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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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imstande, von Veg ziemlich viel in Erfahrung zu bringen. Aber seine Schulung auf dem Gebiet des Ausfragens - und auch auf dem des Kampfes - hatte ihn gelehrt, die Rechte der anderen peinlich zu beachten. Ein Agent, der seine Ziele durch Rücksichtslosigkeit erreichte, lief Gefahr, am Ende erfolglos zu bleiben, weil Gewalt unausweichlich Gegengewalt erzeugte. Und es war nicht klug, auf eine Art und Weise zu arbeiten, die das allgemeine Mißtrauen sämtlichen Agenten gegenüber noch verstärkte. Es lag Gefahr in der Luft - große Gefahr, wie er jetzt argwöhnte -, und die kam nicht von Veg allein. Es war überaus wichtig, nicht auch noch persönliche Feindschaft hinzuzufügen.
    »Veg, ich habe den ganzen Tag Zeit. Und wenn ich mich nicht irre, den morgigen Tag auch noch. Ich habe keinen festen Termin, aber ich muß die Fakten herausbekommen, wie auch immer sie aussehen mögen. Wie wäre es, wenn ich ein paar Stunden bei Ihnen bleibe, damit wir uns besser kennenlernen, und Sie mir so viel erzählen können, wie Sie gerne möchten? Wenn Sie Ihre Geschichte beendet haben, werde ich nicht weiter in Sie dringen, und Sie haben die Gewißheit, daß Sie sich keinem Fremden anvertraut haben.«
    »Und wenn ich mich entschließe, Ihnen nichts zu erzählen?«
    »Dann erzählen Sie mir nichts.«
    Veg dachte darüber nach und kratzte dabei seinen
    rotblonden Kopf. »Sie werden mit >Quilon< reden?«
    »Das muß ich. Und mit Calvin. Und mit jedem, der Bescheid weiß - über was auch immer.«
    »Und Sie erstellen Ihren Bericht erst zum Schluß - lediglich eine Zusammenfassung?«
    »Ganz recht.«
    »Dann dürfte es so wohl am besten sein. Obwohl es mir, bei Gott, ganz und gar nicht gefällt.«
    Subble lächelte, aber nur nach außen hin. Er konnte sehen, daß Veg schwere Bedenken hatte, nicht allein aus persönlichen Gründen. Es lag Gefahr in der Luft, und Veg wußte es. Und diese Gefahr war persönlich und unmittelbar.
    »Ich erkenne, daß Sie mir nicht mehr allzusehr gram sind«, stellte Subble fest. »Sie respektieren physische Fähigkeiten, so wie es viele starke Männer tun. Aber Sie fürchten, daß ich verletzt oder getötet werde, wenn ich zuviel herausfinde, und daß es dann ernsthaften Ärger geben wird. Ich erwähne das nur, damit Sie sich bewußt sind, daß ich es weiß. Und Sie haben recht. Ich fürchte den Tod zwar nicht, aber wenn ich sterbe, wird es eine gründliche, amtliche Untersuchung geben. Sie wissen, was das bedeutet.«
    »Ja«, sagte Veg unglücklich.
    Subble ging nicht weiter auf die Sache ein. Es war immer schwierig, das Vertrauen eines normalen Menschen zu gewinnen, aber es war stets erforderlich. Er glaubte daran, daß Offenheit am besten war, und kurz über lang würde Veg merken, daß er gut beraten war, wenn er dem Agenten wenigstens genug Informationen gab, um sein Leben zu bewahren.
    »Wie kann ich helfen?«
    »Nun.« Veg blickte sich um und suchte nach einem Vorwand, um das Unvermeidliche zu akzeptieren. »Ja, es gäbe da eine kleine Sache, die ich mir für eine besondere Gelegenheit aufbewahrt habe. Hier entlang.«
    Er trottete den neugeschaffenen Pfad entlang, kreuzte einen anderen Weg und folgte ihm. Subble sah die Hufspuren und den Mist von Pferden, Tieren, denen man heutzutage nur selten begegnete, die in diesen geschützten Gebieten jedoch noch Verwendung fanden. Maschinen aller Art waren hier verbannt.
    Man fällte die Bäume mit Handwerkszeugen und schleppte die Stämme mit tierischer Kraft weg. Jeder, der nichts für das rauhe Leben übrig hatte, wurde genötigt, schnell wieder zu gehen. Es gab viele Menschen und zu viele Maschinen in der Welt, und die verbliebenen Wildniszonen waren eifersüchtig bewachte Gegenden.
    Veg entfernte sich von dem Pfad, zwängte sich durch die runden Blätter einer jungen Linde und das gezackte Blattwerk der Ahornbäume und sprang über eine uralte Steinmauer. Vor über einem Jahrhundert hatten die Menschen solche Mauern mit den Händen errichtet, indem sie die Gesteinsbrocken verwendeten, von denen sie ihre Felder befreit hatten. So eine Mauer hatte den Dichter Robert Frost inspiriert, über ihre Pflege zu schreiben, aber jetzt kümmerte sich niemand um diese Pflege.
    Ein sitzendes Eichhörnchen ließ seine erbeutete Eichel fallen und huschte lautlos davon.
    »Tut mir leid, Freund, ich habe dich nicht gesehen«, murmelte Veg, als der hübsch gestreifte Körper verschwand. Veg blieb unter einer riesigen, markierten Buche stehen und legte die Hände vor den

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