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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Lieutenants sowie Captain Danielson und sein Navigator Horstmann hatten dieses Schicksal bereits erlitten. Sie standen mit erhobenen Händen im Gang, die Gesichter zur Wand gedreht, die Beine gespreizt und abgewinkelt. Bei Stroganow schien das Entwaffnen einige Mühe bereitet zu haben; er blutete aus einer großen Platzwunde über dem linken Auge. Er konnte von Glück reden, schoß es mir durch den Sinn, daß er überhaupt noch am Leben war – wenn sich der geringfügige Aufschub, den man sich mittels unbedingten Gehorsams einhandelte, überhaupt als Glück bezeichnen ließ. Uns hätte kaum Schlimmeres widerfahren können, allenfalls dem General persönlich in die Hände zu fallen.
    Captain Monniers Zorn sprang auf mich über.
    Und alles nur, weil einer von uns den Wachdienst nicht ernst genug genommen hatte!
    In der Hoffnung, wenigstens einmal im Leben mit Blicken töten zu können, hielt ich Ausschau nach dem Übeltäter. Sergeant Achmed Kemal war nirgendwo zu sehen.
    »Major Brohon«, dröhnte die derbe Stimme wieder, »ich schlage vor, wir treiben den ganzen Verein zunächst einmal in der Messe zusammen. Vielleicht gibt es ja noch einige Unklarheiten mit diesem Superschiff.«
    Major Brohon : der Name sagte mir nichts. Vielleicht war er richtig, vielleicht auch nicht; möglicherweise stimmte sogar der Dienstrang. Alles das war ohne Bedeutung. Major Brohon und seine Männer waren weder Schlitzaugen, wie Captain Danielson sich auszudrücken beliebte, noch gehörte sie einer regulären Einheit der EAAU an. Vor ein paar Monaten noch, gewiß: da waren sie Soldaten gewesen; den ungepflegten Uniformen nach, die sie noch trugen, hatten sie zu Colonel Larriands Division Venus gehört.
    Andererseits unterstanden sie weder dem organisierten Widerstand, noch waren sie Freischärler auf eigene Faust. Für das, was sie waren, gibt es seit altersher viele Bezeichnungen: Abtrünnige, Deserteure, Marodeure, Plünderer, Soldateska. Aber man konnte es noch treffender formulieren: Major Brohon und seine Leute waren Piraten.
    »Brohon!« sagte neben mir Captain Monnier plötzlich laut und vernehmlich. »Ich habe einmal einen Brohon gekannt – aber der war weder Major noch sonst ein Schwein!«
    Das war vorerst das letzte, was er sagte, denn ein Gewehrkolben traf ihn mitten ins Gesicht. Unmittelbar nach diesem Zwischenfall wurden wir in die Messe getrieben, wobei ich Captain Monnier von der linken, Lieutenant Stroganow von der rechten Seite stützte.
    Der Weg dorthin führte an der offenen Tür zum Radarraum vorüber. Ich warf einen Blick hinein, und mein Zorn verrauchte.
    Was immer Sergeant Kemal sich zu Schulden kommen lassen hatte, als er die Annäherung der drei fremden Schiffe übersah oder zu melden unterließ: er hatte dafür bezahlt. Vielleicht hatte er geglaubt, er könnte es in letzter Sekunde noch wiedergutmachen, als er angesichts der bewaffneten Eindringlinge zur Pistole griff. Sie hatten ihn – anders kann man es kaum ausdrücken – förmlich in Stücke geschossen.
    »Haben Sie ihn gesehen, Sir?« murmelte Lieutenant Stroganow.
    »Ja«, erwiderte ich.
    »Ich wollte«, sagte Lieutenant Stroganow, »ich könnte es diesen Banditen heimzahlen!«
    »Ja«, antwortete ich. »Ich glaube, das wollen wir alle.«
    »Maul halten!« dröhnte die derbe Stimme von vorhin – und plötzlich erkannte ich sie.
    Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wem sie gehörte. Oft genug in vergangenen Tagen hatte ich mit ihrem Besitzer an einem Tisch gesessen, nächtelang mit ihm diskutiert: über flugtechnische Probleme, Politik und Frauen. Allerdings: nie hatte ich davon gehört, daß Captain Rockwell Freeman, seines Zeichens Fluglehrer bei der VEGA, übergewechselt war zur Strategischen Raumflotte.
    Nun, dachte ich, dafür mag es eine Menge Erklärungen geben. Seit der Machtergreifung gibt es ja sowieso keine zivile Raumfahrt mehr.
    Dies zu erfahren hätte mich in keiner Weise überrascht oder gar bestürzt.
    Überrascht und bestürzt war ich aus einem völlig anderen Grund. Ich hatte Rockwell Freeman stets für einen anständigen Menschen gehalten, der nie auch nur der geringsten Gemeinheit fähig war. Nun jedoch mußte ich ihn unter diesem Raubgesindel wiedertreffen.
    Von Menschen enttäuscht zu werden ist etwas, woran man sich gewöhnen muß. Und dennoch ist es stets aufs neue hart und schmerzhaft, den Verrat eines Freundes zu erleben.
    Da ich schon einmal am Philosophieren bin: Für mich, Commander (VEGA) Mark Brandis, hielt

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