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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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schwer, wo sie nur können. Dass von uns eigenmächtig Personenschutz angeordnet wurde, wird der Prinz dem Chef künftig immer wieder auf seine Leberkässemmel schmieren.«
    »Bloß weil die nicht miteinander können, sollen wir riskieren, dass ein Mensch umgebracht wird? Das kann doch nicht sein!«
    Gudrun winkte mit einem Umschlag. »Schau her, die Unterlagen von der Spurensicherung sind gekommen. Lass uns alles durchgehen, dann sehen wir weiter.«
    »Tja, keine konkreten Hinweise auf Fremdeinwirkung. Fingerabdrücke ohne Ende, aber das ist ja auch kein Wunder. Da haben sich alle möglichen Leute rumgetrieben.« Gudrun stand auf und schüttelte ihre Beine aus.
    Alex nahm den Bericht der Spusi zur Hand.
    »Die Befestigungen aller Blumenkästen waren sehr locker. Bei dem, der dem Windisch auf den Kopf gefallen ist, war ein regelrechter Riss im Mauerwerk«, fasste sie die Fakten zusammen. »Aber hier, sieh mal. Es wurden winzige Spuren von Gold an der steinernen Brüstung gefunden. Mit bloßem Auge kaum sichtbar. Können natürlich alt sein, aber …«
    Alex sah in Gedanken die Flamme von Helene Windischs goldenem Feuerzeug aufflackern.
    »Ja, was aber?«
    »Ich weiß nicht. Ich hab da so eine Idee. Ich will ja ohnehin noch mal mit Frau Windisch sprechen. Vielleicht ergibt sich da was.«
    »Okay, aber wenn du morgen Früh zur Sekuranz willst, kann ich nicht mit. Ich muss als Zeugin vor Gericht aussagen, und da weiß man ja nie, wie lange das dauert. Das bringe ich dem Chef schon bei, dass du da allein hingehst. Bis morgen hat er sich auch wieder beruhigt.«
    Alex nickte nur.
    »Überhaupt sage ich ihm, dass in diesem Fall durchaus Unklarheiten bestehen. Es muss einfach noch weiterermittelt werden, da gebe ich dir völlig recht. Lass uns mal sehen, wer kein Alibi hat. Also, die Windisch ist verdächtig, die Lehmann ebenso. Und was ist eigentlich mit dieser Ruhland?«
    Gudrun lief wie ein gefangener Tiger im Zimmer auf und ab. Es machte Alex ganz schwindelig.
    »Was meinst du damit?«
    »Hast du eine Verbindung zwischen der Ruhland und dem Opfer gefunden? Schließlich hat die Ruhland auch kein Alibi.« Gudrun schlug sich mit ihrem Kuli gegen die Vorderzähne.
    »Über Elfie Ruhland habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht. Aber was sollte sie für ein Motiv haben? Ich kann mir beim besten Willen keines vorstellen.«
    Alex dachte noch einmal an Elfies offene und mitfühlende Art. Nein, sie hatte bestimmt nichts mit dem Unfall zu tun. Oder doch? Wie gut kannte sie Elfie denn? Wie gut kannte man denn überhaupt einen Menschen? Sie hatte auch angenommen, dass sie mit Huberts Tante unter einem Dach lebenkönnte. Alex schreckte auf und merkte, dass Gudrun mit ihr redete.
    »… weiß ich auch nicht. Wenn denn wirklich einer nachgeholfen hat, bleiben uns also seine Frau – da hakst du morgen nach – und diese Lehmann. Die hat kein Alibi und ein Motiv so riesig wie ein Airbus dreihundertachtzig. Eifersucht, ganz klassisch. Vielleicht hat die Lehmann dem Windisch wegen seiner Frauengeschichten diesen Kübel über den Kopf gestülpt.«
    Alex setzte schon zu einer Erwiderung an, schluckte ihre Worte dann aber doch hinunter. Von Personenschutz brauchte sie wohl nicht mehr zu reden. Aber wenn Jenny wirklich versucht hatte, Windisch umzubringen, war er immer noch in Gefahr.
    Gudrun sprach weiter. »Oder der Blumenkasten ist doch durch den Sturm runtergefallen. Wie auch immer.« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich hab die Lehmann ohnehin zur Vernehmung vorgeladen«, erwiderte Alex. »Da fühlen wir ihr noch einmal auf den Zahn.«
    »Willst du sie noch lange schmoren lassen?«
    Alex und Gudrun standen vor dem einseitigen Spiegel und blickten in das kahle Vernehmungszimmer mit den schmutzig grauen Wänden und der Neonröhre an der Decke. Um einen recht mitgenommenen Tisch standen vier Holzstühle, und auf einem davon saß Jenny Lehmann. Sie war zusammengesunken und knetete nervös ihre Hände.
    »Ich gehe jetzt rein.« Alex öffnete die Tür.
    Jenny schaute ängstlich auf. Strähnen hatten sich aus dem Pferdeschwanz gelöst und hingen ihr ins Gesicht, und unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab.
    »Guten Tag, Frau Lehmann. Möchten Sie etwas zu trinken, bevor wir anfangen? Ein Glas Wasser vielleicht?«
    Jenny schüttelte den Kopf und sah Alex flehentlich an. »Bitte. Warum musste ich hierherkommen?«
    Na also, die bockige Teenagerart ist verschwunden, dachte Alex und setzte sich Jenny gegenüber.
    »Ich möchte mit

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