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Mantel, Hilary

Mantel, Hilary

Titel: Mantel, Hilary Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Woelffe
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Insel der Kälte
mitnimmt, die ihm seit seinem unerwarteten Auftauchen gefolgt ist. »Sie wissen
ja«, sagt er und dreht sich in der Tür noch einmal um, »wenn die Frage der
Hilfe für Mistress Petyt aufkommt, trage ich gerne ...«
    »Nicht nötig. Sie bleibt reich
zurück.«
    »Aber wird die City ihr
erlauben, das Geschäft zu übernehmen?«
    Er schneidet ihm das Wort ab:
»Ich kümmere mich darum.«
    Bonvisi nickt und geht.
»Wirklich eine Überraschung, dass er gekommen ist.« John Parnell von der
Tuchhändlerzunft hat bereits mehrere Zusammenstöße mit More hinter sich.
»Master Cromwell, da Sie sich um diese Angelegenheit kümmern, heißt das ...
beabsichtigen Sie, Lucy die Frage zu stellen?«
    »Ich? Nein.«
    Humphrey Monmouth sagt:
»Sollen wir erst unsere Sitzung abhalten und das Arrangieren von Ehen so lange
aufschieben? Wir sind besorgt, Master Cromwell, wie Sie es sicher auch sind,
wie es der König sein muss ... wir sind alle, denke ich ...«, er sieht in die
Runde, »nach dem
Bonvisi gegangen ist, sind wir unter uns und befürworten alle das Anliegen, für
das unser verstorbener Bruder Petyt am Ende zum Märtyrer geworden ist, aber es
ist auch an uns, den Frieden zu halten, uns von den blasphemischen Ausbrüchen
zu distanzieren ...«
    Einen solchen gab es in einer
Pfarrgemeinde der City am letzten Sonntag im heiligen Moment der Elevation der
Hostie. Als  der Priester verkündete: »hoc est enim corpus meum«, wurde lauthals intoniert: »hoc est corpus, Hokuspokus«. Und in einer
benachbarten Gemeinde geschah es beim Gedenken an die Heiligen, bei dem der
Priester uns an die Gemeinschaft mit den heiligen Märtyrern gemahnt: »cum Joanne, Stephano, Mathia,
Barnaba, Ignatio, Alexandro, Marcellino, Petro ...«, dass eine Person laut rief:
»Nicht zu vergessen ich und meine Kusine Kate und Dick mit seinem Muschelfass
auf der Leadenhall Street und seine Schwester Susan und ihr kleiner Hund
Posset.«
    Er legt die Hand über den
Mund. »Sie wissen ja, wo Sie mich finden, wenn Posset einen Anwalt braucht.«
    »Master Cromwell«, sagt ein
griesgrämiger Ältester von der Kürschnerzunft, »Sie haben diese Versammlung
einberufen. Seien Sie uns ein Beispiel an Ernsthaftigkeit.«
    »Über Lady Anne werden
Balladen verfasst«, sagt Monmouth, »deren Worte in dieser Gesellschaft nicht
wiedergegeben werden können. Thomas Boleyns Diener beklagen sich darüber, dass
sie auf der Straße beschimpft werden. Ihre Livreen werden mit Kot beworfen. Die
Meister müssen ihre Lehrlinge fest im Griff halten. Illoyales Gerede sollte
gemeldet werden.«
    »Bei wem?«
    Er sagt: »Versuchen Sie's mit
mir.«
    Er findet Johane in Austin
Friars vor. Sie hat eine Entschuldigung vorgebracht, um zu Hause bleiben zu
können: eine Sommererkältung. »Frag mich nach dem Geheimnis, das ich kenne«,
sagt er.
    Um den Schein zu wahren, reibt
sie sich die Nasenspitze. »Mal sehen. Du weißt bis auf den Shilling, was der
König in seiner Kasse hat?«
    »Das weiß ich bis auf den
Penny. Nicht das. Frag mich. Süße Schwester.«
    Als  sie genug geraten hat,
erzählt er ihr: »John Parnell wird Luce heiraten.«
    »Was? Und John Petyt ist noch
nicht kalt?« Sie wendet sich ab, um über Gefühle welcher Art auch immer
hinwegzukommen. »Deine Brüder halten zusammen. Parnells Haushalt ist nicht
frei von Sektierern. Einer seiner Diener ist in Bischof Stokesleys Gefängnis,
habe ich gehört.«
    Richard Cromwell steckt seinen
Kopf durch die Tür. »Master. Der Tower. Backsteine. Fünf Shilling pro tausend.«
    »Nein.«
    »In Ordnung.«
    »Man würde denken, sie würde
eine Sorte Mann heiraten, die sicherer ist.«
    Er geht zur Tür. »Richard,
komm zurück.« Wendet sich zu Johane. »Ich glaube nicht, dass sie so jemanden
kennt.«
    »Sir?«
    »Handle sie um Sixpence runter
und kontrolliere jeden Packen. Du solltest aus jeder Partie ein paar
herausnehmen und genau untersuchen.«
    Johane im Zimmer, in seinem
Rücken: »Auf jeden Fall hast du das Richtige gemacht.«
    »Miss sie aus, zum Beispiel
... Johane, hast du geglaubt, ich würde aus einer Unachtsamkeit heraus
heiraten? Aus Versehen?«
    »Wie bitte?«, sagt Richard.
    »Denn wenn du sie immer wieder
ausmisst, geraten die Ziegelbrenner in Panik, und du kannst an ihren Gesichtern
erkennen, ob sie irgendwelche faulen Tricks versuchen.«
    »Ich vermute, du hast schon
eine Dame im Auge. Bei Hofe. Der König hat dir ein neues Amt gegeben ...«
    » Clerk of the Hanaper. Ja. Ein Posten bei den
Finanzen im

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