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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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die beiden. Danach gibt es immer so superbanale Gespräche. Pete erscheint mir etwas gesprächiger als sonst. Offenbar hat er seit gestern Nacht Oberwasser gewonnen.
    „Also, sollen wir ein Geburtstagsfrühstück veranstalten?“
    Natürlich handelt es sich eher um ein frühes Abendessen. Danach leihen wir uns ein Video. Um halb neun ruft Tabitha an. Sie will, dass wir um zehn fertig sind, denn Matt veranstaltet eine Party in einem Club in Midtown. Ich habe eigentlich gar keine Lust, aber Tabitha verspricht, dass Essen und Trinken umsonst sind. Ich bezweifle, dass Todd sein Wochenende in New York schlafend oder fernsehend auf der Couch verbringen will. Pete möchte zuerst noch in seine Wohnung, um zu duschen und sich umzuziehen, und nimmt Todd mit. Wir verabreden, uns erst um halb elf in dem Club zu treffen und uns nicht darum zu kümmern, wenn Tabitha sauer ist.
    Todd und ich lassen Roseanne und Pete einen Augenblick alleine, damit die beiden sich anständig voneinander verabschieden können. „Du kommst später auf jeden Fall, oder?“ fragt Todd.
    „Ja, ganz sicher.“ Ich lächle. Zu was verpflichte ich mich da gerade? Die Situation ist merkwürdig. Ich bilde mir sogar ein, dass er mich küssen will, aber er geht einfach. Wenn nur Rob endlich anrufen würde.
    Roseanne kommt zurück und glüht geradezu. Ich lache sie an. „So fühlt es sich also an, vierundzwanzig zu sein?“
    „Nein.“ Sie dreht sich einmal um die eigene Achse. „Mir wird ganz schlecht, wenn ich mir vorstelle, vierundzwanzig zu sein. Vielleicht liegt das aber auch an dem vielen Tequila letzte Nacht. Aber so fühlt es sich an, wenn man endlich den Mann bekommen hat, den man will. Mist, ich rede ja schon so wie du. Ich kann es kaum erwarten, ihn nachher wieder zu sehen. Und was läuft da mit dir … und Todd?“
    „Nichts. Wir sind nur eingeschlafen, das ist alles.“
    Die Party ist genau so wie jede andere Party auf der Welt – eine Horde von Leuten, die wir nicht kennen, die meisten wollen wir auch gar nicht kennen. Wir bemühen uns nur, weil alles umsonst ist, so viel zu essen und zu trinken wie wir können.
    Meistens finde ich es toll, wenn ich mit meiner Clique rumhängen kann, aber heute Nacht bin ich nicht so richtig bei der Sache. Nicht, dass ich irgendwelche schlechten Vorahnungen hätte, aber ich habe das deprimierende Gefühl, dass außer mir alle glücklich sind. Todd geht mir auf die Nerven, fragt mich dauernd, wie es mir geht, und macht mir Komplimente über mein Aussehen. Dabei will ich einfach in Ruhe gelassen werden. Außerdem ist Tabithas Freundin Nicole auch hier, und ich muss die ganze Zeit Theater spielen. Todd macht permanent Witzchen, über die die anderen sich halb totlachen. Ich kann es nicht ertragen, wenn Nicole ihn so anlacht. Also entschuldige ich mich und suche eine Telefonzelle. Das Beste an Handys ist, dass sich vor Telefonhäuschen keine Schlangen mehr bilden. Ich will Rob anrufen, aber ich habe vergessen, mir Kleingeld zu besorgen, also setze ich mich einfach hin.
    Tabitha kommt auf dem Weg zur Toilette an mir vorbei. Wenn ich etwas schneller gewesen wäre, hätte ich den Hörer abnehmen und so tun können, als ob ich mit jemandem spräche, aber stattdessen sehe ich wie ein Idiot aus. „Hey, was machst du da Eve?“
    „Nichts, Tabitha, mir geht’s gut, wirklich, ich will nur ein wenig alleine sein, weißt du.“
    „Was ist los?“
    „Nichts, ich bin nur von den ganzen Leuten genervt, wahrscheinlich weil wir letzte Nacht zu viel gefeiert haben.“ Es ist immer leicht, dem Alkohol alle Schuld zuzuschieben.
    „Stimmt, wir werden auch bald gehen. Vielleicht noch in eine andere Bar, wenn du Lust hast. Machst du dir Sorgen um deine Mom?“
    „Hör mal, ich möchte hier einfach eine Minute lang sitzen, ganz in Ruhe.“ Ich benehme mich wie die blödeste Zicke der Welt, aber Tabitha, die vor mir diesen Titel hatte, akzeptiert das. Es ist so ungewohnt, dass sie Verständnis zeigt. Ich bleibe noch eine Weile sitzen und beobachte all die dünnen Mädchen in ihren schwarzen Kleidern. Früher dachte ich immer, dass die Kneipen in der Upper East Side voller Leute seien, die alle gleich aussehen, aber auch hier kommt es mir jetzt so vor, als ob ich von coolen Klonen umgeben sei. Ich kann nicht mehr länger hier sitzen, ich will nicht mehr alleine sein.
    Als ich zurück zu meiner Clique aus coolen Klonen komme, wird schnell klar, dass nur Tabitha und Todd meine Abwesenheit aufgefallen ist. Roseanne kann ich keinen

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