Management - von den Besten lernen
aus den Umständen seiner Zeit heraus zu verstehen, aus unserer heutigen Perspektive werden seine radikalen Ansichten zur Arbeitsproduktivität aus offensichtlichen Gründen eher negativ beurteilt. Nichtsdestotrotz bleibt es sein Verdienst, dass er sich früher als die meisten anderen darüber Gedanken machte, wie man Arbeit produktiv organisieren könne. Die Antworten mögen heute anders ausfallen, die Frage nach möglichst hoher Produktivität ist jedoch wichtiger als je zuvor. Jede Organisation und jeder Mensch kann die bestehende Produktivität ständig verbessern. Welche Punkte muss man nun zu diesem Zweck im 21. Jahrhundert beachten?
Heute muss man den Schwerpunkt auf die Steigerung der Produktivität des Wissensarbeiters und der Produktivität des Wissens legen. Hier verstecken sich große Potenziale, die es zu nutzen gilt. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf genau diese Aspekte, wohl wissend, dass die Produktivität immer als Total Factor Productivity zu verstehen ist, zu deren Einzelbestandteilen neben besagter Produktivität des Wissens auch die Produktivität der Arbeit , der Zeit und des Kapitals gehören. Folgende Punkte können Ihnen den Einstieg in eine Diskussion über das Thema in Ihrer Organisation erleichtern:
1. Produktivitätsgewinne durch erhöhte Produktivität des Wissens
Große Produktivitätsgewinne sind heute überwiegend bei der Produktivität der Wissensarbeiter zu suchen, nicht bei der manuellen Arbeit und auch weniger bei den anderen Faktoren der Produktivität. Die erste Konsequenz daraus ist, dass man vorhandenes Wissen darauf verwenden muss, die Produktivität des Wissens zu steigern. Zur Umsetzung dieser Forderung muss man sich in der Organisation systematisch fragen, wie man die Produktivität des Wissens erhöhen kann und welches neue Wissen auf welche Weise aufzubauen ist . Beachten Sie: Mit einer Entscheidung darüber, wo Wissen aufgebaut werden soll, entscheiden Sie letztlich auch, wo Innovationen erlangt werden. Verwenden Sie für einen solchen Entschluss also hinreichend Zeit. Verlieren Sie dabei nie die Produktivität der Wissens arbeiter aus dem Auge. Schließlich sind sie es, die das Wissen in die Organisation bringen und es dort anwenden.
2. Produktivität des Einzelnen
Jeder Wissensarbeiter verfügt über spezialisiertes Wissen. Hierbei unterscheidet sich die spezifische Kombination von Wissen und Fähigkeiten der einzelnen Menschen, selbst wenn sie auf dem gleichen Gebiet tätig sind. Auf dem individuellen Spezialgebiet sollte ein Mitarbeiter mehr wissen als andere in der Organisation. Unter anderem gerade dafür wird ein Wissensarbeiter ja auch bezahlt. Das verlangt vom Wissensarbeiter an erster Stelle die Verantwortung für den Stand seines Wissens . Wissensarbeit erfordert vom Einzelnen mithin kontinuierliches Lernen . Zudem muss er Verantwortung für seine Produktivität übernehmen.
War es zu Zeiten der Industriegesellschaft noch so, dass der jeweilige Arbeitsplatz durch die mit ihm verbundenen Technologien und Produkte vorgab, was der Mensch zu tun hatte und wie er es ausführen musste, so ist dies in der heutigen Wissensgesellschaft genau umgekehrt: Der Mensch muss seine Arbeit in großen Teilen selbst organisieren. Er muss bestimmen, was zu tun ist und wie es zu tun ist. Er führt sich großteils selbst.
Auch wenn sich so viele Arbeitsweisen ausmachen lassen, wie es Menschen gibt, gibt es dennoch ein allgemeingültiges „Geheimnis“ produktiven, wirksamen Arbeitens: Konzentration auf eine Aufgabe . Wer an Produktivität interessiert ist, muss sich so organisieren, dass er an wenigen Schlüsselaufgaben arbeitet und für diese möglichst große, zusammenhängende Zeitblöcke ungestörten Arbeitens frei halten kann. Übersehen Sie dabei nicht, dass auch Wissensarbeit mit manuellen Tätigkeiten verbunden ist, wenn es nämlich um den Umgang mit Werkzeugen und Hilfsmitteln geht. Die wirklichen Professionals trainieren die Handhabung solcher Arbeitsmittel, damit sie diese im Ernstfall auch unter Stress und Zeitdruck souverän beherrschen. Für Ärzte, Piloten, Soldaten, Sportler und Musiker ist das eine Selbstverständlichkeit; es lohnt sich immer, zu überdenken, an welchen Stellen manuelle Arbeit in der Organisation erforderlich ist und welche Fähigkeiten , Werkzeuge , Arbeits- und Hilfsmittel einen Beitrag zur Steigerung der Produktivität leisten können.
3. Produktivität der Organisation
Wir hatten weiter oben gesagt, dass das große Potenzial von
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