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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Einfachheit gerade recht für tattrige Göttergreise!«, lachte der Feuerbringer und schien eine regelrecht kindliche Freude zu haben an den kläglichen Versuchen, ihm zu schaden.
    Hin und her drehte er sich, präsentierte mal einen Arm, ein Bein oder beugte sich nieder, damit man ihm bequem den Kopf abschlagen konnte. Wütend brüllend ging Heimdall darauf ein und erreichte nichts, außer dass sein Schwert abermals tief in den steinernen Boden hineinfuhr und er die nächste halbe Minute damit beschäftigt war, es durch nervtötendes Auf-und-ab-Gewackel wieder aus dem Spalt zu lösen.
    Mara schossen bei dem Anblick des verzweifelten alten Gottes endgültig die Tränen in die Augen. Er wollte so sehr helfen und war doch nichts anderes als eine Witzfigur für den Feuerbringer.
    Lachend versengte Loge Heimdall den langen Bart, und als der hochschreckte, auch noch den Hosenboden.
    »He!«, schrie Mara wie von Sinnen und riss ihren Stab in die Höhe.
    Als sie spürte, dass ihr kein einziger Tropfen Wasser zur Verfügung stand, griff sie den Stab wütend mit beiden Händen und wollte genau so wie die Götter einfach auf den Feuerbringer einschlagen.
    »Litilvölva!«, hörte sie plötzlich eine Stimme durch das Donnern und Brausen rufen. Gleichzeitig griff sie jemand hart am Handgelenk und zog sie weg von dem Kampfgetümmel. Es war Loki, und er bugsierte Mara zu Sigyn, die gerade Maras Mutter zu sich geholt hatte.
    »Lass die Asen in ihrer kindlichen Raserei den Loge im Spiel halten. Ihr habt Wichtigeres zu tun!«, sprach er eindringlich. Dann streckte der Halbgott seine beiden Hände aus und machte eine Bewegung, als würde er ins Leere greifen. Von einem Augenblick auf den anderen wanden sich Odins Raben Hugin und Munin in seinen Fingern, doch Loki ließ nicht los. »Holt mir Freyja und ihren Vater. Sofort !«, befahl er mit einer Stimme die keinen Widerspruch duldete. Trotzdem war Mara erstaunt, dass die Raben, kaum freigelassen, tatsächlich taten, was Loki ihnen aufgetragen hatte. Das war sonst so gar nicht ihre Art. Aber vielleicht hatten auch sie endlich den Ernst der Situation erkannt.
    Sie flatterten hinüber zu den Göttern, und schon löste sich Freyja aus der Gruppe und kam zu ihnen herüber. Mara erkannte auch Njörðr, den Meeresgott, der leider nur ein kaum sichtbarer Schatten seiner selbst war. Zu seinem Namen hatte sie kaum etwas im Internet gefunden. Vermutlich, weil es einfach eine saublöde Idee war, eine Software oder ein Fischrestaurant nach einem Gott zu nennen, dessen Namen man kaum aussprechen konnte.
    Mara nickte Njörðr unsicher zu, denn sie wusste nicht, ob er sich nach der für ihn so langen Zeit noch an sie erinnerte. Doch der einstige Herr der Meere lächelte und deutete vielsagend auf den Bronzedelfin an ihrem Stab. Mara lächelte dankbar zurück.
    »Was willst du, Loki?«, fragte Freyja und es klang nicht so, als wären sie früher die besten Freunde gewesen.
    »Ich will gar nichts von dir, Versuchung der Vielen«, schnaubte Loki verächtlich. »Aber diese Völven brauchen deine Kraft.« Er wandte sich an den Schatten, der Njörðr war: »Und alles das, was du noch geben kannst, Fischfinger.«
    Der nickte grimmig und gab damit seine Zustimmung.
    Sigyn trat in die Mitte und hob ihre Holzschale. Stumm griff sie nach Maras Stab, nahm den Delfin herunter und legte ihn in die Schale. Dann stellte sie das Behältnis auf den Stab und ließ los. Erstaunlicherweise fiel die Schale nicht herab.
    Was genau passiert denn jetzt, Maramaus?
    Das weiß ich nicht genau, Mama. Ich denke, wir bündeln unsere Kräfte, und nenn mich nicht Maramaus.
    Entschuldige.
    Sigyn führte die Hände von Mara, Mama und Freyja an den Stab. Njörðrs durchsichtige Finger verschwanden in den Händen seiner Tochter, aber er ließ sich dadurch nicht ablenken. Dann sprach Sigyn:
    Ein Lied weiß ich, wenn Not mir ist
    Vor Lohe die Leute zu schützen.
    So wend ich die Winde, mach mir Wellen zu Willen.
    Woge, nicht wenig, erscheine.
    Den Rest verstand Mara auch mit Kopfstimme nicht, was schade war, da dies wohl der eigentliche Zauberspruch zu sein schien. Viel wichtiger war allerdings, dass sich die Schale nun mit Wasser füllte.
    Sigyn sah Freyja an, diese öffnete die Augen und fixierte die Schale. Sofort kam Wind auf, der aber von allen Seiten zu kommen schien und sich direkt in der Mitte unter der Schale sammelte. Mara schmeckte Salz auf den Lippen, als die Bö ihr durchs Gesicht strich. Die seltsame Seebrise hob die

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