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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Halsabschneider, zusammengetan habe?«
    »Genau das, Rock!«
    Freemans Faust wischte durch die Luft. »Nennen wir‘s einen Irrtum. Ich hielt ihn für einen Ehrenmann.«
    »Das ist doch wohl nicht gut möglich!«
    »Warum nicht?« Freemans Augen blickten mich herausfordernd an. »Wenn alles in einen Topf geschmissen wird, Widerstandskämpfer, Guerillas und dann dieses Gelichter vom Schlage Brohons, und du greifst mit verbundenen Augen hinein, weil du ganz einfach das große Los ziehen mußt – dann sollte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn dir nicht mal ein Fehlgriff unterlaufen sollte!«
    Ich spürte auf einmal, daß ich zu lange fort gewesen war; ich konnte nicht mehr mitreden: mein Wissen war lückenhaft geworden.
    »Also«, fragte ich an Stelle jeden Widerspruchs, »wie war die Sache mit dem großen Los?«
    Freemans Miene hellte sich auf. »Wie du siehst, habe ich eine Niete gezogen.« Sein schmaler Mund krümmte sich zu einem Lächeln. »Aber wenn ich mich nicht voll und ganz in dir täusche, Mark, Commander , dann werde ich Gelegenheit haben, noch ein zweites Mal in den Topf zu langen.«
    In normalen Zeiten hätte man Rockwell Freemans Lebenslauf einen ungewöhnlichen genannt. Für mich spiegelte er lediglich die Zeit, in der wir lebten.
    Die Machtergreifung des Generals beendete Freemans unbeschwerte Fluglehrerkarriere. Aber seine unorthodoxen Flugkünste wurden auch weiterhin benötigt: die Strategische Raumflotte übernahm ihn. Vielleicht sei sein Protest ein wenig spät gekommen, meinte er, aber anfangs habe er noch geglaubt, solange er nur seine Arbeit täte, könne er sich aus dem ganzen politischen Klüngelkram heraushalten.
    Und nun machte er einen schiefen Mund und gestand ein: »Vielleicht wäre mir das sogar gelungen – vorausgesetzt, ich wäre blind und taub gewesen und zudem ein kompletter Idiot!«
    »Und wann«, fragte ich, »faßtest du den Entschluß, da nicht mehr mitzumachen?«
    Mit diesem Entschluß, erfuhr ich, hatte er sich lange getragen. Aber es mußten erst einige Faktoren zusammenkommen, bevor er sich verwirklichen ließ. So mußte sich Freeman unter anderem des Mitwirkens seiner beiden Untergebenen – Navigator und Mechaniker – versichern.
    »Dann war da noch eins«, sagte Rockwell Freeman. »Ich wollte nicht einfach abhauen. Wenn ich schon Kopf und Kragen mit meiner Flucht riskierte, dann nur, um zu kämpfen. Als man mich zur Jagd auf Major Brohons zwei Zerstörer ansetzte, da glaubte ich, in ihm den gesuchten Verbündeten gefunden zu haben. Statt ihn zu vernichten, als es mir möglich war, tat ich mich mit ihm zusammen. Erst als es für mich kein Zurück mehr gab, durchschaute ich ihn. Er war nie ein Mann des Widerstandes gewesen. Hier auf ASTROSTAT war es wirklich nicht mehr zu übersehen.«
    »Es hat ihn das Leben gekostet«, bemerkte ich nüchtern.
    Rockwell Freeman ließ den Whisky im Glase kreisen. »Ihm wirst du keine Träne nachweinen, Mark. Anders verhält es sich mit seinen Leuten. Wenn man sie richtig anfaßt, sind sie gar nicht mal übel.«
    »Du meinst, wir sollen sie laufenlassen?«
    »Ich meine«, sagte Rockwell Freeman trocken, »du könntest, wenn du über den Konvoi QR 206 herfällst, durchaus noch ein paar kampfstarke Schiffe an deiner Seite brauchen, Commander. Sag den Jungs, daß du dich für ihre Amnestie verbürgst, und sie werden für dich durchs Feuer gehen. Oder willst du hier auf deiner vergessenen Station Däumchen drehen und alles auf der Welt vergessen?«
    In diesem Sinne sprach Rockwell Freeman noch eine ganze Weile weiter.
    Ich ließ ihn reden, aber ich hörte kaum noch hin. Auf einmal war ich wieder ganz der alte – von den Sternen zurückgekehrt zu den schnellen Entschlüssen.
    »Augenblick!« unterbrach ich ihn. »Du sagtest da etwas von einem Konvoi.«
    »Konvoi QR 206«, bestätigte er. »Darauf komme ich noch zurück. Erst will ich dein Wort haben, daß du mit Brohons Jungs gnädig umgehst.«
    »Darüber reden wir«, beharrte ich, »sobald ich weiß, was es mit diesem Konvoi auf sich hat!«
    Der Konvoi mit der Nummer QR 206, so holte ich nach und nach aus Captain Freeman heraus, war mit ein Anlaß, daß er sich mit Major Brohon verbündet hatte. Die Art und Weise, wie dieser Konvoi auf der Venus zusammengestellt wurde, sowie die übergroße Anzahl an bewaffneten Geleitschiffen, die nach und nach über den Towns zusammengezogen wurden, hatten Freeman zu der Überzeugung gebracht, daß im Zusammenhang mit der Verhärtung der Fronten

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