Managementwissen (TaschenGuide)
Regelung der Arbeitszeit.
Wichtig
Durch die Arbeitsgestaltung sollen die Bedingungen und Voraussetzungen für ein bestmögliches Zusammenwirken der an der Leistungserstellung beteiligten Personen, Betriebsmittel und Werkstoffe geschaffen werden. Hierfür spielen Erkenntnisse aus der Arbeitswissenschaft und die Arbeitsstrukturierung eine Rolle.
Neuere Formen der Arbeitstrukturierung versuchen vor allem der durch eine starke Arbeitsteilung verursachten Monotonie entgegenzuwirken. Die Arbeitsinhalte werden vielfältiger gestaltet und der Arbeitsumfang vergrößert:
Job Enlargement: Bedeutet eine Erweiterung der Arbeitsinhalte durch Hinzufügen qualitativ gleichwertiger Tätigkeiten. Dadurch entstehen größere Aufgaben, die jedoch von einer Person beherrscht und ohne große Schwierigkeiten erlernt werden können.
Job Enrichment: Bedeutet eine Integration mehrerer unterschiedlich schwieriger, aber sachlich zusammengehörender Verrichtungen zu einem neuen Aufgabenkomplex. Dadurch werden der Initiative und dem Gestaltungsraum des Einzelnen mehr Möglichkeiten im Sinne der Selbstverwirklichung geboten.
Job Rotation: Die Mitglieder einer Arbeitsgruppe wechseln untereinander planmäßig in selbst gewählter oder vorgeschriebener Folge die Arbeitsaufgabe oder die Arbeitsplätze. Das verringert nicht nur die mit einfachen, manuellen Tätigkeiten verbundenen Belastungen, sondern steigert auch die Flexibilität der Beteiligten.
Arbeitsgruppen/Teamarbeit: Es handelt sich um formelle Gruppen, die mit Blick auf die Arbeitsorganisation bewusst gegründet werden. Durch die Zusammenarbeit kommt es zu Synergieeffekten und die Arbeitszufriedenheit steigt. Projektgruppen werden für einen bestimmten Zeitraum zur Durchführung von befristeten Aufgaben gegründet. In so genannten teilautonomen Arbeitsgruppen wird die sonst übliche Fremdbestimmung weitgehend aufgehoben. Komplexe Aufgabenbereiche werden in den Verantwortungsbereich der Gruppe verlagert.
Arbeitszeitregelungen
Arbeitszeit ist die Zeit, die der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zur Nutzung seiner Arbeitskraft gegen Entgelt zur Verfügung stellt. Gerechnet wird vom Beginn der Arbeit bis zu deren Ende abzüglich der Ruhepausen.
Der Arbeitszeitschutz gewährt dem Arbeitnehmer einen vierfachen Schutz: Er setzt die Höchstdauer für die Arbeitszeit fest, regelt die zeitliche Positionierung der Arbeitszeit, schreibt Arbeitspausen und Ruhezeiten vor und beschränkt die Arbeit an Sonn- und Feiertagen.
Arbeitszeit flexibel gestalten
Flexible Arbeitszeiten bedeutet, dass die Arbeitszeiten (der Arbeitnehmer) von den Betriebszeiten entkoppelt werden. Sokann nicht nur das Unternehmen seine Mitarbeiter je nach Arbeitsanfall und Kapazitätsauslastung möglichst flexibel einsetzen; auch den individuellen Bedürfnissen der Arbeitnehmer wird damit Rechnung getragen.
Bei gleitender Arbeitszeit können die Arbeitnehmer innerhalb eines gewissen Spielraums Beginn und Beendigung der Arbeitszeit selbst bestimmen; nur innerhalb der so genannten Kernzeit müssen sie anwesend sein.
Schichtarbeit ist aus Sicht des Unternehmens die zeitlich versetzte Besetzung eines Arbeitsplatzes mit mehreren Mitarbeitern. Für den Mitarbeiter wechselt damit die Arbeitszeit im Tages- oder Wochenrhythmus.
Die Telearbeit umfasst Tätigkeiten an einem betriebsexternen Arbeitsplatz, der mit Hilfe moderner Kommunikationstechnologie mit dem Betrieb verbunden ist.
Job Sharing liegt vor, wenn der Arbeitgeber mit zwei oder mehreren Arbeitnehmern vereinbart, dass sich diese die Arbeitszeit an einem Arbeitsplatz teilen. Dabei sind bei Ausfall eines Arbeitnehmers die anderen in die Arbeitsplatzteilung einbezogenen Arbeitnehmer zu seiner Vertretung nur aufgrund einer für den einzelnen Vertretungsfall geschlossenen Vereinbarung verpflichtet.
Autoren
Dr. Matthias Nöllke
vom Textbüro Nöllke in München arbeitet als Journalist und Autor. Er ist für den Bayerischen Rundfunk sowie für zahlreiche Verlage und Unternehmen tätig. Von ihm sind bei Haufe u. a. die TaschenGuides „Kreativitätstechniken“ und „Entscheidungen treffen“ erschienen.
Von Dr. Matthias Nöllke stammt der erste Teil dieses Buches.
Prof. Dr. Wolfgang Mentzel
Seit 1972 Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Koblenz. Lehraufträge an mehreren anderen Hochschulen. Schwerpunkte der Lehrtätigkeit: Personal- und Bildungswesen, Management, Rhetorik. Regelmäßige Seminare für Führungskräfte zu Personal- und Kommunikationsthemen. Autor
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