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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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bereits vor ihm steht.
    »Wenn er gut ist, gerne«, nickt er.
    »Er soll umwerfend sein, nicht wahr, Vicky?«
    »Du meinst den Kopi Luwak?«, fragt sie.
    »Genau den. Hat Cesare euch schon dafür geschult?«, erkundige ich mich. Cesare ist ein italienischer Barista, den ich engagiert habe, um uns hinsichtlich der neuesten Kaffeetrends auf dem Laufenden zu halten und unser Personal zu schulen.
    »Ja, gestern erst«, nickt Vicky stolz.
    »Fein, dann lassen wir uns gerne überraschen.« Nachdem Vicky gegangen ist, beuge ich mich gespannt vor. »Also, Frank, dann schieß mal los. Wie steht’s mit unseren Zahlen?«
    »Nun, wie ich bereits am Telefon versucht habe zu erklären …«, hebt er an.
    »Da habe ich leider nicht alles mitbekommen, weil Lissy und Tessa neben mir heftig diskutierten«, stelle ich von vornherein klar.
    »Ach ja? Worüber denn?«, fragt er.
    Ich rufe mir die Wortfetzen des Gesprächs ins Gedächtnis, und nachdem mein Gehirn das Puzzle zusammengesetzt hat, habe ich plötzlich das reichlich absurde Bild vor mir, wie Tessa Frank den Hintern versohlt.
    »Also, hauptsächlich ging es um …« Ich räuspere mich, um Zeit zu gewinnen, und vermeide es sicherheitshalber, ihm in die Augen zu sehen. »Es ging um Frauenkram, eigentlich gar nichts Besonderes.«
    »Ach.« Er nickt ein bisschen irritiert. »Und wie geht’s Tessa so?«, fragt er beiläufig.
    »Ganz gut so weit«, antworte ich. Eine kleine Pause entsteht, dann übermannt mich die Neugierde. »Wie kam es überhaupt zur Trennung zwischen euch?«, platze ich heraus.
    Frank erwidert überrascht meinen Blick.
    »Sag bloß, das hat sie dir nicht erzählt«, meint er verwundert. »Ich dachte immer, Frauen reden miteinander über so was.«
    »Ja, das tun sie«, nicke ich. »Aber das heißt noch lange nicht, dass man dabei auch die Wahrheit erfährt.«
    »Ach so. Wieso, was hat sie denn gesagt?« Jetzt beugt er sich interessiert vor.
    Frank ist ein verklemmter Arsch. Das waren Tessas Worte gewesen, wenn ich mich recht entsinne. Aber das kann ich ihm jetzt natürlich schlecht sagen.
    »Wörtlich weiß ich es nicht mehr«, weiche ich aus. »Aber sinngemäß lief es darauf hinaus, dass es an dir gelegen hat.«
    »An mir, soso.« Er wiegt den Kopf hin und her. Dann murmelt er: »Nun, das kann man natürlich interpretieren, wie man will.«
    »Wie lautet denn deine Version?«, frage ich.
    Er zögert kurz, bevor er antwortet: »Ganz einfach: Sie war mir zu teuer.«
    »Wie, zu teuer?«
    »Sie gab zu viel Geld aus«, präzisiert er. »Nachdem es eine Weile ganz gut gelaufen war mit uns, war ich so leichtsinnig, ihr eine meiner Kreditkarten zu geben, damit sie mich nicht immer zum Einkaufen mitschleppt, und von da an geriet sie völlig außer Kontrolle.«
    »Aber du kannst es dir doch leisten, oder nicht?«
    »Grundsätzlich schon«, räumt er widerwillig ein. »Aber hast du überhaupt eine Ahnung, wie viel Tessa für Mode ausgeben kann, wenn sie unbegrenzten Kredit hat?«
    Ja, habe ich. Kurz nachdem ich damals meinen Sechser gemacht hatte, habe ich sie und Lissy über ein ausgefeiltes System indirekt zum Gratisshopping eingeladen, mit dem Ergebnis, dass Lissy sich ein paar T-Shirts gewünscht hat und Tessa die Komplettausstattung einer Nobelboutique.
    »Alles klar«, nicke ich verständnisvoll. »Und das war alles, oder gab es sonst noch Probleme zwischen euch?«
    »Nein, nicht wirklich.« Frank schüttelt versonnen den Kopf.
    Beinahe wäre mir der Satz: Lag es vielleicht am Spanking? rausgerutscht, aber ich kann es mir im letzten Moment verkneifen. Allein der Gedanke: Die haben sich gegenseitig den Hintern versohlt?! Und ich will mir gar nicht erst ausmalen, was das andere, dieses Bondage, für eine Sauerei ist.
    »So, die Herrschaften …« Vicky ist mit einem Tablett zurückgekehrt. Während sie die Sachen serviert, kommentiert sie: »Einmal Tiramisu für die Dame, einmal Tiramisu für den Herrn, einmal bester Kaffee der Welt für die Dame, einmal bester Kaffee der Welt für den Herrn …«
    »Vielen Dank.« Ich lange nach dem Zuckerstreuer.
    »Denk nicht mal daran, Molly!«, faucht Vicky mich plötzlich an.
    Meine Hand zuckt erschrocken zurück.
    »Wie bitte?«
    »Tu bloß keinen Zucker in den Kopi Luwak«, ermahnt sie mich mit strengem Gesichtsausdruck. »Cesare hat gesagt, damit ermordet man guten Kaffee geradezu, und mit Milch übrigens auch!«
    »Ja, aber … und was ist mit Cappuccino?«, frage ich verdattert.
    »Das ist etwas anderes, wir reden hier

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