Mannerfreie Zone
unter dem Tisch einen runterholt. Was ist hier los? Ich sollte noch einmal versuchen, Rob zu erreichen. Aber halt! Vor Todd kann ich das nicht tun.
„Tabitha, wie wär’s mit der Toilette?“
„Gut, ich muss mal Hände waschen.“ Sie lächelt Blake an. Ich kann das nicht glauben.
Auf der Toilette versuche ich Rob zu Hause und im Büro anzurufen, aber ich bringe die Nummern immer durcheinander. Ich kann auch nicht mehr richtig klar sehen. Tabitha plappert über ihren neuen Lippenstift, sie hat zwei Farben zusammen gemischt und findet es ganz toll.
„Was willst du machen Eve, einfach zu ihm fahren? Du bist dazu nicht mehr in der Lage. Außerdem dachte ich, dass du was mit Todd am Laufen hast.“
„Nein, wir sind nur Freunde. Mir ist schlecht.“
„Gütige Mutter Gottes, bist du in Ordnung?“ Tabitha beginnt mir Wasser ins Gesicht zu schaufeln und durchnässt dabei mein komplettes T-Shirt. Niemals sollte eine Betrunkene einer anderen helfen.
„Okay, okay, Tabitha. Ist schon gut. Lass mal.“ Sie klammert sich am Waschbecken fest.
„Lass uns die Burger essen und dann gehen.“ Mist! Ich hatte die Burger ganz vergessen. Ich kann meinen nicht essen. Ich beiße zwei Mal ab und gebe ihn dann Todd.
„Ich muss gehen“, sagt Tabitha, wirft Geld auf den Tisch und packt sich Blake. „Es ist halb sechs.“
Wir beobachten die beiden durchs Fenster, wie sie in ein Taxi springen. Wir bezahlen und stolpern dann die fünf Blöcke zu mir nach Hause. Todd legt sich auf die Couch. Ich ziehe meine Schuhe aus, und er beginnt, meine Füße zu reiben. Ich möchte mich nur eine Minute hinsetzen.
Ich wache auf, weil Todd seine Hand auf meinem Rücken hin- und herwandern lässt. Mist! Wo sind wir? Okay, auf der Couch. Wir haben unsere Kleider noch an. Was zum Teufel ist hier los? Langsam beginne ich mich zu erinnern. Nachdem er meine Füße gerieben hat, sagte ich, dass ich mich nur kurz ein wenig auf die Couch legen wolle. Dann muss ich eingeschlafen sein. Dann ist er irgendwann aufgestanden, um eine Decke zu holen, und hat sich neben mich gelegt.
Was zum Teufel tue ich da? Oh mein Gott! Er streichelt noch immer meinen Rücken. Ich öffne ein Auge, er sieht wirklich süß aus. Er hält mich ganz fest, und das fühlt sich wirklich gut an. Aber warum?
Ich weiß, dass mir der Kopf wehtun wird, wenn ich aufstehe, also bleibe ich liegen. Ich überlege mir, ob ich was mit ihm anfangen soll. Immer mehr Erinnerungen an die Nacht tauchen auf. Ich denke daran, wie wir miteinander getanzt haben und wie viel Spaß das gemacht hat. Aber ich habe doch bereits einen Mann, nicht wahr? Ich habe Rob nicht erreicht. Wenn ich jetzt Todd küssen würde, wäre das ein ziemliches Problem. Das würde alles kaputt machen, davon abgesehen, dass er in Atlanta lebt. Ich habe keine Lust auf eine Fernbeziehung, und außerdem will ich Rob nicht betrügen. Ich habe zwar keine Ahnung, was ich von unserer Beziehung halten soll, letzten Monat wollte ich unbedingt die drei Worte aussprechen, und jetzt finde ich Todds Hände so angenehm.
Das ist zu viel für mich. Viel zu viele betrunkene Gedanken. Ich schlafe wieder ein.
Als ich das nächste Mal die Augen öffne, starrt Todd mich an. Es ist ziemlich hell im Wohnzimmer. Ich fühle mich wie betäubt, ich hätte vorm Einschlafen Wasser trinken sollen.
„Hey“, sagt er.
„Hi.“ Das ist echt merkwürdig. Er streichelt mein Haar, und dann müssen wir unsere Gliedmaßen regelrecht entwirren. Denn jetzt sind wir nüchtern und haben keine Entschuldigung mehr.
„Wie spät ist es?“
„Fünfzehn Uhr oder so.“
„Die letzte Nacht war ziemlich verrückt, was?“ Er versucht herauszufinden, was ich denke. Genau aus diesem Grund ist es wirklich blöd, sich mit einem Freund einzulassen (oder auch nur darüber nachzudenken). Denn danach benimmt man sich so idiotisch und tut so, als ob alles aus Versehen geschehen wäre.
„Na ja, zumindest das, woran ich mich erinnern kann.“ Ich würde sagen, das ist ziemlich deutlich.
„Hallo Leute.“ Roseanne kommt in meinem Bademantel ins Zimmer. Wir setzen uns auf.
„Wow, ihr habt ja noch eure Kleider an, wann seid ihr denn nach Hause gekommen?“
„Ziemlich spät“, sage ich und ignoriere ihren Blick. „Ich hätte es niemals in dein Hochbett geschafft.“
„Gute Idee. Mir war heute morgen furchtbar schlecht.“ Pete kommt herein uns sieht aus wie eine Katze, die gerade einen Vogel verspeist hat. Ich bin nur froh, dass wir nicht so weit gegangen sind wie
Weitere Kostenlose Bücher