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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ausfüllen.«
    »Hm, verstehe«, murmelte sie und versuchte, die dreidimensionalen Permutationen der Figur auf ihre zweidimensionale Leinwand zu bringen. Sie schloß einen Kompromiß, indem sie zur Darstellung der dritten Dimension Farbe benutzte.
    »Deine Reihe wird eine sich bis ins Unendliche fortsetzende dreidimensionale Figur, wie du gesagt hast.
    Wie zwei parallel laufende Raupen mit jeweils acht Gliedern, wenn ich es nicht durcheinandergebracht habe. Aber fast jede Figur setzt sich fort. Es gibt ganz einfach zu viele Interaktionen.«
    »Da pflichte ich bei. Wir müssen also die Regeln so modifizieren, daß sie bei drei Dimensionen denselben Zweck erfüllen wie >Leben< bei zwei. Vielleicht müssen wir festlegen, daß vier Punkte erforderlich sind, um einen fünften hervorzubringen, und daß ein Punkt stabil ist, wenn er drei . oder vier Nachbarn hat. Vielleicht auch eine andere Kombination. Falls du funktionierende Regeln und Figuren vorschlagen kannst, spart mir das viel Zeit, wenn ich diese Apparatur hier erst einmal modifiziert habe.«
    »Ich werde es versuchen!« sagte sie und machte sich an die Arbeit.
    Sie hatten beide schwierige, diffizile Aufgaben und von Zeit zu Zeit mußten sie eine Pause einlegen. Auch während der Arbeit plauderten sie gelegentlich miteinander.
    »Sag mal, hast du eigentlich jemals das fehlende Erdbeben gefunden?« fragte Aquilon plötzlich.
    Cal unterbrach seine Arbeit für einen Augenblick. Sie wußte, daß er sich geistig erst zurechtfinden mußte, da sie gerade wieder einen abrupten Themenwechsel vorgenommen hatte. Zu ihrer Überraschung ordnete er ihre Anspielung exakt ein.
    »Wir waren auf Paleo drei Tage voneinander getrennt. Während dieser Zeit gab es zwei Beben, ein schwächeres und ein starkes. Ich erinnere mich deutlich an sie.«
    »Für ein Genie hast du ein ziemlich schlechtes Gedächtnis«, sagte sie, lächelnd über ihr komplexes Punktmuster gebeugt. »Wir waren vier Tage voneinander getrennt, und an den ersten drei gab es Erdbeben.
    Du mußt wirklich sehr mit diesem Dinosaurier beschäftigt gewesen sein, um es nicht zu bemerken.«
    »Komisch, daß wir bei einer Angelegenheit, die sich so leicht verifizieren läßt, unterschiedlicher Meinung sind«, sagte er. »Sollen wir unsere Notizen im einzelnen vergleichen?«
    Es war so, als ob er sie, in der Gewißheit ihrer Niederlage, zu einem Duell herausfordern würde.
    Aquilons Interesse war geweckt. »Dann los!«
    »Du und Veg, ihr gingt zu der Insel.«
    »Nicht so im einzelnen«, sagte sie verlegen. Dann überlegte sie es sich anders. »Gut, bringen wie alles ans Tageslicht. Du wolltest einen Bericht über Paleo abgeben, der mit Sicherheit zur Ausbeutung und Zerstörung der Welt geführt hätte.«
    »Ich änderte meine Meinung.«
    »Laß mich ausreden. Ich wollte Orn und Ornette helfen zu überleben, weil sie einzigartige, intelligente Vögel waren, die ich sehr gern hatte. Veg kam mit mir.« Sie holte tief Luft und zwang sich zum Fortfahren. »Veg und ich liebten uns in dieser Nacht. Am nächsten Morgen brach er auf, um dich auf dem Roß zu treffen - und das erste Beben kam.«
    »Ja. Nachdem er das Floß verließ, setzte ich die Segel. Ich war mir des Bebens bewußt; es brachte das Wasser zum Tanzen. Ungefähr fünfzehn Sekunden lang, leicht.«
    »Selbst ein leichtes Erdbeben ist schrecklich«, sagte sie und schüttelte bei der Erinnerung leicht den Kopf. »Das war der erste Tag, das erste Beben. Wir stimmen also überein.«
    »Bisher.«
    Sie konnte seinem Tonfall anmerken, daß er nach wie vor davon überzeugt war, daß sie sich in bezug auf die Beben irrte. Außerdem fühlte sie sich wegen seiner offenkundig milden Reaktion auf ihr Geständnis in Sachen Veg ein bißchen unbehaglich.
    »Am zweiten Tag kam Circe und erzählte uns, daß ein räuberischer Dinosaurier hinter dir her war, du dir aber von den Mantas nicht helfen lassen wolltest. Ich war der Ansicht, daß wir trotzdem allein aufbrechen sollten. Veg schlug mich und entfernte sich.«
    »Das hätte er nicht tun sollen.« Wiederum eine viel zu milde Reaktion.
    »Cal, ich wollte nicht, daß du stirbst. Aber ich dachte mir, daß es wichtiger war, dir zu ermöglichen, auf deine Weise das zu tun, was du glaubtest, tun zu müssen.«
    »Genau. Veg hat einen Bock geschossen.«
    Es war also alles in Ordnung.
    Cal verstand sie. Sie hätte wissen sollen, daß er das tun würde.
    »Später an diesem Tag kam das zweite Erdbeben. Es zerschmetterte die Eier - alle bis auf

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