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Marcel Proust fuer Boshafte

Marcel Proust fuer Boshafte

Titel: Marcel Proust fuer Boshafte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Proust
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gefallen lassen.«
    SZ 3, 400

    Gewisse Frauen von nicht sehr hohem Rang in ihrer Heimatprovinz, aber glänzend verheiratet, reich, hübsch, bei den Herzoginnen beliebt, waren für Paris, wo man wenig über genealogische Fragen orientiert ist, ein ausgezeichneter und eleganter Importartikel.
    SZ 3, 620

    Wir glauben ja in der Tat gern, das Geheimnis der Stärke und der privilegierte Sitz der Schönheit liege dort, wo wir ein gesundes und glückliches Leben führen. »Sie werden sehen, was für eine Luft man dort hat. Ich garantiere Ihnen, dort werden Sie atmen können!« Leider aber hängt das Atmenkönnen nicht allein von der Luft ab.
    JS 1, 267

    »Ich habe noch immer hier für Sie drei unglückselige, schrecklich kleine japanische Bäume. Als ich eine Verkaufsanzeige gelesen hatte, habe ich meinen Pseudo-Sekretär hingeschickt, um sie zu kaufen. Welche Enttäuschung, als ich sie sah. Doch sie werden sich trotzdem zu etwas Niedlichem entwickeln, sie sind so alt und so winzig. Es ist, als ob man den Mont-blanc am Horizont im Opernglas betrachtet und sich dabei sagt: er ist 4810 Meter hoch.«
    BzL, 274

    Denn in Combray war jemand, »den man nicht kannte«, ein ebensowenig glaubhaftes Wesen wie ein Gott der Mythologie.
    SZ 1, 85

    Pariser können in dieser Gegend auch für teures Geld kein Land erwerben, denn die bretonischen Bauern, die reich sind und von nichts leben, wollen immer nur kaufen und sich niemals von etwas trennen, sei es aus einem Vorurteil heraus, das durch sein ehrwürdiges Alter zur Tradition geworden ist, sei es auf Grund der Chimäre, diese Ländereien würden eines Tages einen fabelhaften Wert besitzen.
    JS 1, 277

    In Paris, wo ich ihn nur bei Abendgesellschaften sah, unbeweglich, in seinen Frack geschnürt, durch den Auftrieb seines Stolzes, den Aufschwung seiner Gefallsucht und das Feuerwerk seiner Konversation in der Vertikale gehalten, beachtete ich nicht, wie sehr er gealtert war.
    SZ 4, 383f.

    Das Badeleben enthob neue Bekanntschaften der drohenden Folgen für die Zukunft, die man in Paris hätte befürchten müssen. Männer der ersten Kreise, die ohne ihre Frauen nach Balbec gekommen waren, was alles sehr viel leichter machte, zeigten auf La Raspelière eine gewisse Zugänglichkeit und wurden so von Langweilern zu entzückenden Menschen.
    SZ 4, 655

    Als Jean und seine Mutter aus Éteuilles abreisten, ließ Monsieur große Sträuße von Weißdorn und Schneeballen für sie schneiden, die Madame Santeuil nicht zurückzuweisen wagte. Doch sobald der Onkel verschwunden war, warf sie
sie fort, da sie fand, man habe unterwegs bereits genug zu schleppen.
    JS 1, 225

    In Combray kannte man alles, was vorüberkam, Menschen wie Tiere, so gut, daß meine Tante, wenn sie zufällig einen Hund auf der Straße sah, »den sie nicht kannte«, unaufhörlich daran dachte und dieser unfaßbaren Tatsache ihre Induktionsgabe und ihre freien Stunden widmete.
    SZ 1, 86

    »In der Auvergne? Ja, wollen Sie sich denn von Flöhen und Wanzen auffressen lassen? Wohl bekomm's!«
    SZ 1, 277

    »Die Gegend gilt als häßlich, aber ich muß Ihnen sagen, sie mißfällt mir nicht, ich hasse ›malerische‹ Regionen.«
    SZ 1, 495

    Sonnenaufgänge gehören zu langen Eisenbahnfahrten wie hartgekochte Eier, illustrierte Zeitungen, Kartenspiele und Flüsse, auf denen Kähne sich abmühen, ohne vorwärtszukommen.
    SZ 2, 326f.

    Ein Franzose, der bei den Muselmanen wohnt, gewöhnt sich an die Sitten der Muselmanen, wenn er aber dort einen Franzosen trifft, findet er im gleichen Augenblick für dessen Beurteilung dennoch zur französischen Moralauffassung zurück.
    JS 2, 1069

    Sie gehörte zu den Menschen, die, da es ihnen eine geradezu körperliche Lust verschafft, zu behaupten, daß alles, was sich in ihrer Umgebung zuträgt, außergewöhnlich sei, es schließlich tatsächlich finden, ob es sich nun um politische
Ereignisse, um Dramen in der Gesellschaft oder um Veränderungen in der Temperatur und im Wechsel der Jahreszeiten – diese Ereignisse und Dramen des Landlebens – handelt.
    JS 1, 189f.

    Er haßte die Gegend, fand sie abscheulich und beglückwünschte sich, bedrückt wie er war, fast dazu, da er die Notwendigkeit, die uns drängt, Dinge zunächst zu lieben, die dennoch so schnell vergessen sind, sehr ermüdend fand.
    JS 1, 315

    Es soll in der Provinz Krämerfrauen geben, deren Gehirn wie ein enger Käfig brennende Begierden nach chic einschließt wie wilde Tiere. Der Briefträger bringt ihnen Le Gaulois . Die

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