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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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die geeignet ist, in ziemlich exakt kalkulierbarem räumlichen Ausmaß den natürlichen Sauerstoffgehalt der Luft an sich zu reißen und vorübergehend zu binden.«
    Er überlegte. »Was wissen Sie noch über dieses Werk?«
    »Nun«, sagte Brandis, »das Werk gehört zu den bestgeschützten Industrieanlagen des Generals überhaupt. Allein für seine Absicherung gegen einen eventuellen Angriff aus dem Raum befinden sich ständig drei Geschwader der Strategischen Raumflotte im Einsatz. Praktisch ist es unangreifbar.«
    »Aber Sie, Brandis, sind dafür, daß wir es trotzdem angreifen?«
    »Ja«, sagte Brandis. »Ich bin der Ansicht, daß man es versuchen muß, Sir.«
    Harris blieb eine Minute lang stumm, dann sagte er: »Verstehen Sie mich recht, Brandis. Ich lehne das, was Sie mir vorschlagen, nicht rundweg ab. Ich meine nur, daß es wenig Sinn hat, einen Angriff gegen die Totalchemie zu führen, wenn von vornherein feststeht, daß ihm kein Erfolg beschieden sein kann. Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken. In meinem Hauptquartier werden wir das Problem dann mit meinen Mitarbeitern erörtern.«
    Brandis kannte Commander Harris gut genug, um nun zu wissen, daß es keinen Sinn hatte, weiter auf ihn einzureden. Andererseits war er nicht geneigt, in diesem Fall die nüchternen Argumente der Vernunft über einen und sei es noch so aussichtslosen letzten Versuch zu stellen.
    »Nur noch eins, Sir!«
    »Ja?«
    »Delta VII, Sir, untersteht jetzt meinem Kommando. Wie immer Sie sich auch entscheiden werden, ich werde diesen Angriff fliegen.«
    Commander Harris reagierte völlig anders, als Brandis erwartet hatte.
    Er lächelte. »Brandis«, sagte er, »Sie übersehen, daß Sie selbst, seitdem Sie die POSEIDON betreten haben, meinem Kommando unterstehen. Das bedeutet, wir werden diese Nuß gemeinsam knacken.«
    Harris drückte auf eine Taste. »Commander Harris. Bitte, den Kapitän!«
    Sekunden später war im Lautsprecher Kapitän Hildebrands Stimme zu hören. »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Ich brauche die genaue Ankunftszeit.«
    »Wir laufen gerade ein, Sir.«
    »Danke, Kapitän.«Commander Harris stand auf. »Kommen Sie, Brandis! Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.« Harris deutete hinüber zu einem herabhängenden Okular. »Ein sogenanntes Panorama-Periskop. Benutzen Sie es nur! Ich habe mich an den Anblick bereits gewöhnt!«
    Der Anblick, der sich Brandis bot, nachdem er seine Augen gegen das Okular gepreßt hatte, war zugleich gespenstisch wie überwältigend. Mitten in der dunklen Tiefe des Pazifischen Ozeans erhellten riesige Scheinwerfer die Szenerie: einen nahezu lotrecht aufsteigenden Felsen, der sich nach oben hin in pechschwarzer Finsternis verlor. In waagerechter Flucht glühten darin sechs erhellte runde Schleusenkammern.
    Für Brandis war es das erstemal, daß er eine dieser unterseeischen Festungen zu sehen bekam, mit denen die EAAU versucht hatte, das maritime Gleichgewicht gegenüber den immer mächtiger werdenden VOR aufrechtzuerhalten. Diese Festungen machten die U-Boote von landfesten Stützpunkten unabhängig, und sie waren so gut wie unbezwingbar. Kilometerweit in den Fels hineingetrieben, hielten sie jedem bekannten Zerstörungsmittel stand.
    Commander Harris bemerkte: »Was Sie jetzt sehen, ist Pazifik III. Die Festung wurde kurz vor dem Machtwechsel gebaut. Admiral Masefield, mein Vorgänger auf diesem Posten, hat es verstanden, die Pläne dem Zugriff des Generals zu entziehen. Der General weiß nicht, wo er Pazifik III zu suchen hat. Aber selbst falls er es findet, bringt ihn das nicht viel weiter. Er wird sich die Zähne daran ausbeißen. Wir könnten, wenn es sein müßte, eine Belagerung von über fünf Jahren aushalten, ohne in Schwierigkeiten zu kommen.«
    »Und was«, fragte Brandis, ohne die Augen vom Okular zu lösen, »ist aus dem Admiral geworden?«
    »Er ist gefallen«, antwortete Harris. »An Bord eines U-Bootes.«
    Die POSEIDON hatte den Kurs gewechselt und die Fahrt verringert. Langsam und lautlos glitt sie auf eine der erleuchteten Schleusenkammern zu.
    Brandis erkannte weitere Einzelheiten von Pazifik III. Auf dem steinernen Meeresboden parkte eine größere Anzahl von stumpfnäsigen Kleinst-U-Booten. Davor patrouillierte auf jeden Fall sah es so aus – ein Dutzend Delphine.
    »Sir«, fragte Brandis in einer plötzlichen Aufwallung von Humor, »unterstehen die Delphine, die ich da sehe, auch Ihrem Kommando?« Er hatte seine Frage als Scherz formuliert, und nun war

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