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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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wegen euch und eurer Paranoia! Loge gibt es nur deswegen, weil ihr Schiss vor Loki hattet! Und darum ist es auch ganz allein eure Schuld, wenn diese blöde Götterdämmerung kommt! Und von wegen Götterdämmerung, die dämmert dann nicht nur euch, sondern vor allem uns ! Also, reißt euch jetzt zusammen und helft uns, oder verschwindet wieder und wir machen das hier alleine!«
    Und weil sie gerade so schön in Fahrt war und niemand widersprach, setzte Mara noch hinterher: »Hat irgendwer hierzu noch irgendwelche Fragen?«
    Odin wollte gerade wieder anfangen zu sprechen, und er sah, ehrlich gesagt, ganz schön ungehalten aus, als seine Frau vortrat und ihm zuvorkam. »Nein«, sagte sie sehr bestimmt. »Niemand hat Fragen. Was können wir tun?«
    Der oberste Gott wollte ein zweites Mal anfangen zu sprechen, aber kam nicht dazu, weil Heimdall vortrat und sich vor Mara aufbaute. »Du sprichst ebenso frech wie wahr, Spákona. Meinem Argwohn und dem alten Hass auf Loki schreib ich zu, was passiert ist.« Er sah Mara direkt in die Augen, und sie spürte seine Trauer tief in ihrem Herzen. Für einen kurzen Augenblick sah er wieder aus wie der gebrochene alte Mann, den sie auch gesehen hatte, als sie Asgard das erste Mal besucht hatten.
    Doch dann hob er den Kopf und seine Augen blitzten. Er zog sein Schwert so schwungvoll aus der Scheide, dass es einen leise singenden Ton von sich gab. Dann schwang er die Waffe geschickt durch die Luft und rammte sie tief in den Boden. Heimdall kniete vor Mara nieder, senkte den Kopf und sprach mit samtener Stimme vier Worte, die ihr durch und durch gingen: »Du hast mein Schwert.«
    Mara wusste so gar nicht, was sie nun tun oder lassen sollte, und so vergingen ein paar leicht peinliche Sekunden, bis sie dann endlich sagte: »Okay … das ist … cool.«
    Heimdall sah sie fragend an, und Mara setzte noch hintendran: »Danke?«
    Da öffnete Odin ein drittes Mal den Mund und hub an zu einer weiteren großen Rede, als ihn ein lautes Dröhnen davon abhielt. Jetzt schwer genervt, fuhr der Oberste der Götter herum. »Wer wagt es, nun abermals den Vater der Götter zu unterbrechen? Der trete vor und empfange sein Ende!«
    Odin blickte direkt in die Fratze von Loge, dem Feuerbringer. Oder besser gesagt, in sein Knie. Urplötzlich war dieser direkt zwischen ihnen aufgetaucht, und er überragte sie alle um die dreifache Größe. Dabei lachte er so, wie wohl nur ein bösartiger Feuergott lachen konnte, der sich seiner Sache sehr sicher war.
    Mara spürte seine Stimme bis ins Knochenmark, und der Boden erzitterte so heftig, dass von überall das Geräusch bröckelnder Steine zu hören war. Sofort hatte sie wieder die Bilder aus der Vision vor Augen, sah die panischen Menschen, spürte den verzweifelten Griff rußgeschwärzter Hände …
    Doch beim Anblick ihres Erzfeindes flammte ein letzter Rest der Berserker-Wut kurz in Maras Gedanken auf, der diese Gedanken wie eine Sturmflut aus ihrem Kopf spülte. Überraschend verglühte diese Kraft gleich darauf wie der Funke eines leergebrannten Feuerzeugs. Sie war endgültig am Ende ihrer Energiereserven angekommen und war nun einfach nur wieder Mara Lorbeer, (14).
    Dafür schien der Feuerbringer auf der Höhe seiner Kräfte. Und Mara fiel sofort wieder die starke Ähnlichkeit mit den Zügen von Thurisaz auf. Außerdem bemerkte sie ein seltsames Funkeln in den Augen des Feuerwesens, das sie so bisher noch nicht an ihm gesehen hatte. Als Loge nun zu sprechen begann, hatte sie diesbezüglich auch keine Fragen mehr.
    »Welch hübsche Versammlung!«, sprach der Feuerbringer völlig stabreimlos und im Tonfall seines Erschaffers. »Zuerst einmal gilt mein Dank dir, Loki. Denn mein verehrter Herr und Meister dort drüben hat vor wenigen Minuten vollkommen den Verstand verloren und nun ratet mal, wer ihn dankbar in sich aufnahm! Ganz richtig. Der ach so tumbe Operngott mit Namen Loge. Doch halt!« Das Feuerwesen spazierte einfach aus dem Kreis der Götter hinaus, durch ein paar kaum sichtbare Gestalten hindurch und blickte mit gespieltem Mitleid auf Thurisaz hinunter. »Was könnte er mir noch nützen, frage ich mich«, höhnte Loge und kratzte sich mit seinen Feuerfingern an der Stelle, wo die Flämmchen ein Kinn bildeten. »Ach ja, stimmt. Gar nichts.«
    Und mit diesen Worten hob er seinen Fuß und …
    Mara schloss die Augen. Keine Schreie mehr, bitte keine Schreie mehr!, dachte sie nur, während sie versuchte, sich so fest die Ohren zuzuhalten, dass sie Thurisaz

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