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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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dieser Tag freilich noch eine zusätzliche Erfahrung bereit. Ich mußte die demütigende Lehre hinnehmen, daß man über andere Menschen nie voreilig den Stab brechen soll.
    Major Brohon betrat die Messe: ein mittelgroßer, gut aussehender Mann, der sich infolge seiner körperlichen Gepflegtheit deutlich von seinem Piratenvolk unterschied. Sein Blick richtete sich auf mich. »Sind Sie der Commander von Delta VII?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Sie werden uns noch einige technische Informationen liefern müssen – Sie oder Ihr Pilot.«
    Er sagte es fast beiläufig, dennoch spürte ich, waren alle Entscheidungen bereits gefallen; an unserem Urteil gab es nichts mehr abzuändern. Er wollte sich abwenden und weitergehen.
    »Einen Augenblick!«
    Später ließ ich mir sagen, daß meine Stimme nie hochmütiger geklungen hatte als bei diesen Worten: hochmütig, steif und distanziert.
    »Darf ich fragen, mit welchem Recht Sie diese Informationen uns abverlangen?«
    Nur einen Atemzug lang war Major Brohon irritiert. Dann lächelte er. »Recht, Commander, ist seit jeher eine Frage der Macht. Nun, ich habe die Macht. Wollen Sie noch immer wissen, was mich zu meinen Fragen berechtigt?«
    Er wandte sich ab, winkte drei seiner Männer herbei – offenbar eine komplette Schiffsbesatzung –, sagte: »Ich brauche von Delta VII das Bordbuch!«
    Und während diese drei Männer davoneilten, trat er, mit dem Rücken zu uns, vor eines der Bulleyes. Er wirkte abwesend.
    Mit jedem anderen an seiner Stelle hätte man vielleicht noch diskutieren können – selbst wenn zum Schluß nichts dabei herausgekommen wäre. Major Brohon allerdings war Argumenten nicht zugänglich. Es ist schwer zu sagen, wofür er sich hielt – auf jeden Fall nicht für den verkommenen Desperado, der er war. In lange zurückliegenden Jahrhunderten mochten so die Morgans und Drakes aufgetreten sein: gewissenlose Mörder der Meere, die es gleichwohl nicht ertrugen, mit dem übrigen Piratengesindel in einem Atemzuge genannt zu werden.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, daß Lieutenant Ibaka sich an mir vorüberzuschieben begann.
    Es war ein selbstmörderisches Unterfangen. Auch ich hatte die Chancen bereits überschlagen – und für schlecht befunden. Noch immer waren drei Laser-Karabiner auf uns gerichtet. Captain Rockwell Freeman war mit zwei Männern zum Schutze des Majors in der Messe zurückgeblieben. Vergebens versuchte ich in Freemans narbenreichem Boxergesicht zu lesen; ich entdeckte darin weder Anzeichen von Scham und Reue oder gar von Bestürzung über die Art und Weise unseres Zusammentreffens. Freeman sah beharrlich über mich hinweg. Dennoch, dessen war ich sicher, entging ihm nicht das mindeste.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Lieutenant!« sagte ich leise. »Es hat doch keinen Sinn.«
    Geschah es kraft meiner Autorität, oder hatte mein Bordingenieur das Hoffnungslose eines Überraschungsangriffs auf Major Brohon mittlerweile selbst erkannt: auf jeden Fall blieb Lieutenant Ibaka stehen.
    In diesem Augenblick sprach Freeman mich an. »Warum hältst du ihn zurück, Mark?«
    Seine hellblauen Augen, die an die Gewässer rings um Neuseeland erinnerten, woher er stammte, waren plötzlich voll auf mich gerichtet. Falls er sich vorgenommen hatte, mich zu überrumpeln, so war es ihm gelungen.
    Eine Weile lang wußte ich nicht, was sich darauf erwidern ließ. Schließlich brachte ich hervor: »Warum hältst eigentlich du ihn zurück, Rock?«
    »Ich – ihn zurückhalten?«
    Freemans Verhalten gab mir Rätsel auf. Noch immer verstand ich nicht, worauf er hinauswollte. »Mark, deine Andeutung ist geradezu beleidigend.«
    Rockwell Freeman hatte auf einmal ein spöttisches Glitzern in den Augen, als er den Karabiner sinken ließ. Die beiden ehemaligen Soldaten, die neben ihm standen, taten es ihm nach.
    »Es kommt nicht auf den Tag an«, fuhr Freeman fort, »aber irgendwann gibst du mir dafür einen aus. Ich nehme an, du wirst es nicht ungern tun.«
    Major Brohon war herumgefahren. »Was soll das Geschwätz? Freeman, was nehmen Sie sich in meiner Gegenwart heraus?«
    Erst als ich in Major Brohons Antlitz die unverkennbaren Anzeichen der Angst gewahrte, begriff ich, daß Captain Rockwell Freeman mit seinen beiden Männern gewissermaßen die Fronten gewechselt hatte und nunmehr auf unserer Seite stand.
    »Also gut!« sagte ich zu Lieutenant Ibaka. »Führen Sie zu Ende, was Sie sich vorgenommen haben! Nehmen Sie ihm die Waffe ab!«
    Lieutenant Ibaka stieß einen langen

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