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Managementwissen (TaschenGuide)

Managementwissen (TaschenGuide)

Titel: Managementwissen (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke , Wolfgang Mentzel
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funktioniert, gibt es dafür immer eine gute Erklärung: Die Umstände sind schuld, der Zufall, die Unfähigkeit der anderen. In unseren Gedanken erscheint unser Verhalten häufig sehr schlüssig. Wir konnten gar nicht anders.
    Die anderen aber nehmen unsere Gedanken nicht wahr, sondern nur unsere Taten. Im Ergebnis führt dies zu dem interessanten Effekt, dass aufmerksame Mitmenschen unser Verhalten oftmals viel besser vorhersagen können als wir selbst.
    Beispiel
    „Pfefferle will den kompletten Bericht am 28. Oktober abgeben. Also werden wir die erste Version wohl am 6. November bekommen und alle Zahlen am 12. November beisammen haben“, kommentiert der Vertriebsleiter. Pfefferle selbst ist zu diesem Zeitpunkt noch ehrlich davon überzeugt, dass er den Oktobertermin halten wird, obwohl er noch nie einen vollständigen Bericht pünktlich abgegeben hat.
Warum wir uns über unsere Stärken täuschen
    Wir sind uns aber nicht nur über unsere Schwächen im Unklaren, sondern auch über unsere eigentlichen Stärken. Dafür gibt es zwei Gründe:
Wir übersehen unsere Stärke, weil uns die damit verbundene Tätigkeit besonders leicht fällt. Wir halten unsere Leistung für selbstverständlich.
Wir verwechseln unsere Stärken mit Fähigkeiten, die wir gerne hätten, für die wir aber gar nicht so begabt sind. Tatsächlich investieren wir sehr viel Energie und erreichen nur mittelmäßige Resultate.
    Wie Sie zu einem realistischen Selbstbild gelangen
    Im Prinzip gibt es nur einen Weg zu einem realistischen Selbstbild: Der neutrale Blick von außen. Das bedeutet, Sie müssen sich in gewissem Sinne selbst überlisten. Dazu stehen Ihnen drei Möglichkeiten offen:
Coaching: Sie lassen sich von einer vertrauenswürdigen, neutralen Person beobachten und beurteilen.
Bewertung: Sie lassen sich von Ihren Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kollegen oder Kunden beurteilen. Die Ergebnisse sollten Sie sorgfältig interpretieren, eventuell in einem Feedback-Gespräch.
Protokoll: Sie zeichnen auf, was wichtig ist, und analysieren sich selbst – allerdings mit zeitlichem Abstand.
Die Feedback-Analyse
    Der Managementberater Peter Drucker empfiehlt die dritte Methode, die er „Feedback-Analyse“ nennt. Dabei geht es um schonungslose Selbstanalyse anhand von Protokollnotizen: „Sobald Sie eine Schlüsselentscheidung treffen oder etwas Entscheidendes unternehmen, sollten Sie sich notieren, mit welchen Auswirkungen Sie rechnen. Neun oder zwölf Monate später sollten Sie vergleichen, was tatsächlich eingetreten ist“, rät Drucker.
    Tatsächlich hilft Ihnen der zeitliche Abstand, die Dinge nüchterner und zutreffender zu beurteilen, wenn Sie die Notizen von damals mit dem Wissen von heute durchmustern. Bedingung ist allerdings, dass Sie Ihre Einschätzung schriftlich festgehalten haben. Wenn Sie später versuchen im Gedächtnis zu rekonstruieren, wie ein bestimmtes Projekt abgelaufen ist, funktioniert die Selbstüberlistung nicht.
    Wie erkennen Sie Ihre Stärken und Ihre Schwächen?
    Einige Hinweise für Ihre Stärken-Schwächen-Analyse:
Nehmen Sie nur solche Eigenschaften unter die Lupe, die für Ihre Führungsaufgabe relevant sind. Wenn Ihre große Schwäche das Kopfrechnen ist, dann spielt das in einer Position, in der Sie nie in die Verlegenheit kommen werden zu rechnen, nicht die geringste Rolle.
Trennen Sie zwischen Meinungen und Tatsachen. Wenn Sie glauben, dass Ihre Stärke darin besteht, andere mitzureißen, dann fragen Sie sich, worauf sich diese Annahme gründet. Gab es solche Situationen? Was ist genau geschehen? Wodurch ist es Ihnen gelungen, andere zu begeistern? Wen haben Sie begeistern können? Sind Sie bei anderen möglicherweise auf Widerstand gestoßen?
Achten Sie auf Dinge, die Ihnen leicht fallen. Sehr oft verbirgt sich hier eine Stärke, die Sie ohne großen Aufwand weiter ausbauen können.
Tätigkeiten, die Ihnen zurzeit schwer fallen und wenig Vergnügen machen, müssen keineswegs Ihre Schwäche sein. Vor allem dann nicht, wenn es sich um anspruchsvolle Aufgaben handelt. Das entscheidende Kriterium ist:Welche Resultate bringen Sie zustande? Und wäre unter den gegebenen Umständen ein besseres Resultat zu erzielen gewesen?
Unterscheiden Sie bei Ihren Stärken Wunsch und Wirklichkeit. Nicht, was Sie gerne tun, was Sie erreichen wollen, ist ausschlaggebend, sondern was Sie bereits getan haben.
    Checkliste: Stärken-Schwächen-Analyse
    Wichtig: Die folgende Liste stellt nur eine Anregung dar. Sie sollten sie Ihren

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