Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Maschine. »Ich habe dir gesagt, daß es nach elfhundertunddrei Zügen in eine eindrucksvolle Sackgasse führt.«
    »Ich weiß. Aber ich wollte es mit eigenen Augen sehen.«
    »Versuche es mit dem Gleiter«, schlug er vor.
    »Mit was?«
    »Du hast bisher mit stationären Formen gearbeitet. Es gibt andere. Hier.« Er löste sich von der Maschine und kam zu ihr herüber. »Das ist der Gleiter.« Er malte das Punktmuster auf ihr Leinwandblatt.
    »Das ist ein anderes Pentomino«, sagte sie indigniert.
    Er zuckte die Achseln und kehrte zu seiner Arbeit zurück »Ich hoffe, diese Maschine zu einem spezialisierten Oszilloskop oder dem Faksimile eines solchen umbauen zu können, so daß wir in die Lage versetzt werden, unsere Signale in die Mustersprache zu übertragen. Ich habe das Gefühl, daß die Mustereinheiten mit uns genauso gerne reden wollen wie wir mit ihnen. Stell dir vor, wie verwirrend wir für sie sein müssen!«
    »Aber wir sind körperlich und sichtbar«, sagte sie, während sie an der neuen Figur arbeitete.
    Sie war von

    übergegangen. Tatsächlich war sie jetzt ein Spiegelbild
    ihrer ursprünglichen Form, endseitig gedreht. Lustig.
    »Genau. Einer Einheit, deren System sich auf Punktmuster stützt, muß unsere Erscheinungs- und Handlungsweise buchstäblich unbegreiflich erscheinen.«
    Sie machte die nächste Figur, wobei sie geradewegs von einer zur anderen sprang, ohne mühselige Hinzufügungen und Ausradierungen.

    »Glaubst du, daß es Veg gut geht?«
    »Ich bezweifle, daß ich mich jemals an die Kapriolen weiblicher Gedankengänge gewöhnen werde«, bemerkte er. »Veg ist bei Tamme.«
    »Genau das meinte ich.«
    »Eifersucht – in deinem Alter?«
    Sie betrachtete die nächste Figur:

    »He, dieses Ding wiederholt sich selbst im Rahmen neuer Quadrate! Es ist wie ein Blinker - nur daß es sich bewegt!«
    »Genau. Muster können wandern. Der Gleiter bewegt sich diagonal mit einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit.«
    »Lichtgeschwindigkeit?«
    »Ein Fortschreiten um ein Quadrat ist die höchstmögliche Geschwindigkeit in diesem Spiel. Deshalb nennen wir es Lichtgeschwindigkeit. Der Gleiter braucht vier Züge, um sich zu wiederholen, um ein Quadrat seitlich und um eins nach unten - ein Viertel Lichtgeschwindigkeit also.«
    Sie betrachtete es und nickte. »Wunderschön!«
    Veg hätte gesagt: »Genau wie du.« Nicht so Cal. Er sagte: »Eine Variante dieser Formation wird Raumschiff genannt. Raumschiffe in verschiedenen Größen können sich mit halber Lichtgeschwindigkeit vorwärtsbewegen. Während sie das tun, feuern sie Funken ab, die verschwinden, wie bei einem Düsentriebwerk.«
    »Die Funkenwolke hat das getan!« rief sie aus.
    »Ja. Wir kennen auch eine >Gleiterkanone<, die regelmäßig Gleiter abfeuert. Und eine weitere Figur, die Gleiter verzehrt. Tatsächlich ist es möglich, mehrere Gleiter abzufeuern, um am Knotenpunkt neue Figuren zu bilden - selbst eine weitere Gleiterkanone, die auf ihre Erzeugerkanonen zurückschießt und sie zerstört.«
    »Wenn ich ein Muster wäre, würde ich mir sehr genau überlegen, wohin ich meine Gleiter abfeuere!« sagte Aquilon. »Dieses Spiel wird nach rauhen Regeln gespielt.«

    »So ist es. Wie überall in der Natur. Ich könnte mir denken, daß mittels natürlicher Auslese geordnete Abwehrmechanismen auftreten, denn sonst würde das Spiel unstabil sein - vorausgesetzt es verfügt über einen Eigenwillen. Die Möglichkeiten liegen auf der Hand.«
    »Besonders wenn man in drei Dimensionen kommt!«
    »Ja. Ich arbeite jetzt an einem dreidimensionalen, computerisierten Planquadratgitter. Ich wünschte mir nur, ich wäre ein erfahrenerer Techniker.«
    »Ich glaube, daß du ein Genie bist«, sagte sie ganz ernsthaft.
    Und sie spürte ein Aufwallen von Gefühlen.
    »Du kannst mir jetzt helfen, wenn du willst. Ich werde für mein dreidimensionales Gitter einige Figuren benötigen.«
    »Was ist mit denen, die du hast, nicht in Ordnung? Das R-Pentomino, der Gleiter.«
    »Es werden nicht dieselben sein. Eine Reihe von drei Punkten würde vier neue hervorbringen, nicht zwei wegen der zusätzlichen Dimension. Es würde sich ein kurzes Kreuz formen, das wiederum zu einer Art Hohlkubus werden würde. Ich glaube, daß es sich um eine Figur handelt, die sich bis ins Unendliche erweitert, und eine solche ist unserem Zweck nicht dienlich. Wir brauchen Figuren, die annähernd im Gleichgewicht sind, die weder zu schnell vergehen noch sich so erweitern, daß sie das ganze Gefügesystem

Weitere Kostenlose Bücher