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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Menschen dazu treibt, einen Himmel nach dem anderen aufzustoßen; ich weiß nur eines: Nähme man dem Menschen die Erde, von der er stammt, er müßte verkümmern auf seinen zu kunstvollen Oasen gestalteten Sternen.
    Erst nach und nach nahm ich die Einzelheiten meiner Umgebung auf.
    Auf dem Tempelhofer Feld herrschte Hochbetrieb. Nah- und Ferntransporter starteten und landeten, Helikopter huschten von einer Rampe zur anderen, um die kirchturmhohe Tanksäule drängte sich ein halbes Dutzend Taurus-Zerstörer. Nicht ohne ein Gefühl der Beklemmung erkannte ich, nur einige hundert Meter von mir entfernt, ein Kurierschiff der Mao-Klasse sowie zwei Zerstörer vom Drachen-Typ mit den flammend roten gekrümmten Mongolenschwertern der VOR. Durch ein fahrbares Gerüst den Blicken halb entzogen, leuchtete noch ein weiterer gelber Rumpf zu mir herüber: ein Schwerer Kreuzer der neuen Ho-Tschi-Minh-Klasse. Sonderbar: noch immer reagierte ich auf den Anblick des VOR-Emblemes mit Erschrecken und Unbehagen. Mein Aufenthalt in Peking im vergangenen Jahr war zu kurz und flüchtig gewesen, um diesen Instinkt vollends abzubauen. Der Vorhang zu jener zugleich furchteinflößenden wie faszinierenden Welt, die sich für uns Unionisten mit dem Begriff Asien verband, war nur angehoben worden, nicht wirklich gelüftet. Ich entsann mich jenes empfindsamen Mannes mittleren Alters, der den Duft von Rosen und den Gesang der Nachtigallen liebte – und der dennoch fast ebensoviel an zerstörerischer Macht in seinen Händen vereinigte wie der General aus Texas.
    Mehrere Wagen auf leise zischenden Luftkissen schwebten heran; eine junge Frau in der dunkelblauen, strengen Uniform einer Flugdienstleiterin im Offiziersrang reichte mir die Hand.
    »Willkommen in Berlin, Commander Brandis!«
    Es fiel schwer, sich damit abzufinden, daß all dies Wirklichkeit war.
    Ich fürchte, mein Lächeln geriet ein wenig daneben. »Wir wären gern früher gekommen.«
    »Und wir hätten Sie gern schon früher begrüßt, Commander.«
    Captain Monnier enthob mich der Notwendigkeit, die Konversation weiterzuführen. Er kam heran, zwinkerte ein wenig mit den Augen und bemerkte fröhlich: »Leider befanden wir uns fast die ganze Zeit über am Arsch der Welt.«
    Die Flugdienstleiterin tat, als verstünde sie ihn nicht; lediglich ihre Lippen zuckten ein wenig.
    Die Wagen, sagte sie, würden uns ins Hotel bringen. Zuvor jedoch bäten mich einige Herren der Abwehr um eine Unterredung. Am späten Nachmittag würde ich dann auf Schloß Sanssouci vom Präsidenten erwartet.
    Rings um die Najade waren Posten aufgestellt. Die Besatzung ging gerade von Bord. Ich nahm mir vor, für sie ein gutes Wort bei den Herren von der Abwehr einzulegen. Vom Inhalt der Chromkiste hatten sie möglicherweise nicht einmal etwas gewußt. Auf mich jedenfalls machten sie den Eindruck von einfachen, biederen Astronauten, die in ihrem Beruf aufgingen. Vorerst mußten sie den Weg in die Gefangenschaft antreten.
    »Sir«, sagte die Flugdienstleiterin mit ihrem betörenden Lächeln, »Ihr Wagen wartet!«
    Ich bat sie um noch etwas Geduld und dankte allen meinen Besatzungen. An Lieutenant Bandini gewandt, fügte ich hinzu, er und seine Kameraden hätten nichts zu befürchten; es könnte nicht den geringsten Zweifel geben, daß mein Amnestie-Versprechen von den zuständigen Behörden der Freien Regierung eingelöst werden würde. Immerhin hatten sie Europa einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Anschließend erklärte ich den taktischen Raumkampfverband Guerilla für aufgelöst.
    In der Tat wurden am darauffolgenden Tag sowohl Z 207 als auch der Schwere Kreuzer Wotan anderen bestehenden Formationen der regulären Raumflotte zugeteilt. Die Kommandanten beider Schiffe machten in der Folgezeit noch wiederholte Male von sich reden.
    Inzwischen war auch die Militärpolizei aufgekreuzt.
    Bevor sie Lieutenant Ibaka abführte, reichte ich ihm die Hand. »Seien Sie versichert, Lieutenant, daß ich auch weiterhin Ihr Freund bleibe!«
    »Ich habe nie daran gezweifelt, Sir.«
    »Lassen Sie es mich wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann. Solange es in meiner Macht steht, werde ich es gern erledigen.«
    »Danke, Sir.«
    »Und machen Sie sich nicht zu viele Gedanken wegen der Verhandlung! Überlassen Sie die Strategie ruhig Ihrem Verteidiger! Er wird wissen, wie er diese Sache anzufassen hat.«
    »Selbstverständlich, Sir. Etwas anderes wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Wozu sind Anwälte denn da?«
    »Also – auf

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