Versprechungen von sich abhängig gemacht hatte.
    Was soll ich nur von ihm halten, dachte der Japaner und schüttelte nachdenklich den Kopf. Hat er nicht vor der Geschichte mit der Gräfin gesagt, dass dieser erste Braulio die Gruppe wieder zu den moralischen Wurzeln zurückgeführt habe? Bei diesem Ausdruck zuckte Yasuhiro unwillkürlich zusammen. Wahrscheinlich bemerkt er das Widersinnige in seinen Erzählungen, in seiner Person und in seinem Leben gar nicht mehr. Der Wahn hat sich festgesetzt und ganz und gar Besitz von ihm ergriffen, und so dreht er die Geschichten mal so und mal anders.
    Der schmächtige Japaner fröstelte. Wo soll das enden?, dachte er weiter. Braulios Hörigkeit dem uralten Schwur und der Chronik gegenüber wird weiteres Unrecht, weitere Morde nach sich ziehen! Plötzlich fiel ihm ein neuzeitliches Wort ein, das zu dem von krankhaften Wahnvorstellungen und grenzenloser Rachsucht bestimmten Handeln passte: Terrorismus.
    Yasuhiro Atakamo erkannte, dass er etwas tun musste.
    Aber was? Wenn Braulio Verdacht schöpfte, würde er keine Sekunde zögern …
    Yasuhiro mahnte sich zur Ruhe. Er brauchte unbedingt weitere Informationen über das Vorgehen der Gruppe. Daher würde er die Entscheidung darüber, was zu tun war, davon abhängig machen, was Braulio ihm weiter erzählte.

Spanien, Gegenwart
    Mit grimmiger Wut nahm der schwer verletze Gonzalez mit Joel die Verfolgung der drei Deutschen auf. Die entsetzten Aufschreie der Menschen bei seinem Anblick hörte er kaum. Seine gebrochene Nase verursachte ihm pochende Schmerzen. Das Blut machte aus dem Gesicht des Mexikaners eine verzerrte Fratze und viele Menschen wichen voller Angst zurück.
    Dann sah er die Flüchtenden am Ende der Gasse.
    Adrian hatte erkannt, dass er handeln musste, und er hatte Violetta und Sebastian zugerufen, sie sollten ihm folgen, als er aus der Bar stürzte. Nachdem sie ein Stück die Gasse hinuntergerannt waren, blieb Adrian plötzlich stehen und blickte über die Schulter zurück. Da hatte er gesehen, wie der Mexikaner mit dem benommenen Joel aus der Bar kam und sich umsah.
    Jeden Moment würden sie entdeckt. Er zog die beiden in einen Hauseingang.
    „Hört mir jetzt ganz genau zu!“ Der Unterton in Adrians Stimme war ernst, so dass Violetta und Sebastian ihn verängstigt anblickten.
    „Rennt in diese Richtung!“ Er deutete nach Süden, wo sich der Park befand und das Auto parkte. „Ich habe dort einen Wegweiser zu einem Krankenhaus gesehen. Da geht ihr hin und versteckt euch! Sobald ihr in Sicherheit seid, ruft die Polizei! Sebastian, hast du noch die Telefonnummer des Geheimdienstes?“
    „Abgespeichert im Handy“, antwortete Sebastian schnell.
    „Sehr gut. Die wirst du brauchen, wenn du der Polizei alles erzählt hast.“
    „Und was ist mit dir? Was hast du vor?“, fragte Violetta, und man sah die Sorge in ihren Augen. „Wir trennen uns?“
    „Ja. Ist im Augenblick das Beste.“ Er versuchte, sein gewinnendes Lächeln aufzusetzen.
    Violetta und Sebastian schauten in zweifelnd an.
    „Wir verlieren wertvolle Zeit. Rennt los! Ich melde mich dann!“
    Gonzalez beobachtete die Deutschen. Verdammt, dass sie sich aufteilten, machte die Sache schwieriger. Nun musste er Joel einen Teil der Jagd übertragen.
    „Sieht du die Frau und den Mann, die gerade da hinten abbiegen?“
    „Ja.“
    „Also, lauf da lang!“ Er zeigte nach rechts. „Und schneide ihnen den Weg ab!“
    „Was mache ich, wenn ich sie einhole?“
    „Stufe zwei natürlich! Und jetzt gib Gas!“
    Eine Frau und einen schwächlichen Weißling zu erledigen, das würde selbst Joel hinbekommen. Den schwierigeren Brocken wollte er selbst zu Fall bringen. Der Kerl hatte ihm eine gepfeffert! Das würde er büßen!
    Gonzalez versuchte, sich vorzustellen, was er an Adrian von Zollerns Stelle tun würde. Der kurze Moment vor dem Schlag hatte ausgereicht, ihm einen ersten Eindruck von dem Mann zu verschaffen. Das war kein Kämpfer; die Angst in seiner Mimik sprach dagegen. Doch er war stark, mit einem kraftvollen und gezielten Schlag. Von Zollern wirkte

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