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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Amerikaprojekt.
    Was zum Teufel hat er damit gemeint? Irgendwas hat sich verändert, das kann ich fühlen. Bloß was? Liegt es nur am Stress, den er gerade hat?
    Ich kann mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen, und in meiner Hilflosigkeit wähle ich die erstbeste Nummer, die mir einfällt.
    »Ranger.« Seine Stimme klingt so trocken wie die eines Cowboys nach einem Zwanzigstundenritt durch die Wüste.
    Ich zucke unwillkürlich zusammen. Ich habe die Nummer nicht absichtlich gewählt, mein Unterbewusstsein muss das für mich erledigt haben. Und es hat ausgerechnet Joe Ranger angerufen, den Privatdetektiv. Meinen Ermittler.
    »Molly, sind Sie das?«, fragt er nach, als ich mich nicht gleich melde.
    »Oh … Ja, Joe, ich bin’s«, sage ich schnell.
    »Dachte ich mir schon, als ich Ihre Nummer auf der Anzeige sah«, meint er. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Also … es geht um Philip«, beginne ich zögernd.
    »Sie wollen wahrscheinlich wissen, ob wir bereits neue Ergebnisse haben, aber da muss ich Sie enttäuschen. Bronson ist nach wie vor mit unerbittlicher Präzision an der Sache dran, aber gestern hatte einer seiner Freunde Geburtstag, und deswegen …«
    »Entschuldigen Sie, Joe«, unterbreche ich ihn. »Wer ist Bronson?«
    »Na, Bronislaw, unser polnischer Computerexperte«, klärt er mich auf. »Sie haben bei unserem letzten Gespräch so seltsam auf seinen Namen reagiert – und um ehrlich zu sein, waren Sie nicht die Erste –, deswegen habe ich mir für ihn etwas Flotteres überlegt, bei mir hat das damals ja auch Wunder gewirkt. Wie finden Sie es?«
    Bronson? Statt Bronislaw? Nun, es ist ein bisschen dick aufgetragen, aber ansonsten …
    »Eigentlich ganz cool«, gebe ich zu. »Jedenfalls um Längen besser als Bronislaw.«
    »Genau, das finde ich auch. Was ich sagen wollte: Er hat gestern mit ein paar Kumpels aus seiner Heimat einen draufgemacht, und … na ja, wenn die Brüder erst mal saufen, dann gibt’s kein Morgen mehr. Aber wir sind an der Sache dran, das versichere ich Ihnen.«
    »Da mache ich mir keine Sorgen. Aber deswegen rufe ich gar nicht an …« Ich zögere, während ich nach den richtigen Worten suche. »Genauer gesagt geht es weiterhin um Philip, nur wollte ich diesmal fragen, ob Sie auch Beschattungen in Paraguay durchführen können.« Kaum habe ich das ausgesprochen, durchzuckt es mich heftig.
    Ich kann gar nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe.
    Ich will Philip beschatten lassen?
    Und dennoch muss es sein, nach dem merkwürdigen Gespräch von vorhin kann ich gar nicht anders.
    »Lassen Sie mich raten.« Joe lässt wieder mal den cleveren Schnüffler raushängen. »Philip hält sich zurzeit dort auf, stimmt’s?«
    »Erraten.«
    »Und gibt es auch einen konkreten Grund dafür, dass wir jetzt auch in Paraguay ermitteln sollen?«
    »Nein …« Er hat nur gerade so geklungen, als wäre ich ihm plötzlich schnurzpiepegal, würde ich am liebsten sagen, aber dann lasse ich es lieber. »Ich will nur, dass unsere Ermittlungen vollständig sind, wissen Sie?«, antworte ich ausweichend. »Also, wie sieht es aus: Haben Sie Möglichkeiten, das für mich in die Wege zu leiten?«
    »Aber klar«, gibt er locker zurück. »Ich kann unsere Südamerika-Zweigstelle aktivieren, falls Sie das möchten.«
    »Sie haben eine Südamerika-Zweigstelle?«, frage ich ungläubig. Ich wusste zwar, dass Joe seit der öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzten Aufklärung unseres Falles im letzten Jahr mit seinem Detektivunternehmen extrem erfolgreich ist, aber ich wäre nicht im Traum darauf gekommen dass er inzwischen sogar bis nach Südamerika expandiert hat.
    »Na ja, es ist nicht direkt eine eigene Abteilung«, relativiert er. »Aber ich kann über den internationalen Privatdetektivverband einen Kollegen beauftragen, und im Endeffekt kommt das dann aufs Gleiche hinaus, nicht wahr?«
    Ach so … Sei’s drum. Ist ohnehin besser, ein ortskundiger Profi kümmert sich darum, als wenn Joe mit seinen Westernboots angeritten kommt und sich in dem Land hinten und vorn nicht auskennt.
    »Gut, einverstanden«, sage ich. »Erledigen Sie das für mich, bitte.«
    »Wie Sie wünschen. Und was genau wollen Sie wissen?«, fragt Joe.
    »Nun … eigentlich alles, was Sie finden können.«
    »Inklusive einer persönlichen Beschattung, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Äh … ja, genau.« Allein beim Gedanken daran wird mir ganz mulmig zumute.
    »Also schön, Molly, dann wollen wir mal sehen, was

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