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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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zu lassen, weil sie befürchtet, dass er … na ja … möglicherweise fremdgeht.«
    Ganz große Klasse, Molly. Der Freund einer Bekannten , das ist kein bisschen auffällig. Selbst der größte Hornochse würde sofort begreifen, dass …
    »Einer Bekannten?«, setzt Emma auch sofort nach. »Die muss dir aber ziemlich nahestehen, wenn dieser Detektiv an dich Bericht erstattet – noch dazu, wo dieser Big Van sich in München befindet und ihr euch hier in den Staaten …« Sie durchbohrt mich mit einem argwöhnischen Blick.
    Na schön, obwohl mir der Gedanke nicht behagt, muss ich jetzt wohl die Karten auf den Tisch legen …
    »Es ist Lissys Freund, stimmt’s?«, sagt Emma plötzlich, und ihr Blick beginnt zwischen Lissy und mir hin und her zu springen.
    »Wie bitte?« Lissy holt entrüstet Luft für eine Klarstellung.
    »Ja, Emma, du hast recht«, komme ich ihr jedoch schnell zuvor, um mich aus der Schusslinie zu bringen.
    »Wie bitte?!« Lissy feuert einen empörten Blick auf mich ab.
    »Das ist keine große Sache«, schicke ich mit einer wegwerfenden Handbewegung hinterher. »Sie sind noch nicht lange befreundet, und wir wollten nur sichergehen, ob er ihr auch treu bleibt, während sie weg ist. Reine Routine, nichts weiter.« Ich wedle abwiegelnd mit der Hand und schicke gleichzeitig einen flehenden Blick zu Lissy.
    »Ach so«, meint Emma, und die Harmlosigkeit meiner Erklärung scheint sie ein bisschen zu enttäuschen. »Und wieso nennt dieser Joe ihn Big Van?«
    »Tja, keine Ahnung …«
    »Ah, ich hab’s«, gibt sich Emma gleich selbst die Antwort. »Das Big steht für groß, weil er einen großen Lümmel hat, stimmt’s?« Sie zwinkert Lissy kumpelhaft zu, woraufhin die einen hochroten Kopf kriegt und mich mit einem wütenden Dafür-bist-du-mir-was-schuldig-Blick bedenkt.
    »Erraten, Emma«, baue ich mich mit einem künstlichen Lachen wieder ein. »Aber lass uns jetzt auf unser eigentliches Problem zurückkommen …«
    »Und wofür steht Van?« Emma hat sich wie ein Bullterrier in das Thema verbissen. »Ist das sein Name?«
    »Nein, ist es nicht«, gibt Lissy mit zusammengepressten Lippen zurück, und mit herausforderndem Blick zu mir: »Sag du es ihr, Molly, wofür steht denn nun dieses Van?«
    »Wieso soll ich …«, suche ich nach einer guten Ausrede, doch in Emma ist längst endgültig der Detektiv erwacht.
    »Sag nichts, ich weiß es«, verkündet sie triumphierend.
    »Echt?«
    Wir sehen sie gespannt an.
    »Es ist die Abkürzung für Vandale«, sprudelt es aus Emma hervor, als wäre sie bei einem Fernsehquiz. »Weil er mit seinem großen Ding immerzu herumvandalisiert. Was ist, habe ich recht?«
    Wir glotzen sie einige Sekunden lang wortlos an.
    »Richtig«, nicke ich Lissy aufmunternd zu, der gleichzeitig die Kinnlade herunterklappt. »Unserer Emma kann man nichts vormachen, nicht wahr, Lissy?«
    »Das stimmt allerdings«, nickt Emma selbstgefällig. »Und Lissy: Respekt! Hätte gar nicht gedacht, dass so ein dürres Gestell wie du es mit einem richtigen Kerl aufnehmen kann.«
    »Schön, nachdem das auch geklärt wäre …« Ich mache eine raumgreifende Geste und fange mir dabei einen weiteren Blick von Lissy ein, der von Mord und Totschlag kündet. »… zurück zu unserem eigentlichen Thema: Was machen wir jetzt mit Clarissa?«
    »Ich plädiere nach wie vor für die Paketvariante«, kommt es prompt von Emma.
    »Das ist Quatsch, Emma«, weist Lissy sie energisch zurecht. »Wir können doch niemanden betäuben und irgendwohin verschicken.«
    »Stimmt – sosehr ich mir das im Moment auch wünschen würde«, stimme ich ihr zu.
    »Ach was, seid nicht so zimperlich«, hält Emma unverdrossen dagegen. »Mit einem guten Betäubungsmittel und einem strapazierfähigen Koffer mit Luftlöchern wäre das überhaupt kein Problem. Ich würde es überhaupt als Tiertransport deklarieren, man könnte zum Beispiel sagen, es wäre eine seltene Affenart – oder noch besser: Sondermüll …« Sie stoppt, als sie unsere skeptischen Blicke sieht. »Okay, ich hab’s kapiert, ihr wollt das nicht. Aber wie wär’s dann mit einer abgeschwächten Version? Estefania aus meiner WG hat einen Cousin in Mexiko, der importiert laufend pharmazeutische Produkte aus  Tijuana. Dem könnten wir sie doch auf der Rückfahrt mitgeben, und er soll sie dann an irgendeinen Drogenbaron verkaufen oder so.«
    »Emma, vergiss es. Wir können niemanden entführen lassen«, stelle ich klar.
    »Was sind das denn für Produkte, die dieser

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