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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Entfernung, wie es schien, und die Nachbarn verschwendeten keine Zeit, herbeizueilen.
    »Wie ich es sehe, tragen Veg und Hank Jones ihre Meinungsverschiedenheiten aus«, erklärte ein Mann seinem Begleiter. »Ich vermute, daß der Fremde als Vegs Sekundant fungiert und es für angebracht hielt, Job Jones auf Distanz zu halten. Ein Mann aus der Stadt.«
    »Ich halte es mit dem Fremden«, sagte der andere. »Nach Lage der Dinge erfüllt er seine Aufgabe.«
    »Ja?« warf ein dritter ein. »Ich bin für Job.«
    »Du hast auf einen Verlierer gesetzt, Sohn. Kein Jones kommt lange ohne seinen Bruder zurecht.«
    Der dritte hob die Faust. »Was dich angeht, bin ich sein Bruder!« Und der dritte Kampf fing an. Auf die gleiche Weise wurde auch für die beiden neuen Gegner Partei ergriffen, und bald war ein viertes Gefecht im Gange.
    Subble lachte innerlich. Er hatte recht gehabt: Kampf bereitete diesen rauhen Burschen genausoviel Vergnügen wie ihre Arbeit. Jeder Vorwand war ihnen recht. Sie konnten nicht ruhig danebenstehen, wenn die anderen Krieg führten. Sie mußten sich beteiligen. Aber es ging Mann gegen Mann, nicht Gruppe gegen Gruppe.
    Er duckte einen Schwinger von Job Jones ab und schlug auf bewährte Weise zurück. Job torkelte gegen einen anderen Kämpfer und kam ihm ins Gehege, als der gerade mit der Faust Maß nahm.
    »Tut mir leid«, murmelte Job.
    »Vergiß es«, sagte der andere und fuhr mit seinen Bemühungen fort.
    Der Ring war jetzt ziemlich voll und erinnerte an einen Ballsaal, der vor rastlosen Tänzern überquoll. Es war unmöglich zu sagen, auf welcher Seite jeder einzelne Mann stand, aber jedes Paar hielt sich für sich, und niemand schlug absichtlich nach jemand anderem als seinem gewählten Gegner. Wie beim Tanzen führte jedes Paar in dem Wirrwarr seine eigenen Figuren aus. Es schien sogar eine Musik dazu zu spielen.
    Eine Hand fiel auf Subbles Schulter. »Sie haben genug getan«, sagte Veg heiter. »Setzen Sie sich etwas.«
    Überrascht hörte Subble auf.
    Job Jones ließ unverzüglich von ihm ab und ging auf die andere Seite zu seinem Bruder hinüber, während sich Veg hinhockte und das Getümmel betrachtete. Hank Jones spielte mit urwüchsigem Geschick auf einer Mundharmonika. Es gab also wirklich Musik!
    Es dauerte nicht lange, dann gesellte sich der Mann, der Subbles Partei ergriffen hatte, zu ihnen, während sein Gegner neben den sitzenden Jones-Brüdern Platz nahm. Aus den Reihen der Unbeteiligten formten sich noch immer neue Kampfpaare, die man an ihrer sauberen Kleidung und dem Fehlen von Kampf spuren unterscheiden konnte. Neuankommende Zuschauer sorgten für ständige Ablösung. Die Männer trugen einen gemeinsamen Stempel von derber Selbstsicherheit und frischer Lebensart, was deutlich mit dem kontrastierte, das Subble als Stadtnorm kannte.
    »Nicht genug Platz für alle gleichzeitig«, erklärte Veg.
    Irgend jemand holte eine Gitarre hervor und klimperte mehr oder weniger im Gleichklang mit der Mundharmonika. Ein anderer Mann nahm einen Stock und schlug damit den Takt auf der zernarbten Buche.
    Subble war erstaunt über das Ausmaß der Schlacht. Ein Dutzend Paare kämpfte auf der Lichtung, und noch mehr Männer verteilten sich in den Randzonen. Jemand hatte einen Wagen herbeigeholt, der mit einem riesigen Bierfaß beladen war. Holzbecher mit der schäumenden Flüssigkeit machten die Runde, zusammen mit Eimern, die Waldbeeren und dreieckige Bucheckern enthielten.
    Subble ließ sich ein warmes Bier geben und nahm einen Schluck. Die Aktivität hatte ihn angenehm durstig gemacht, was, wie er sich klar wurde, zum Teil das Ziel der ganzen Sache war. Es handelte sich technisch gesehen um ein Malzgetränk. Aber da es selbstgebraut war, enthielt es ungefähr zwanzig Prozent Alkohol. Er lächelte. Die örtlichen Steuerbeamten hatten dieses Faß bestimmt nie zu Gesicht bekommen.
    Veg bemerkte seine Reaktion. »Sie sind doch nicht deshalb hergekommen?« fragte er mit plötzlicher Betroffenheit.
    Subble leerte seinen hochprozentigen Becher. »Sie wissen, daß dem nicht so ist.«
    Die Schlacht verebbte, als sich die Bierdünste ausbreiteten. Die aktiven Teilnehmer verringerten sich auf zehn, dann auf acht, als sich die einzelnen Kampfpaare in durstige Zecher aufspalteten.
    Die Reihen der Sitzenden bildeten einen Kreis fast um die ganze Lichtung. Die Männer unterhielten sich angeregt und schwangen ihre Becher.
    Das Getümmel schmolz bis auf zwei, schließlich bis auf ein einziges Gefecht zusammen. Das

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