Marco Polo Reisefuehrer Irland
bedeutendsten Marienwallfahrtsorte, nachdem sich 1879 die Jungfrau Maria 15 Gläubigen gezeigt und die Gegend in strahlendes Licht getaucht haben soll. Heute besitzt Knock nicht nur eine große Basilika, sondern auch einen internationalen Flughafen (Knock Airport).
LITERATUR
Die Iren erzählen nicht nur gerne Geschichten, sie sind auch Meister darin, sie aufs Papier zu bringen. Irland als das Land der Dichter und Schriftsteller hat schon vier Literaturnobelpreisträger hervorgebracht: William Butler Yeats erhielt den Nobelpreis im Jahr 1923, Bernard Shaw 1925, Samuel Beckett 1969 und Seamus Heaney 1995. Andere irische Schriftsteller sind nicht weniger bekannt: Jonathan Swift, Sean O’Casey, Oscar Wilde, Brendan Behan, Flann O’Brien und James Joyce. Letzterer ist mit seinem 1918 veröffentlichten Dublin-Roman „Ulysses” berühmt geworden, der bis heute als bahnbrechend für die moderne Literatur gilt. Gegenwärtig sammeln Anne Enright, John Banville und Colum McCann höchste Literaturpreise. Irische Romane und Dramen sind von Idealismus und Humanität geprägt, stilistisch liegt die Bandbreite zwischen einfühlsamer Poesie und teilweise subtiler Satire.
MOORE
Ein Geruch von Torf liegt über den irischen Dörfern, aufsteigend aus den Mooren und Feuern. Noch zu Anfang des 19. Jhs. waren 15 Prozent der Inselfläche mit Torfmooren, bogs genannt, bedeckt. Neben dem industriellen Abbau durch die 1946 gegründete Bord na Mona , die Torfkraftwerke betreibt, wird traditionell von Hand gestochen. Viele Gebiete stehen mittlerweile unter Naturschutz, auch jene des 7 m tiefen und 10 000 Jahre alten Clara Bog in der Grafschaft Offaly.
MUSIK
Die Iren sind nicht nur große Geschichtenerzähler, sondern auch virtuose Musikanten. Tradtitionelle Instrumente sind Akkordeon, Blechflöte, Geige (fiddle) , Bodhrán-Trommel, Violine, Querflöte und uilleann pipe , die irische Variante des Dudelsacks. Musiker treffen sich zu Sessions, in Irland auch seisiun genannt, bei denen ausgelassen gesungen, getanzt und musiziert wird. Legendären Status genießt die 1962 gegründete Band „The Dubliners”, im selben Jahr schlossen sich fünf Musiker zur bis heute erfolgreichen Folkband „The Chieftains” zusammen. Seit 1976 gibt die Dubliner Rockband „U2” mit dem Leadsänger Bono in der irischen Popmusik den Ton an. Weltweit verehrt wird der aus Belfast stammende Jazz-, Blues- und Countrysänger Van Morrison. Bob Geldorf mit den „Boomtown Rats”, die Folk-Punk-Band „The Pogues”, die Sängerinnen Sinéad O’Connor und Enya haben neben den Boybands „Boyzone” und „Westlife” die moderne Musikszene der Insel geprägt.
NATIONALPARKS
In den sechs Nationalparks, die vom „National Parks and Wildlife Service” (NPWS) verwaltet werden, sind viele seltene Tiere zu Hause, u. a. ausgewilderte Steinadler, sowie die größte Rotwildherde Irlands. Neben dem Killarney National Park, dem Connemara National Park, dem Ballycroy National Park, dem Burren National Park und dem Wicklow Mountains National Park ist der Glenveagh National Park ( www.glenveaghnationalpark.ie ) mit seinen Mooren, Seen und Wäldern auf über 160 km² Fläche der größte und auch reizvollste Nationalpark des Landes. Er liegt in den Derryveagh Mountains im County Donegal. 1983 vermachte sein damaliger Besitzer McIlhenny dem irischen Staat die wunderschöne Seen- und Berglandschaft, die zum Wandern einlädt. Das Besucherzentrum des frei zugänglichen Parks liegt am Nordende des Lough Veagh.
NORDIRLANDKONFLIKT
Die Wurzeln des Konflikts reichen bis ins 12. Jh. zurück, als Großbritannien begann, Irland zu erobern. Nach Jahrhunderten der Rechtlosigkeit und Unterdrückung, in denen protestantische englische Siedler die katholisch geprägten Iren verdrängten, kämpfte nach dem Ersten Weltkrieg die IRA (Irish Republican Army) gegen die britische Besatzung. Mit dem Ergebnis, dass Irland seit 1921 geteilt ist: in die eigenständige Republik Irland mit der Hauptstadt Dublin und in Nordirland (Hauptstadt: Belfast), das weiterhin zu Großbritannien gehört. Doch der innere Konflikt in Nordirland blieb bestehen: Katholische Nationalisten fühlen sich bis heute von der protestantischen Mehrheit unterdrückt und wollen sich mit der Republik Irland vereinigen, protestantische Unionisten möchten dagegen Teil des United Kingdom bleiben. 1969 eskalierte der Konflikt, in der nordirischen Stadt Derry lieferten sich Protestanten und Katholiken Straßenschlachten. Insbesondere
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