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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Solange sich auf den Radarschirmen nichts Beunruhigendes abzeichnete, konnte ich meinen Besatzungen getrost etwas Ruhe gönnen.
    Als ich aufschreckte, hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht geschlafen zu haben. Auf einmal war ich hellwach. In Wirklichkeit, so belehrte mich ein Blick auf die Uhr, hatte ich sehr wohl geschlafen. Über vier Stunden waren vergangen, seitdem ich den Alarmzustand aufgehoben und mich in meine Kabine zurückgezogen hatte.
    Irgend etwas, spürte ich, hatte sich verändert. In der gewohnten Ordnung war ein Wandel eingetreten.
    Aber was? Lieutenant Ibaka, der Captain Monnier mittlerweile abgelöst haben mußte, war ein erfahrener und zuverlässiger Wachhabender. Im Falle einer Gefahr wäre ich der erste gewesen, den er geweckt hätte.
    Als ich aufstand, fühlte ich, daß das sanfte Vibrieren aufgehört hatte.
    Das Triebwerk arbeitete nicht mehr.
    Delta VII trieb schwerelos im Raum dahin, ohne daß ich benachrichtigt worden war. So rasch ich konnte, eilte ich ins Cockpit. Es war leer.
    »Lieutenant Ibaka!« Ich riß die Tür zum zweiten Ruheraum auf. Captain Monnier und Lieutenant Stroganow fuhren von ihren Kojen auf.
    »Ist etwas passiert, Sir?«
    »Das versuche ich gerade festzustellen. Ich vermisse den wachhabenden Offizier!«
    »Lieutenant Ibaka?« Captain Monnier war bereits auf den Beinen. »Vielleicht geht er seinen Kontrollgang durchs Schiff, Sir.«
    »Seit wann stoppt er zu diesem Zweck das Triebwerk, Captain?«
    »Entschuldigung, Sir!« bemerkte in diesem Augenblick Lieutenant Stroganow, während er zugleich an mir vorüber durch eines der Cockpitfenster blickte. »Ihre Frage sollte korrekterweise lauten: Seit wann stoppt er zu diesem Zweck den ganzen Verband?«
    »Was?«
    »SK Wotan bittet Sie gerade mittels Blinkspruch um Aufklärung, Sir!«
    Ich fuhr herum. Es war bisher meiner Aufmerksamkeit entgangen. Die anderen Schiffe des Verbandes hatten ihre Reise gleichfalls unterbrochen. Der Morsescheinwerfer der Wotan blinzelte aufgeregt.
    Z 207 schwebte eine knappe Meile achteraus. Sein Cockpit gleißte unruhig in der Sonne.
    Wo aber steckte die Najade?
    Als ich auf diese Frage die Antwort fand, weil auf einmal dröhnend Bordwand gegen Bordwand stieß, wußte ich auf einmal – und dieses Wissen durchzuckte mich siedendheiß –, was das alles zu bedeuten hatte. Lieutenant Ibaka hatte in seiner Eigenschaft als wachhabender Offizier den Verband gestoppt, um bei der Najade längsseits zu gehen.
    »Sir, was darf ich der Wotan für eine Antwort geben?« Lieutenant Stroganow blickte mich fragend an.
    »Antworten Sie ... ach, antworten Sie doch, was Sie wollen! Irgend etwas wird Ihnen schon einfallen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Ich griff bereits nach meiner Kombination. »Captain Monnier!«
    »Sir!«
    »Machen Sie sich fertig! Sie gehen mit mir.«
    »Gehen? Wohin, Sir?«
    »Wohin wohl? Unseren Bord-Ing. zur Vernunft bringen – sofern es dazu nicht bereits zu spät ist!«
    An dieser Entwicklung der Dinge fühlte ich mich nicht völlig unschuldig. Ich hätte Lieutenant Ibakas verzweifelten Zustand in Betracht ziehen müssen, bevor ich die Wachen einteilte.
    »Sie meinen ... er könnte ...«
    »Ich meine überhaupt nichts, Captain«, sagte ich noch, bevor ich das Helmvisier einrasten ließ, »ich addiere lediglich die Tatsachen. Vergessen Sie Ihre Waffe nicht! Lieutenant Ibaka hat möglicherweise den Verstand verloren; auf jeden Fall ist er gefährlich.«
    Aufregung und Eile kamen zu spät, wenn auch meine auf Lieutenant Ibaka persönlich bezogenen Befürchtungen völlig unbegründet waren. Er war weder verrückt, noch hatte er die Absicht, uns gegenüber den wilden Mann zu spielen. Im Gegenteil: er war ruhig und gefaßt. Andererseits hatte er bereits ausgeführt, weshalb er an Bord der Najade gekommen war. Als ich zu ihm trat, hielt er noch die Laser-Pistole in der Hand, mit der er Kommissar Goltz erschossen hatte.
    »Ich habe gedacht, Sir«, sagte Lieutenant Ibaka, »es würde mir helfen. Ich habe gedacht, ich müßte es tun, um nachts wieder schlafen zu können.«
    Captain Monnier hatte sich über den Kommissar gebeugt. Als er sich aufrichtete, schüttelte er mit aufeinandergepreßten Lippen den Kopf. »Er ist tot, Sir.«
    »Sie wissen, was Sie erwartet, Lieutenant?« fragte ich, während ich gleichzeitig meine Hand ausstreckte.
    Lieutenant Ibaka nickte. Früher war es mir ein leichtes gewesen, in seiner Miene zu lesen; nun jedoch wirkte sein Gesicht auf mich wie eine schwarze, undurchdringliche

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