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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Mund.
    »Hallo, Jones!« brüllte er.
    Nach ein paar Minuten erschienen zwei dunkle Männer und machten auf der anderen Seite des Baums halt.
    »Was ist los, einsamer Freund?« erkundigte sich der eine mit offenkundigem Sarkasmus. Er war ein kräftiger Bursche, kleiner als Veg, aber sehr selbstsicher. Er trug die üblichen Jeans und ein kariertes Hemd und hatte einen schmalen, gepflegten Schnurrbart. Sein Begleiter sah ähnlich aus, hatte allerdings keinen Schnurrbart.
    »Also«, sagte Veg. Er stemmte angriffslustig die Fäuste in die Hüften. »Erinnert ihr euch an den Grenzzwischenfall im letzten Monat?«
    »Du meinst, als du versucht hast, auf unserem Territorium zu wildern?«
    »Ich meine, als ihr den Grenzstein um sieben Meter verschoben und drei meiner besten Eschen und einen Ahorn für euch in Anspruch genommen habt.« Er machte eine Handbewegung, und Subble sah den Stein in einiger Entfernung.
    »Wieder in Anspruch genommen, meinst du!«
    »Und ich habe gesagt, daß ich zu gegebener Zeit darauf zurückkomme.« Die beiden Männer nickten grinsend.
    »Nun, der Zeitpunkt ist gekommen«, sagte Veg.
    Der Mann mit dem Schnurrbart trat näher. »Ist das dein Sekundant?« fragte er und blickte Subble geringschätzig an. »Ein Schleimer aus der Stadt?«
    »Das ist mein Sekundant. Er heißt Subble.« Veg wandte sich an Subble. »Dies ist Hank Jones. Er und sein Bruder bewirtschaften das Nachbargrundstück - und auch einen Teil von meinem Grundstück!«
    »Stadtlaffen!« sagte Jones. »Nun, ich nehme an, Grenzverletzer dürfen nicht wählerisch sein.« Er ließ einen linken Schwinger gegen Veg vom Stapel.
    An Subbles Standard gemessen war es umständlich und plump, aber die Grundregeln waren simpel und eindeutig. Die beiden Männer traten hinaus auf die Lichtung jenseits des Baums, tauschten wilde Hiebe aus und verzichteten dabei fast völlig auf die Deckungsarbeit. Es schien darum zu gehen, den Gegner durch Schläge zur Aufgabe zu zwingen, ohne ihm irreparablen Schaden zuzufügen. Fäuste, Füße und Kopf wurden bedenkenlos eingesetzt, aber niemals Finger oder Zähne. Und Augen und Geschlechtsteile wurden in Ruhe gelassen. Jones' Bruder feuerte seine Partei mit wüsten Ratschlägen an, mischte sich jedoch nicht ein.
    Veg nahm den ersten Schlag am Ohr und schüttelte ihn ab. Seine eigene Faust bohrte sich in Jones' Bauch und trieb den Mann zurück. Jones führte den Gegenangriff mit dem Kopf zuerst. Die Wucht war so groß, daß Veg zu Boden stürzte. Als er sich auf Hände und Knie aufrichtete, setzte Jones seinen Stiefel ein und stieß ihn wieder nach unten. Anschließend ließ er einen harten Tritt mit der Stiefelseite gegen die Schulter folgen. Einsatz von Fußspitzen und Stiefelsohlen war ebenfalls nicht erlaubt, stellte Subble fest.
    Veg knurrte und sprang hoch. Abwechselnd flogen seine Fäuste wie Kolben heraus, schon bevor sie ihr Ziel trafen. Er trieb Jones gegen die Buche und hämmerte gnadenlos auf seine Mittelpartie ein, bis der Mann umkippte.
    Jones' Bruder trat auf das Paar zu, und auch Subble setzte sich in Bewegung. Veg gehörte zu den Leuten, die sich auf sich selbst verließen, und er würde keinen »Sekundanten« akzeptiert haben, wenn er es nicht für erforderlich gehalten hätte.
    Die Kämpfer lösten sich sprunghaft von dem Baum, schmutzig und verschwitzt, aber mit unverminderter Energie. Veg wich zurück, um seine Balance wiederzugewinnen, und Jones' Bruder stieß ihm einen Stock zwischen die Füße. Veg stolperte, und Jones war sofort über ihm.
    Subble schritt über den Kampfplatz und blieb vor seinem Gegner stehen. »Freund, wenn du mitmachen willst, dann such dir deinen eigenen Gegner«, schlug er vor.
    Der Mann runzelte die Stirn und holte aus. Die Attacke war unglaublich plump, aber Subble nahm den Schlag an der Schulter und antwortete mit einem einfachen Haken unter die Gürtellinie. Er brauchte seine besonderen Fähigkeiten hier nicht einzusetzen und zog es vor, sie nicht zu offenbaren. Offensichtlich waren diese Zusammenkünfte Familienangelegenheiten, an denen alle interessierten Parteien teilnahmen.
    Aus einem Kampf waren zwei geworden, und die vier Männer waren nicht mehr allein. Subble, der nur zum Teil in seinem sogenannten Kampf engagiert war, beobachtete die anderen Holzfäller, als diese von allen Seiten aus dem Wald hervortraten, bis ein großer Kreis von heiteren Gesichtern die Kämpfer umgab.
    Die Geräusche von außerplanmäßigen Aktivitäten drangen bis in eine größere

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