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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Tisch. »Und was schließen Sie aus dieser Tatsache, Mr. Bor?«
    »Ich würde sagen: Die Produktion ist im größten Stil geplant.« Bor ließ seine Aufzeichnungen sinken. »Aber das ist eine reine Hypothese.«
    »Und wie«, fragte Harris, »steht es um die Lebensdauer dieser Geschöpfe?«
    Bor schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Sir. Das weiß bis jetzt niemand – wahrscheinlich nicht einmal der General.«
    »Danke.« Harris‘ Nicken zeigte an, daß Bor sich wieder setzen durfte. »Mr. Manescu!«
    »Sir!«
    »Wieweit ist man in der Entwicklung geeigneter Abwehrmaßnahmen?«
    Das Gesicht des Ministers nahm jenen schwermütigen Ausdruck an, der bei ihm ernsthafte Besorgnis signalisierte. »Ich fürchte, Sir, ich muß Sie enttäuschen.«
    »Keine Vorreden, Mr. Manescu! Ich weiß, daß es eines Wunders bedarf, um uns zu retten. Ich benötige keine Redensarten, sondern Gewißheit.«
    »Ich verstehe, Sir.« Manescu seufzte. »Sir, die Antwort auf Ihre Frage muß lauten: Es gibt keine Abwehrmaßnahmen – sieht man von einem Präventivschlag ab.«
    Der Präsident blieb einige Sekunden lang stumm. Als er dann wieder das Wort ergriff, war sein Gesicht gleichsam eingefroren. »Das, meine Herren, ist nicht gerade viel.«
    Anton Bor hob die Hand. »Wenn ich vielleicht noch etwas dazu bemerken darf, Sir –«
    »Bitte, Mr. Bor!«
    »Es ist nur eine Überlegung, Sir, und einstweilen sehe ich nicht den geringsten Weg zu ihrer Verwirklichung. Aber aufgrund dessen, was Commander Brandis in Erfahrung bringen konnte, kommt es bei dieser Gehirnmasse auf absolute Reinheit des Materials an. Das bedeutet: bereits einige in die Produktion eingeschleuste Gramm mit – nun, sagen wir – generalsfeindlichen Erfahrungswerten könnten die gesamte Produktion auf den Kopf stellen. Dann würde der General seine eigenen Feinde züchten.«
    Der Präsident war nachdenklich geworden. Ich sah, daß er sich Notizen machte. Dann fragte er: »Und wie, Mr. Bor, stellen Sie sich eine Verwirklichung Ihres Planes vor?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sir.«
    »Danke, Mr. Bor.«
    Harris‘ Augen richteten sich wieder auf den Minister. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, Mr. Manescu, wenn Sie Mr. Bors Vorschlag auf seine Realisierbarkeit hin prüfen ließen.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Sprechen Sie ruhig mit Ihren VOR-Kollegen! Wir sitzen in einem Boot.«
    »Genau das, Sir, wollte ich soeben anregen. Ich weiß, daß man sich in Peking, was dieses Problem angeht, bereits an die Arbeit gemacht hat – aber letztlich geht es den Asiaten nicht anders als uns: sie wissen einfach nicht, wo sie den Hebel ansetzen sollen. Allerdings, Sir, möchte ich Sie bitten, in Erwägung zu ziehen, daß Ministerpräsident Tschou Fang-Wu sich bereits heute mit einer immer stärker werdenden Opposition herumschlagen muß, die den Präventivschlag fordert. Die Folge, Sir, wäre unvorstellbar.«
    Der Minister verbarg sein Entsetzen hinter einer Floskel. In Wirklichkeit war alles vorstellbar, sogar der Untergang des Planeten Erde. Vielleicht würde eine Handvoll Asiaten den kosmoglobalen Krieg überleben – von Europa jedoch würde nichts übrigbleiben, nicht einmal eine Erinnerung.
    Ich hatte geglaubt, den Ernst der Lage mittlerweile begriffen zu haben. Nun jedoch mußte ich einsehen, daß ich fortwährend dazu geneigt hatte, ihn zu unterschätzen. So oder so war das Schicksal der Freien EAAU bereits besiegelt. Alles, was ihr an Freiheit verblieb, war die Wahl der Art ihres Unterganges. Wie immer sie sich entschied, ob für das Kalte Licht des kosmoglobalen Krieges oder für ein letztes verzweifeltes Schützengefecht mit dem Homo Factus: ihre Tage waren gezählt.
    Die Konferenz endete, wie der Präsident vorausgesagt hatte, ohne befriedigendes Ergebnis.
    Als auch ich mich zurückziehen wollte, winkte mich Harris zu sich heran. »Sie haben sich überzeugen können, Brandis: Es sieht nicht gerade rosig für uns aus.«
    »Sir, aus jeder verzweifelten Situation gibt es irgendwo einen Ausweg. Man muß ihn nur finden.«
    Harris reichte mir die Hand. »Nun, Sie haben für unsere Sache bereits mehr als genug getan, Commander. Überlassen Sie es dem Geheimdienst und den Wissenschaftlern, einen solchen Ausweg zu finden. Sie jedenfalls ruhen sich jetzt erst einmal ordentlich aus!«
    »Heißt das, Sir«, fragte ich erschrocken, »ich bekomme keine neue Aufgabe?«
    Zum erstenmal an diesem Tag schwebte so etwas wie ein Lächeln um Harris‘ Mundwinkel. »Ihre neue Aufgabe, Brandis, besteht aus genau

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