Management - von den Besten lernen
dazu an, so zu denken und zu handeln, als seien sie die Besitzer des Unternehmens. Im Jahresbericht von Berkshire Hathaway für 2008 schreibt er, dass er und sein Partner Charlie Munger tatsächlich so viel delegieren, dass man fast annehmen könnte, sie hätten eigentlich schon abgedankt. Obwohl Berkshire insgesamt rund 246 000 Mitarbeiter beschäftigt, arbeiten in der Unternehmenszentrale aktuell tatsächlich nur 19 Menschen. 22 Und so überrascht es auch wenig, dass Buffett seine eigene Aufgabe und die seines Partners vor allem in zwei Bereichen sieht: zum einen in der Kapitalallokation und zum anderen in der Fürsorge für seine Schlüsselmanager sowie in der intensiven Kommunikation mit ihnen.
Das beeindruckendste Beispiel für seine konsequente Ausrichtung an der Qualität von Managern lieferte Warren Buffett jedoch, als er im Frühjahr 2006 ankündigte, er werde sukzessive den Großteil seines Vermögens der Bill & Melinda Gates Foundation spenden: rund 30 Milliarden Dollar. In einem Interview der Zeitschrift Fortune antwortete Buffett auf die Frage, warum der zu der Zeit zweitreichste Mann der Welt unzählige Milliarden an den reichsten Mann der Welt verschenke: „ Wenn Sie es so formulieren, klingt es ziemlich lustig. Aber in Wahrheit gebe ich es ihm und Melinda ja nur zu treuen Händen und schenke es ihm nicht einfach. “ 23
Dadurch, dass er sein Vermögen einem der erfolgreichsten Männer unseres Jahrhunderts anvertraute, wollte Buffett das wirkungsvollste Ergebnis erzielen, das möglich war. Erkennen Sie, wie Buffett stets versucht, gute Manager auszuwählen und auf wirksames Management zu achten?
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Aufgaben und Denkanstöße:
Was können Sie morgen umsetzen, um bei einem der genannten Prinzipien zu besseren Ergebnissen zu gelangen?
Welche konkreten Schritte würden in Ihrer Organisation dazu führen, dass Qualität des Managements eine höhere Priorität erhält?
Nutzen Sie Ihre Position, um Managementwissen und -fähigkeiten bei jenen Personen zu stärken, für die Sie verantwortlich sind.
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„ C ommitted to improving the state of the world“ , so lautet die bewundernswerte Mission des World Economic Forums. Nur wenige können von sich behaupten, einem derart hohen Anspruch so systematisch, konsequent und vor allem auch so erfolgreich gerecht geworden zu sein wie Klaus Schwab (*1938). Angesichts der großen Aufgaben, derer sich das Forum annimmt, kann man ihm und seinen Mitstreitern nur wünschen, dass ihre Anstrengungen auch weiterhin von Erfolg gekrönt sein mögen. Klaus Schwabs Einsatz zeigt beispielhaft, welche Chancen darin liegen, die Tatkraft der Besten zu bündeln. Das ist etwas, das jeder Manager in seinem Verantwortungsbereich praktisch umsetzen kann und sollte.
Klaus Schwab, Gründer des World Economic Forums, hatte sich Anfang der 1970er-Jahre beim Fachpublikum mit Managementkonferenzen in Davos einen Namen gemacht. Eines Tages bat der noch junge Wirtschaftsprofessor Schwab seine Sekretärin, ihn mit Herrn Giscard d’Estaing zu verbinden. Er meinte Olivier Giscard d’Estaing, Vice Chairman of the Board der renommierten INSEAD Business School. Als die Verbindung stand, hörte Klaus Schwab eine tiefe, sonore Stimme am anderen Ende der Leitung – und blitzartig wurde ihm klar, dass er nicht mit Olivier Giscard d’Estaing sprach, sondern mit dessen Bruder, dem damaligen französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing! „Da hab’ ich vor lauter Schreck einfach den Hörer aufgeknallt!“ 24 , bekannte er später sympathisch und nachvollziehbar. Seine Sekretärin hatte irrtümlich im Élysée-Palast angerufen und war tatsächlich direkt durchgestellt worden … Schwab hatte es geschafft. Die Mächtigen der Welt hatten sein Bestreben mit dem World Economic Forum nicht nur anerkannt, sondern waren auch für ihn zu sprechen. Und mehr noch: Sie wollten ihn unterstützen. Welch ein Erfolg! Welch eine großartige Chance zur Erfüllung seiner Mission, die Lage der Welt etwas zu verbessern!
Ebenso wie vielen anderen Menschen, die Großes geleistet haben, war ihm natürlich bewusst, dass mit solch großer Anerkennung auch immer eine große Verantwortung einhergeht: Man muss dem gewährten Vertrauensvorschuss durch das Erreichen der hochgesteckten Ziele gerecht werden. Nicht gerade eine leichte Aufgabe.
Heute, rund 40 Jahre später, beherrscht Schwab es wie kein anderer, die Intelligenz und Schaffenskraft der Besten der Welt zu vereinen. Die Zeitschrift Forbes
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