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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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eins. Es war heftig, fürchterlich.«
    »Ich befand mich in den Bergen. Das Beben riß Tyrannosaurus von den Füßen und rollte ihn den Berg hinunter. Ich fürchtete, daß er zu schwer verletzt war, um die Jagd fortzusetzen. Glücklicherweise erlitt er nur minimalen Schaden.«
    Aquilon schnitt eine Grimasse, denn sie wußte, daß er keine Scherze machte. Es war Cals Wunsch gewesen, den Dinosaurier selbst zu besiegen, nicht mit Hilfe eines Gottesakts.
    »So stimmen wir also auch beim zweiten Tag, beim zweiten Erdbeben, überein«, sagte sie.
    »Wir stimmen überein. Ich stieg weiter den Berg hinauf und schlief in einer vulkanischen Höhle. Am nächsten Tag kamen die Agenten - Taler, Taner und Tam- me.«
    »Nein«, sagte sie entschieden. »Am nächsten Tag gab es ein drittes Erdbeben. Es riß die Insel auseinander. Ein Plesiosaurier verschlang Ornette, so daß Orn und ich das Ei am nächsten Tag zum Festland transportieren mußten - am Morgen des vierten Tages, des Tages, an dem die Agenten kamen. Niemals werde ich diese furchtbare Wanderung durch das Wasser vergessen, bei der das Ei beschützt werden mußte! Ich war auf Orns Unterstützung angewiesen.« Cal nickte gedankenvoll, »Du hast also wirklich einen zusätzlichen Tag und ein zusätzliches Erdbeben erlebt!«
    »Du hast einen Tag verloren, Cal. Was ist damit passiert?«
    Er seufzte. »Das deutet auf etwas hin, was zu phantastisch ist, um daran zu glauben. Und ich glaube auch nicht daran.«
    Es gab da also etwas!
    »Hört sich faszinierend an! Du hast ein Geheimnis?«
    »Sozusagen. Ich dachte nicht, daß es von Bedeutung sei. Du würdest die erste gewesen sein, die etwas davon erfahren hätte, wenn etwas dran gewesen wäre. Alle Männer haben Phantasievorstellungen - und auch alle Frauen, da bin ich mir sicher. Aber jetzt. mache ich mir Gedanken. Alternativwelten existieren, und in einigen von ihnen gibt es tatsächlich Duplikate unserer selbst. Die Frau, die du getroffen hast, die nackte Aqui- lon.«
    »Erzähl mir nicht, daß du von nackten Aquilons träumst!« sagte sie, angenehm berührt. Aber gleichzeitig regte sie die Erinnerung an das verlorengegangene Ei auf. Sie hatte die Orn-Spezies retten wollen.
    »Mehr als das, fürchte ich. Schließlich habe ich dich auch schon im richtigen Leben nackt gesehen.«
    Sie erinnerte sich an die Zeit, in der sie auf Paleo unbekleidet herumgelaufen war, bevor sie die Dinosaurier entdeckt hatten. Ihr war nicht aufgefallen, daß er Notiz
    davon genommen hatte.
    »Du hast mich immer geliebt. Das sagtest du damals auf dem Planeten Nacre. Und ich liebe dich. Aber es hat nie viel von der. von der physischen Komponente gegeben, oder?«
    »Der wesentlichen Komponente«, sagte er ernsthaft.
    »Ach? Ich dachte, du betrachtest alle Dinge rein intellektuell.«
    Er blickte sie über die Maschine hinweg an. »Du willst mich ermuntern.«
    »Das ist es, was ich meine. Du bist zu klug für mich, und das wissen wir beide. Ich könnte dich nicht mit weiblichen Schlichen überlisten, selbst wenn ich es versuchen würde. Du intellektualisierst alles bis zu dem Punkt, an dem du keine physischen Leidenschaften mehr empfindest.«
    Sie spürte einen leichten Schauder, als sie dies sagte, und wünschte sich, daß er es bestritt. Sie hatte bei Veg die Initiative ergriffen, und das war falsch gewesen. Er hatte es ihr verübelt und mit einem Schlag heimgezahlt. Vielleicht keine bewußte Motivation, aber sie war sich sicher, daß es sich um eins seiner unbewußten Motive gehandelt hatte.
    »Intelligenz ist irrelevant«, sagte Cal. »Du hast beispielsweise meinen Fehler beim Zählen der Erdbeben aufgezeigt.«
    »Das stimmt. Was hast du an diesem Tag und während dieses Erdbebens getan? Nackte Aquilons gejagt?«
    »Ja.«
    Sie blickte ihn scharf an, denn er klang ganz ernsthaft. »Du hast es wirklich getan?«
    »Trag es mir nicht nach, wenn ich einen Affront gegen deine Empfindsamkeit begehe. Ich glaube, dies ist etwas, was du wissen solltest.«
    »Ich empfinde es nicht als Affront«, sagte sie, die
    Augen auf ihre Diagramme gerichtet. »Es interessiert mich allerdings.« Und wie! Die Analyse des dreidimensionalen Lebensspiels war jetzt nicht mehr als ein Vorwand.
    Er verbarg seinen Kopf in der Maschine, so daß nur seine Stimme an ihr Ohr drang. Mit einiger Mühe widmete sie sich wieder ihrer Arbeit und hörte zu, wobei sie sich bildlich vorstellte, was er beschrieb.
    »Ich entkam Tyrannosaurus, indem ich mich in einer vulkanischen Höhle versteckte, in

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